Olaf Stapledon - Die Insel der Mutanten
Die Insel der Mutanten, im Original "Odd John", 1936, wirkt auf den ersten Blick wie eine trashige Magazingeschichte. Der Titel, vor allem aber das Titelbild der Ausgabe des Verlag Neues Berlin, ließen mich beim Eintreffen des Buches erstmal daran zweifeln, ob der Erwerb das richtige war.
Olaf Stapledon war ein britischer SF Autor, geboren 1896, gestorben 1950 und lange Zeit auf dem deutschen Buchmarkt nicht vertreten. Ende des Jahres ist der Band "Die Geschichte der Zukunft" angekündigt.
Die ersten Seiten von "Insel der Mutanten" zeigt, die Befürchtung ist grundlos. Es handelt sich um keine Abenteuergeschichte, sondern um anspruchsvolle SF Literatur, die eher ruhig daherkommt. Der Ich-Erzähler soll eine Biographie über John schreiben, der ein ganz ungewöhnlicher Junge ist. Er ist ein Mutant, wird erst nach 11 Monaten geboren und ist sowas wie der Entwicklungssprung nach dem Homo Sapiens. John lernt die Menschen und sich selbst kennen, reflektiert seine Andersartigkeit und die Menschen und ist somit ein unterhaltsames Betrachten unserer Stärken und Schwächen.
Der Roman ist eher philosophisch, wirkt stellenweise wie die Blaupause für Geschichten von Michael K. Iwoleit (Psyhack, Ich fürchte kein Unglück) und zeigt, der Autor ist zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Auch wenn hier und da ein paar Längen vorhanden sind, ist schön zu sehen, wie man selbst negativen Umstände positive Seiten abgewinnen kann. Wünschen wir dem Heyne Verlag Erfolg mit dem Sammelband "Die Geschichte der Zukunft".
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