Simon Clark - Die Lichter der Koboldstadt
Simon Clark, geboren am 20.4.58 in England ist Autor einer Vielzahl an Romanen (»Nail By The Hear«, »Blood Crazy«, »Vamphyrrhic«) und Kurzgeschichten. In Deutschland sind bisher einzig Kurzgeschichten in diversen Anthologien erschienen. Der vorliegende Band, erschienen bei Eloy Edictions ist somit die erste deutsche Einzelveröffentlichung und enthält drei Geschichten, von denen die Titelgeschichte mit dem Britisch Fantasy Award ausgezeichnet wurde.
Der Band wird mit zahlreichen bunten Illustrationen von Coverzeichner David Magitis geschmückt und macht das Buch zu einem regelrechten Kleinod.
»Auf Schwingen die so dunkel schlagen« erzählt die Geschichte vom Bösen, das aus der Erde kriecht. Inhaltlich alles andere als innovativ schaffte es Clark, eine absolut bedrohliche Atmosphäre zu schaffen, dass man unwillkürlich glaubt, die Geschichte real zu erleben. Sie ist so intensiv erzählt, dass einem Schauer den Rücken herunter rinnen.
»Die Hand es Ruhmes« ist eine Geschichte über zwei Einbrecher, die bei einem Fischzug eine Reliquie entdecken die es in sich hat. Sie soll dem Dieb freies Geleit geben und so ist es.
»Oh, Hand des Ruhmes,
Verströme dein Licht,
Führ uns heut´Nacht zu uns´rer Beute«
Clayton und Nick starten erfolgreich ihren ersten Fischzug. Es kommt wie es kommen muss. Clayton hat den Einfall und schon nimmt die Geschichte eine Wendung, an die man nie gedacht hat. »Die Hand es Ruhmes« ist in einer schnoddrigen Sprache erzählt und bietet tolles Diebesgarn, das alles andere als vorhehrsehbar ist.
In »Die Lichte der Koboldstadt« soll ein Journalist die Sängerin der Gruppe Cuspidor in London aufspüren, die schlagartig nach ihrem letzten Konzert untergetaucht ist. Gleichzeitig finden sich im Internet wahnwitzige Videos, in denen grausame Szenen dargestellt sind, die scheinbar von Überwachungskameras aufgezeichnet wurden. Liebespärchen, die sich beim Sex den Hals blutig beißen und schlimmeres. Und alle Aufnahmen spielen auf Friedhöfen. Der Verdacht liegt nahe, die Sängerin ist in die Sache verwickelt. Jack macht sich auf die Suche und taucht in ein London auf, das alles in den Schatten stellt, was ihm bisher untergekommen ist.
»Die Lichter der Koboldstadt« ist nicht umsonst für den Britisch Fantasy Award ausgezeichnet worden. Die intensive Darstellung der Stadt und ihre Auswüchse, die New Wave/Gothic Szene und die sehr lebendigen Charaktere bilden eine Mixtur des Grauens, in dem sich der Reporter Jack wiederfindet.
Drei Geschichten, in denen jede noch eine Steigerung zur vorherigen ist. »Die Lichter der Koboldstadt« ist ein sehr lesenswertes, wenn auch etwas kurzes Buch, das Lust auf mehr macht. Ich hoffe, es folgen weitere Geschichten des Autors. Ich freu mich schon drauf.
Hallo,
AntwortenLöschenich find's ja gut, daß Simon Clark auf Deutsch erscheint ...
... aber es ist eben nicht seine erste deutsche Einzelveröffentlichung. Das war "Vampyrrhic" 2010 im Wurdack Verlag. Im Heyne SF Jahr gab es dazu eine Rezension von mir, die man mittlerweile auch online nachlesen kann:
http://www.fictionfantasy.de/vampyrrhic
Mit den besten Grüßen
Karsten Kruschel
Lieber Karsten,
AntwortenLöschenauch ich habe Vampyrrhic gelesen. Das Buch erschien allerdings nach "Die Lichter der Koboldstadt", die 2008 erschienen. Die Erscheinungsjahre der Eloy Bücher habe ich mal hier aufgelistet:
http://vincent-preis.blogspot.de/2012/06/eloy-edictions.html
Somit ist das schon seine erste deutsche Einzelveröffentlichung.