Neue Amerikaner
Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ein weites Land. Unbebaut, mit mannigfaltigen Herausforderungen. Der Westen, Aufbruch in eine neue Zeit. Echte Männer, die mit ihren Händen schufen, was Generationen Wohlstand sichern würde. Amerika gilt heute noch als Synonym dafür, dass man alles schaffen kann, wenn man nur will.
Das ist lange her. Heute ist Amerika ein Land wie Europa. Der Dschungel an Gesetzen hilft dem, der entsprechendes Know-How oder Ressourcen hat. Reiche werden immer noch reicher und Tellerwäschergeschichten wie Zuckerberg von Facebook erweisen sich als das was sie sind: Der Stärkste setzt sich durch, die größte Marktmacht fegt alles andere vom Tisch. Monopole (oder wenige Global Player) soweit das Auge reicht, die dafür sorgen, das aus Markwirtschaft die Planwirtschaft großer Konzerne wird.
Blenden wir nach Europa um. Multikulti ist tot. Es werden Mauern hochgezogen. Das Schengen-Abkommen zur Freizügigkeit steht auf dem Prüfstand. Die Fremden, die Bedrohung, soll draußen bleiben. An den Außengrenzen der EU bilden sich Lager, in denen Afrikaner und Asiaten auf Einlass in das gelobte Land warten. Lager, deren provisorischer Charakter einen neigen lässt, an ein vorrübergehendes Phänomen zu glauben. Doch die Lager werden eher größer als das sie verschwinden. Ich sehe schon Städte entstehen mit wachsenden Bevölkerungen. Grenzstädte, die das vermeidliche Tor zum Westen sein sollen.
Gleiches gilt übrigens im ehemals freiheitlichen Amerika. Ein gewaltiger Grenzzaun trennt Texas und Mexiko. Bürgermilizen kontrollieren, damit keine Latinos das weiße Amerika bedrohen. Die Grenzstädte selbst sind Zentrum der Gewalt und werden oft genug von der Drogenmafia kontrolliert.
Die Globalisierung, mit all ihren Problemen, hat die Welt in den letzten zwanzig Jahren näher zusammen gerückt. Jetzt rückt sie wieder auseinander. Handelsbarrieren werden aufgebaut, Zuzug erschwert und der Grund ist klar. Es gab die Finanz- und Wirtschaftskrise und so schaut jeder erst mal auf sich und schottet sich ab. Nationalismus blüht und die sogenannten rechtspopulistischen Parteien sind im Aufwind und verstärken diesen Trend noch. Das zeigen die „Wahren Finnen“ im Norden von Europa genauso wie die „Tea Party“ im Land der mittlerweile doch sehr begrenzten Möglichkeiten.
Der deutsche Sonderweg ist wie immer gegen alles. Egal ob Neubau eines Bahnhofs oder Stromtrassen für Ökostrom: Dagegen ist die Devise. Blockade das oberste Gebot. Und wenn ich schon nicht, dann der andere noch weniger. Föderalismus als Falle, Provinzialität als oberste Maxime.
Der einzige Aufbruch findet in Arabien statt. Sowohl die nordafrikanischen Staaten als auch die Scheichtümer auf der arabischen Halbinsel haben ihre Despoten gestürzt oder in Unruhe versetzt. Hoffnungslosigkeit war der Antrieb, während in der westlichen Welt Besitzstandwahrung der oberste Punkt der Agenda ist. Ein Gegenpol, der für erhebliche Spannungen sorgt und Fremdenhass schürt.
Was wir brauchen, ist kein Antiamerikanismus, wie er sich überall breit macht und auch kein fehlgeleiteter Nationalismus. Was wir brauchen, ist ein neuer Aufbruch. Yes we can, das war der Slogan, der Amerika in eine neue Zeit führen sollte. Obama statt Bush.
