Michael Schmidt: Hallo Karin, stell dich doch bitte mal vor! Karin Reddemann: Durchatmen. Jetzt...wäre ich gern furchtbar spannend. Vermutlich bin ich eher alltagstauglich seltsam. Das klingt passabel, das lass ich mal stehen. Als Kind hab ich vor dem Spiegel den finsteren Blick geübt. Meine Augen sind gut dunkel, da kommt man auf solche Ideen. Ich hab vor Hunderten von Jahren öfter gehört „Mädchen, guck nicht so böse“, das war aber eher in Situationen, in denen ich selbst mich grundsätzlich normal fühlte. Ergo ist so ein Blick wohl angeboren und nicht kontrollierbar. Das dazu. Ich bin nie in der Situation gewesen, unbekümmert behaupten zu können: „Ich habe eine Wassermelone getragen.“ Dann wäre ich anders. So aber bin ich passender geworden. Denke ich. Während meines Studiums machte ich die Gerichtsberichterstattung für den Lokal- und Kreisteil unserer Zeitung, das brachte wenig Geld und viel Einblick in beste Abgründe. Ich sage nur: Große Strafkammer. Mord. Jede Meng