Christian van Aster (Hrsg.) - Liber Vampirorum V - immortal
Der fünfte Band mit Vampirgeschichten, herausgegeben von Christian van Aster.
Liber Vampirorum (2000)
Liber Vampirorum - Les enfants du sang (2002)
Liber Vampirorum III: Last blood (2004)
Liber Vampirorum Resurrected (2007)
Die Bände sind ausschließlich bei und nach den Lesungen von Christian von Aster erhältlich.
Meine Meinung zu immortal:
Erik R. Andara - Klopf, Klopf
Eine recht gewöhnliche Vampirgeschichte, die mich nicht überzeugt hat. Es bedarf einer Einladung.
Bernhard Stäber - Das durstige Monument
Erst denkt man, ist das eine Vampirgeschichte, dann kommt es mit dem große Aha-Effekt. Tolle Geschichte über einen Henker, seine Guillotine und einen Vampir. Hat mir außerordentlich gut gefallen. Ein Kandidat für den Vincent Preis 2025.
Germain Paulus - Minka
Gewohnt bissig und unterhaltsam geschrieben, bleibt es insgesamt doch bei einer Vampir-Katzen-Parodie. Aber Katzengeschichten sind ja der Liebling vieler und so fehlt vielleicht nur das passende Bild. Nicht schlecht.
Man wird es kaum glauben, aber Hybrid von Bernhard Hennen ist der erste Text des Autors, den ich gelesen habe. Der verstorbene Onkel, von dem man mutmaßt, er sei in der Zuhälterbranche tätig, hinterlässt der siebenundzwanzigjährigen Anna ein Auto, ein Hybrid, und der Titel lässt schon ahnen, gerade da es sich um eine Vampiranthologie handelt, um was für ein Fahrzeug es sich handelt. Der Bordcomputer namens Bela (entweder ein Verweis auf Bela B. im Vorwort oder doch eine recht einfallslose Namensgebung für einen Vampir (Bela Lugosi) bringt die farblose Anna, die in der Stadtverwaltung arbeitet und einen Chef hat, der sie ausnutzt, dazu, ihre Chancen zu nutzen und ihr Leben in die Hand zu nehmen. Eine tolle Idee. Für mich wirkt die Geschichte aber eher wie ein Auszug, da wird für vieles einen Rahmen abgesteckt, die eigentliche Geschichte bleibt aber dabei unter den Möglichkeiten, was dafür spricht, der Autor wird das an anderer Stelle ausführen. Lesenswert ist es allemal was der Leser hier präsentiert bekommt.
Sanjina Karma ist eine noch junge Autorin, die ich in Leipzig kurz kennenlernen durfte und die neben der Geschichte auch am Lektorat mitarbeitete. Der Vampir, der durch das Fenster kam, hat dabei lyrische Ansätze, ist diesem ganz typischen Vampirgehabe verhaftet. Allerdings bleibt es inhaltlich ein wenig unstet und die Bilder haben mich nicht abgeholt. Als Beispiel der Satz: " Ich war nun älter, nicht viel älter als jetzt, doch im Vergleich dazu unendlich alt.
Christian van Aster Don´t call us, we call you beginnt ziemlich geradlinig, die Blutsauger sind fast bürokratisch und das ganze spielt in Los Angeles. So wie die Traumfabrik täuscht, so täuschte auch der Autor und der Twist am Ende hat mich kalt erwischt. Respekt! Gut gemacht.
In Leipzig im Jahr 1932 spielt Neidhard, Schrot und Borrenpohl von Timo Mrazek. Meine erste Begegnung mit dem Autor hat mich nicht überzeugt. Zu theatralisch der Sound, und der Twist dreht es zwar auf links, rettet es aber insgesamt nicht. Also nicht schlecht die Geschichte, hat auch nur 6 Seiten, aber da war Luft nach oben.
