Montag, 7. November 2011
Kein Heilsbringer
Vier Spiele ist der mit vielen Vorschusslorbeeren ausgestattete Torsten Fink jetzt Trainer beim HSV. Und auch er muss erkennen, die Trauben hängen hoch.
Man erinnere sich. Der HSV startete zu Saisonbeginn einen Umbruch. Alternde Weltstars wie van Nistelroy und ZeRoberto verließen den Verein wie langjährige HSVer (Trochowski, Mathjisen). Nach dem Oenningdesaster übernahm für zwei Spiele Cardoso (eines davon wurde Manager Arnesen gut geschrieben), dann kam Hoffnungsträger Fink.
Aber auch er kann keine Wunder erwirken. Die strukturellen Probleme samt Zeit, die der Umbruch braucht, ändert auch er nicht.
Im Sturm zeigt Guerrero ansteigende Form, wenn die Tore auch meist aberkannt werden. Sein Glück ist die Verletzung vom Petric. Zusammen können die beide wohl nicht und sind jeweils stärker, wenn der Konkurrent fehlt. Doch das Problem bleibt weiter bestehen.
Ein zweiter Stürmer drängt sich aber auch nicht auf. Berg hat sich noch nicht in die Mannschaft gespielt und Son zeigt der Jugend geschuldete Formschwankungen und war zuletzt doch eher blass.
Die Defensive ist leider immer noch nicht stabil. 62 Sekunden brauchte Wolfsburg bei der Fink-Premiere. Eine Gemeinschaftsproduktion von Aogo, Drobny und Rajkovic sorgte für den schnellen Rückstand. Vorne braucht man dagegen zu viele Chancen, denn schon nach fünf Minuten hatte Töre die große Chance zum Ausgleich. So blieb ein mageres 1:1, dabei war der HSV die klar bessere und überlegene Mannschaft.
Im Pokal ging es nach Trier. Der Trainer wagte sieben Wechsel und verlor fast das Spiel. Doch in der Verlängerung rettete Aogo das Weiterkommen. Zu viele Wechsel bringen weder den Ersatzspielern was noch sorgen sie für eine eingespielte Mannschaft. Und Spielpraxis braucht die Truppe.
Zweites Heimspiel, doch schnell bekommt Abwehrspieler Rajkovic die Rote Karte. Rückstand und in Unterzahl der Ausgleich, die Moral des HSV stimmt. Guerrero bekommt ein Tor aberkannt und man sieht, da war mehr drin.
Drittes Bundesligaspiel, diesmal in Leverkusen. Statt stabiler Abwehr gibt es Verletzungspech. Bruma fällt aus, dazu der gesperrte Rajkovic. Wen wundert es, das die Mannschaft unsortiert ist und 0:2 hinten liegt. Doch Kapitän Westermann und der wiedererstarkte Jansen sorgen für die Wende. Jansen schießt auch ein zweites Tor, doch ein angebliches Foul von Guerrero verhindert die Aberkennung.
Unter dem Strich bleiben drei Unentschieden und das mühsame Weiterkommen im Pokal. Doch der HSV ist in den Bundesligaspielen dominant, kann jederzeit mithalten und hat die Unsicherheit des Saisonstarts abgeschüttelt. Doch jetzt müssen Ergebnisse her. Tabellenplatz 16 und das am 12. Spieltag zeigen, die Situation ist ernst.
Vorne alles andere als eiskalt, in der Defensive immer noch wacklig (wenn auch mit ansteigender Form), das wird eine enge Kiste. Was der HSV braucht ist ein Befreiungsschlag mit drei Siegen in Folge. Doch bevor die nicht eingefahren sind, leuchtet knallrot das Abstiegsgespenst. Und der HSV wäre nicht die erste Mannschaft, die trotz guter Mannschaft den Gang in die zweite Liga antritt.
Hoffen wir, dass Fink zeigt, warum er als Heilsbringer geholt wurde. Ein Sieg gegen Hoffenheim ist Pflicht. Sonst kommt das große Zittern zurück.
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