Doch weder in Amerika, noch im alten Europa ist ein Aufbruch zu erkennen. Nirgendwo sind Visionen, nirgendwo neue Wege zur Völkerverständigung oder gemeinsame Anstrengung zur Lösung von Problemen erkennbar. Dagegen ist die Devise, ohne aber wirklich Position zu beziehen. So geschah es bei Westerwelles Enthaltung in der Lybien Frage. Chefdeutsche Merkel folgt sowieso der Mehrheit und bleibt farblos durch alle Krisen. Beide sind dabei nur ein Sinnbild für eine Gesellschaft, deren Weg unklar ist, die sich im Kreise dreht und der langsam, trotz aufkeimenden Nationalismus, der nationale Begriff entgleitet. Wofür steht eigentlich Deutschland? Wo will das Land hin?
Tendenzen, zur Kleinstaaterei zurückzukehren, sind allgegenwärtig. Die Länder beharken sich und eine Neugliederung scheint in weite Ferne gerückt. Auch sonst regieren Partei- und Einzelinteressen. Das Allgemeinwohl ist gut, aber der unterste Punkt auf der Agenda. Gemeinsame Anstrengungen auf Grund der europäischen Schuldenkrise? Weit gefehlt. Stattdessen deutsche Besserwisserei, dabei hat gerade unsere Nation lange über ihre Verhältnisse gelebt und die Verschuldungsgrenze oft genug verfehlt. Auch wir haben, trotz starker industrieller Basis und einem gesunden Wachstum eine sehr hohe Verschuldungsquote. Nur weil andere schlechter sind, sind wir nicht gut.
Rückkehr zur D-Mark, zur Goldbindung oder zu mehreren souveränen deutschen Ländern, der Wunsch nach dem Vorgestern ist allgegenwärtig in den Köpfen und das weltweit.
Was wir aber brauchen ist ein neuer Aufbruch. Nicht weniger Amerika, sondern mehr, aber im eigentlichen Sinne. Einen Aufbruch zu neuen Ufer. Eine Erkundungsmentalität. Damit der allgegenwärtige Mief wieder einer offenen und sich entwickelnden Gesellschaft Platz macht.
Daher reißt die Mauern nieder statt neue aufzubauen. Gemeinsam sind wir stark.
Das ist lange her. Heute ist Amerika ein Land wie Europa. Der Dschungel an Gesetzen hilft dem, der entsprechendes Know-How oder Ressourcen hat. Reiche werden immer noch reicher und Tellerwäschergeschichten wie Zuckerberg von Facebook erweisen sich als das was sie sind: Der Stärkste setzt sich durch, die größte Marktmacht fegt alles andere vom Tisch. Monopole (oder wenige Global Player) soweit das Auge reicht, die dafür sorgen, das aus Markwirtschaft die Planwirtschaft großer Konzerne wird.
Blenden wir nach Europa um. Multikulti ist tot. Es werden Mauern hochgezogen. Das Schengen-Abkommen zur Freizügigkeit steht auf dem Prüfstand. Die Fremden, die Bedrohung, soll draußen bleiben. An den Außengrenzen der EU bilden sich Lager, in denen Afrikaner und Asiaten auf Einlass in das gelobte Land warten. Lager, deren provisorischer Charakter einen neigen lässt, an ein vorrübergehendes Phänomen zu glauben. Doch die Lager werden eher größer als das sie verschwinden. Ich sehe schon Städte entstehen mit wachsenden Bevölkerungen. Grenzstädte, die das vermeidliche Tor zum Westen sein sollen.
Gleiches gilt übrigens im ehemals freiheitlichen Amerika. Ein gewaltiger Grenzzaun trennt Texas und Mexiko. Bürgermilizen kontrollieren, damit keine Latinos das weiße Amerika bedrohen. Die Grenzstädte selbst sind Zentrum der Gewalt und werden oft genug von der Drogenmafia kontrolliert.
