Laird Barron - Hallucigenia

Der Autor unheimlicher Geschichten ist meine neuste Erwerbung. Barron wurde 1970 in Alaska geboren und hat bisher zwei Romane, vier Kurzgeschichtensammlungen veröffentlicht, von denen zwei den Shirley Jackson Award 2007 (The Imago Sequence) und 2010 (Occultation) gewannen, sowie den Bram Stoker Award 2013 für The Beautiful Thing That Awaits Us All and Other Stories.
 
Hallucigenia ist meines Wissens seine erste Veröffentlichung in Deutsch.
Die Geschichte Mysterium Tremedum gewann 2010 den Shirley Jackson Award.

Der Band ist bei Golkonda erschienen und erhält vier Geschichten:

Inhalt
»Hallucigenia« [Fantasy &SF | Juni 2006]
»Die Prozession des schwarzen Faultiers« [The Imago Sequence | 2007]
»Mysterium Tremendum« [Occultation | 2010]


»Strappado« [Ellen Datlow (Hrsg.), Poe | 2009]

Hallucigenia ist eine irre Story, mit schrägen Perspektiven, die langsam, teilweise sehr bedächtig das Grauen heranträgt, dann aber wirklich hart zuschlägt und nichts für Weicheier ist.

Die Prozession des schwarzen Faultiers ist arg bedächtig, hat auch ihre starken Szenen, aber hat mich jetzt auch nicht vom Hocker gerissen.

Mysterium Tremendum, die Geschichte des schwarzen Reiseführers, der von zwei schwulen Pärchen berichtet, die einen Männerausflug machen und eine düstere Erfahrung im tiefen Wald machen.

Strappado, bei dem wieder ein schwules Pärchen im Mittelpunkt steht, berichtet von einer urbanen Legende und ist sehr, sehr verstörend.


Fazit:
Laird Barron ist der Fritz Leiber der Neuzeit. Ein intelligenter Erzähler, der sehr bedächtig das Grauen ins Alltägliche einbrechen läßt. Die Protagonisten sind Menschen unserer Zeit. Ein reicher Industrieller und seine Frau, ein Wirtschaftsspion inmitten chinesischer Expats, zwei Schwule Pärchen, die gut situiert sind, oder Handelsreisende in Indien, die sich in einer exotischen Nacht näher kommen.
Alle Geschichten wirken, als wären sie für kein phantastisches Publikum geschrieben, aber das Grauen kommt dann umso härter auf den Leser zu.
Warum der Autor mit Lovecraft in einen Topf geworfen wird, erschließt sich mir nicht. Barron bietet vollkommen neuen Lesestoff, ist in all seiner Bedächtigkeit aber erschreckender als der schlimmste Splatter Punk und wenn man zuviel von ihm liest, lässt man vielleicht doch das Licht brennen.
Vier Geschichten sind natürlich zu wenig, um sich eine umfassende Meinung von dem Autor zu bilden. Aber ein wenig ähneln die Geschichten und auch der Stil ist ein wenig ermüdend auf Dauer.
Trotzdem bin ich begeistert von dem Buch und hoffe, es ist nicht das letzte Buch von Laird Barron, das auf Deutsch erscheint.

Holla, die Waldfee, was für ein geiler Lesestoff!


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