Markus Heitz - Teoma
Eine als Draculas Burg vermarktete Bran, die einen Gaukler ein karges Einkommen verhilft, der krank wird, dem jemand sein Lohn klauen will und dessen Zwilling sich rächt. Die Geschichte, basierend auf eine Sage aus dem Kosovo, hat viele Zutaten, die aber nicht wirklich abgeschmeckt zu einem stimmigen Mahl sind.
Simona Turini - Kopf leer!
In der 2. Person geschrieben aus Sicht eines Mannes, der seine Familie verlor, den Geldsorgen plagen und der Mitbewohner im Haus, der weiter oben immer sieben Schlösser öffnet. Die Pointe ist dann so voraussehbar wie schal. Da hatte die Autorin wohl einen Anfang und den dann passend zum Buch beendet. Das war nicht mein Fall
Michael Hess - Shevda
Nimrud, nahe Mossul im Irak, ehemals Mesopotamien. Eine sehr kenntnisreich aufgesetzte Geschichte, in deren Details man gerne abtaucht. Einzig der Stellvertreter der leitenden Forscherin ist ein wenig verzerrt auffällig. Die Geschichte über eine Ausgrabung, von einer österreichischen Forscherin organisiert, von einer vermeintlich jesidischen Kurdin, die dem IS fast zum Opfer gefallen ist, wechselt es zu Elisabeth Bathory, zu Asrael, zu Lilith und dem ganzen Kult, samt IS Anhänger, die all das zerstören wollen, genauso wie die Rivalität zwischen Kurden und Arabern, und dem Kind der Götter statt der Engel. Tolle Geschichte, die längste im Band, aber nicht lange genug. Zuviel will der Autor, von dem ich vorher noch nichts gelesen habe und scheitert ein wenig an seiner Ambitioniertheit. Weniger wäre mehr gewesen, nicht jeder Wendung noch eine andere obendrauf setzen. So wird aus eine wirklich lesenswerten Story eine mehr als gute, aber leider keine herausragende. Das war ja eher Stoff für einen Roman als für eine Kurzgeschichte mit 20 Seiten.
Lisanne Surborg - Herr Gosemann
Vampire und Humor, das ist selten und auch nicht mein Fall. Der Protagonist, ein Incel, unzufrieden mit dem Leben, bestellt statt eines Escort einen Exodus, bekommt einen Vampir, der ihm hilft, die ungeliebten Zeitgenossen zu beseitigen. Am Ende wächst er dann, eher durch Zufall, über sich hinaus. Gefällig geschrieben, kurzweilig, aber der Humor muss bei einem Zünden. Meiner war es nicht.
Sascha Dinse - Hesperia
In der Zukunft, wo Nanomachinen das Leben von Menschen verlängern, erschweren sie das der Vampire und neben anderem handelt davon diese Geschichte, die ich irgendwie nicht verstanden habe.
Isa Theobald - Sally, ich komme
Stell dir die typische Zombiegeschichte vor. Menschen versuchen zu überleben und am Ende siegt der Untote. Nur hier sind es Vampire statt Zombies. Na ja...war nicht meins, aber so gar nicht.
Faye Hell - Turistas
Ein Pärchen in Andalusien, will Vögel sehen, aber die sind weg, weil kein Wasser mehr da ist. Wie es weiter ging weiß ich nicht, ich habe abgebrochen. Der Stil war mir zu eigenwillig.
Fazit:
Liber Vampirorum V - immortal ist der fünfte Band einer Reihe von Vampirgeschichten, soweit ich weiß erschien der erste 2000. Die ersten vier werde ich wohl nicht aufgetrieben bekommen. Zumindest sind im Netz kaum Ausgaben erhältlich.
Vorliegender Band unterhält mit doch überraschend unterschiedlichen Interpretationen des Vampir Mythos, bietet ein paar Autoren, von denen ich noch nichts gelesen habe und mixt bekannte Verfasser und auch eher unbekannte.
Lesenswert, irgendwie schade, dass es keinen sechsten Band geben wird. Es sei denn, der Herr von Aster überlegt es sich nochmal.




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