Die Globalisierung, mit all ihren Problemen, hat die Welt in den letzten zwanzig Jahren näher zusammen gerückt. Jetzt rückt sie wieder auseinander. Handelsbarrieren werden aufgebaut, Zuzug erschwert und der Grund ist klar. Es gab die Finanz- und Wirtschaftskrise und so schaut jeder erst mal auf sich und schottet sich ab. Nationalismus blüht und die sogenannten rechtspopulistischen Parteien sind im Aufwind und verstärken diesen Trend noch. Das zeigen die „Wahren Finnen“ im Norden von Europa genauso wie die „Tea Party“ im Land der mittlerweile doch sehr begrenzten Möglichkeiten.
Der deutsche Sonderweg ist wie immer gegen alles. Egal ob Neubau eines Bahnhofs oder Stromtrassen für Ökostrom: Dagegen ist die Devise. Blockade das oberste Gebot. Und wenn ich schon nicht, dann der andere noch weniger. Föderalismus als Falle, Provinzialität als oberste Maxime.
Der einzige Aufbruch findet in Arabien statt. Sowohl die nordafrikanischen Staaten als auch die Scheichtümer auf der arabischen Halbinsel haben ihre Despoten gestürzt oder in Unruhe versetzt. Hoffnungslosigkeit war der Antrieb, während in der westlichen Welt Besitzstandwahrung der oberste Punkt der Agenda ist. Ein Gegenpol, der für erhebliche Spannungen sorgt und Fremdenhass schürt.
Was wir brauchen, ist kein Antiamerikanismus, wie er sich überall breit macht und auch kein fehlgeleiteter Nationalismus. Was wir brauchen, ist ein neuer Aufbruch. Yes we can, das war der Slogan, der Amerika in eine neue Zeit führen sollte. Obama statt Bush.
Doch weder in Amerika, noch im alten Europa ist ein Aufbruch zu erkennen. Nirgendwo sind Visionen, nirgendwo neue Wege zur Völkerverständigung oder gemeinsame Anstrengung zur Lösung von Problemen erkennbar. Dagegen ist die Devise, ohne aber wirklich Position zu beziehen. So geschah es bei Westerwelles Enthaltung in der Lybien Frage. Chefdeutsche Merkel folgt sowieso der Mehrheit und bleibt farblos durch alle Krisen. Beide sind dabei nur ein Sinnbild für eine Gesellschaft, deren Weg unklar ist, die sich im Kreise dreht und der langsam, trotz aufkeimenden Nationalismus, der nationale Begriff entgleitet. Wofür steht eigentlich Deutschland? Wo will das Land hin?
Tendenzen, zur Kleinstaaterei zurückzukehren, sind allgegenwärtig. Die Länder beharken sich und eine Neugliederung scheint in weite Ferne gerückt. Auch sonst regieren Partei- und Einzelinteressen. Das Allgemeinwohl ist gut, aber der unterste Punkt auf der Agenda. Gemeinsame Anstrengungen auf Grund der europäischen Schuldenkrise? Weit gefehlt. Stattdessen deutsche Besserwisserei, dabei hat gerade unsere Nation lange über ihre Verhältnisse gelebt und die Verschuldungsgrenze oft genug verfehlt. Auch wir haben, trotz starker industrieller Basis und einem gesunden Wachstum eine sehr hohe Verschuldungsquote. Nur weil andere schlechter sind, sind wir nicht gut.
Rückkehr zur D-Mark, zur Goldbindung oder zu mehreren souveränen deutschen Ländern, der Wunsch nach dem Vorgestern ist allgegenwärtig in den Köpfen und das weltweit.
Was wir aber brauchen ist ein neuer Aufbruch. Nicht weniger Amerika, sondern mehr, aber im eigentlichen Sinne. Einen Aufbruch zu neuen Ufer. Eine Erkundungsmentalität. Damit der allgegenwärtige Mief wieder einer offenen und sich entwickelnden Gesellschaft Platz macht.
Daher reißt die Mauern nieder statt neue aufzubauen. Gemeinsam sind wir stark.
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