Grenz-Streifzüge
Manfred
Kluge (Hrsg.) – Grenz-Streifzüge (1981)
Heyne
SF 3792
1981
erschien Ausgabe 58 des Magazins für Science Fiction und Fantasy. Enthalten
waren 4 Geschichten. Stephen Kings „Das Rasthaus“ ist der zweite Teil der
Geschichte „Der Revolvermann“ aus Ausgabe 55 (Heyne SF 3718) und findet in
dieser Besprechung keine Berücksichtigung.
Die
erste Geschichte Grenzstreifzüge von Christopher Priest war für den Hugo Award
nominiert. Die Geschichte handelt von einem Jungen, der über einen Kraftfluss
in die nähere Zukunft reisen kann und ältere Versionen seines ICH trifft. Dabei
entwickelt sich der Junge und blickt auch auf seine jüngeren Versionen zurück.
Schön sieht man die Entwicklungen und es stellt sich einem natürlich die Frage,
inwieweit man überhaupt noch die gleiche Person ist nach ein paar Jahren. Alle
7 Jahren erneuern sich alle Zellen und dazu kommt, dass man sich mit Erlebten selbst
verändert und sich der persönliche Horizont kontinuierlich (oder auch in
Sprüngen) verändert.
Bill
Pronzini und Barry N. Malzberg berichten beim Endspiel im Prosastadion von
einem Wettbewerb der besonderen Art. Zwei Vielschreiber duellieren sich im
packenden Finale. Vor ausverkauftem Footballstadion schreiben sie um die Wette
und der Gewinner, ist keiner im eigentlichen Sinne, wie das Ende dann zeigt.
Spannend, mit viel Humor, aber auch deutlicher Kritik am Fließband Schreiben,
ist die Geschichte ein Genuss.
Der
Fluch des Mhondoro Nkabele von Eric Norden erzählt vom erdachten Leben der
beiden Herausgeber des Magazins SF&F. Der afrikanische Autor Mhondoro
Nkabele, aufgewachsen mit Heften aus den Goldenen Zeiten der SF der 40er Jahre,
sendet Kurzgeschichten ein und es entwickelt sich ein heiterer, später sehr
bitterer Briefwechsel zwischen Herausgeber und Autor. Natürlich darf ein Fluch
nicht fehlen und auch die amerikanische SF Prominenz hat ihre Auftritte und
bekommt ihr Fett weg. Dies liest sich köstlich amüsant und wird zur dringenden
Lektüre empfohlen.
Auch
wenn ich nur drei der Geschichten bisher gelesen habe, der Band ist
uneingeschränkt empfehlenswert. Es sollte aber ebenso Band 55 konsumiert
werden, damit auch die fehlende Geschichte gelesen werden kann und das habe ich
mir für die nähere Zukunft vorgenommen.
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