Basement Tales Vol.7


Die Basement Tales sind eine Erfolgsgeschichte. Vol.7 ist jetzt aktuell beim Dandy erschienen. Die Hefte erscheinen als hochwertiges Produkt, edel aufgemacht und mit zweiseitigen Postern zu den Geschichten. Die Basement Tales sind so erfolgreich, das die erste Ausgabe nachgedruckt wurde und die zweite aktuell ausverkauft ist. Wer also sich eines zulegen will, sollte nicht zu lange überlegen. Ob Sperrgebiet nachgedruckt wird, entzieht sich meiner Kenntnis.
Warum man aber die Basement Tales in einem Videobeitrag mit Heftromanen oder Pulps vergleicht, das wird wohl niemand verstehen. Weder von der äußeren Aufmachung noch vom Inhalt, auch wenn vorliegend eine Geschichte gut in ein Pulp passen würde.

Jede Ausgabe hat ein Thema, Vol.7 widmet sich dem Anhalter.


Den Auftakt vergeigt Markus Heitkamp mit Kindermund. Ein Fahrer des APS nimmt ein Pärchen und ihren Sohn mit und die Situation eskaliert. Ein Roadmovie, irgendwie sinnbefreit und der Text wirkt wie ein Ausschnitt eines längeren.

Simona Turini, eine wirklich bezaubernde Person, zaubert mit Der Anhalter die etwas andere Geschichte bei. Ein Mädchen mit Klumpfuß, die Mutter irre und alkoholabhängig, da wundert es nicht, dass das Mädchen ebenfalls wunderlich ist und Geister sieht. Schuld ist ihr Zwillingsbruder, der bei der Geburt starb aber...wird nicht verraten, schließlich solltet ihr ja die Geschichte lesen.

Den Einheitstitel Der Anhalter hat Uwe Voehl ebenfalls verwendet und ihn ebenso im übertragenen Sinn verwendet bzw. genau im Wörtlichen. Mehr verrate ich nicht, aber es ist eine kurze und prägnanten, auf jeden Fall sehr lesenswerte Geschichte.

Jens Gehres Der Bibliothekar versucht sich in Science-Fiction und scheitert krachend. Die Story spielt in einer Zeit nachdem Trump den Nahen Osten platt gemacht hat und Benzin soviel kostet wie ein Einfamilienhaus. Elektroautos sind selten. Warum die selten sind, erschließt sich weder in der Geschichte noch mit gesundem Menschenverstand. Klar ist, sollte Öl so teuer und selten werden, hat das Auswirkungen, die genannten scheinen mir aber doch sehr hanebüchen.
Zur Geschichte. Es gibt Anhalterhaltestellen und jeder, der einen freien Platz in seinem Auto hat,  muss jemand mitnehmen und so steigt in den Tesla des Bibliothekar, der auch nach zwanzig Jahren noch problemlos fährt, ein Hoch auf deren Batterietechnik von 2010 (Hahahaha!), und die zwanzigjährige Medizinstudentin Maike Müller steigt hinzu. 
Die Geschichte atmet den Pulp der 30er Jahre (und spielt in selbigen nur 100 Jahre später) und ist schräg, spielt mit dem 1984 Motiv. (Deutsche!) Panzer in einer Science-Fiction Geschichte sind heutzutage echt selten und somit hat Der Bibliothekar da ein Alleinstellungsmerkmal.
So absurd die Story ist, ich habe mich köstlich amüsiert und was will man mehr von einer Lektüre.

Vor Anhaltern wird gewarnt schreibt Christoph Tauber in einer sehr unterhaltsame Geschichte. Sie ist überraschend, hat diesen sarkastisch-plaudernden Ton und auch hier verrate ich nichts zum Inhalt, nur soviel, sie ist sehr böse.

Das Titelbild, wie immer von Stefan Hübsch, ist diesmal besonders gelungen, vor allem wenn man Vor- und Rückseite betrachtet.

Vol.7 ist ein abwechslungsreiches und lesenswertes Heft und macht Lust auf mehr.



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