Empfehlung des Monats - Jenseits des Rheins
Erik Hauser – Jenseits des Rheins
Hardcover DIN A5, 328 Seiten, EUR 19,90
AGIRO Verlag, ISBN 978-3-939233-64-0
Verlagsinfo:
Jenseits des Rheins liegt ein kleines
Dorf in der Kurpfalz. Seltsame Dinge ereignen sich dort hinter der
Fassade der scheinbaren Wohlanständigkeit.
Ein Metzger führt gegen einen
Konkurrenten einen erbitterten Kleinkrieg, der ein überraschendes Ende
findet, besorgte Bewohner sichten in den Rheinauen ein merkwürdiges, halb
menschliches, halb tierisches Wesen, und eine alte Tante, die einfach
nicht sterben will, bereitet ihrer Familie Kopfzerbrechen …
Bei den Erzählungen dieses Sammelbandes
kommen Liebhaber des Bizarren und Düster-Unheimlichen voll auf ihre Kosten.
Der in Brühl bei Heidelberg wohnende Erik Hauser hat
sich in der Szene bereits einen Ruf als Autor makabrer, fantastischer
Geschichten und Krimis voller ironischer Wendungen und Überraschungen erworben.
„Jenseits des Rheins“ vereinigt einige seiner besten und erfolgreichsten
Erzählungen mit vielen neuen, die hier als Erstveröffentlichung erscheinen.
Rezension:
Drei Geschichten sind Nachdrucke.
Mein Onkel Stanislaus erschien in Zwielicht 4
Der geschlossene Kreis erschien in Ab18!
Mädchen, Monster, Modigliani erschien in
Zwielicht 5
Alle
anderen Geschichten sind Erstveröffentlichungen. Jeder Geschichte wird eine
Vignette vorangestellt, die als Einstimmung zur Geschichte dient und dazu kommt
eine (Zeugenaussage), die den Band abrundet.
Es
handelt sich um ein gebundenes Buch mit Lesebändchen, angenehmen Satz, gut
verarbeitet und weißem Papier.
Das
Titelbild wirkt ein wenig nichtssagend, passt mit dem Motiv der Rheinaue aber
gut zum Inhalt.
Die
Geschichten könnte man als Regionalhorror bezeichnen, alle spielen in oder um
Brühl. Das ist aber nicht der einzige regionale Bezug. Geschichten, die statt
in einer amerikanischen Kleinstadt in einer deutschen spielen, gibt es ja zu Hauf.
Erik Hauser
Geschichten sind aber wirklich deutsch, atmen das ländliche Spießbürgertum,
nehmen auch genau diese deutsche Muffigkeit auf die Schippe, sind aber trotzdem
auf der Höhe der Zeit.
Die
Geschichten heißen dann auch Onkel
Herberts große Stunde oder Tante
Theas langer Abschied. Die Verwandtschaft und der jugendliche ICH- Erzähler
stehen dann auch meist im Mittelpunkt des Geschehens, und treffen in der
Provinz auf die Schrecken des Horrorgenres. Werwölfe, Vampire, Monster oder
Druiden, Erik Hauser verbindet
die unheimliche Literatur mit Geschichten aus dem Alltag und das gelingt
vorzüglich. Immer mit einer heiteren Note berichtet er von Tante Thea, die
scheinbar ewig stirbt, während um sie herum ihre Nächsten aus dem Leben scheidet.
In Ohne Fleisch kein Preis setzt sich
Erik Hauser nicht
nur mit dem Umbruch des Einzelhandels auseinander, sondern bringt diesen auch
in Verbindung mit E.A. Poe und einem düstern Katzendämon.
Wer
gerne auch die humorvolle Seite der unheimlichen Literatur mag, sollte bei
diesem Buch auf jeden Fall zugreifen. Die Vorstellung, selbst solch
absonderliche Gestalten in der Verwandtschaft oder Bekanntschaft zu haben,
beflügelt die eigene Phantasie und lässt manche Menschen in anderem Licht
erscheinen.
Fazit:
Ein
erheiternder Ritt durch die Kurpfalz, die manch überraschenden Schrecken
bereithält und am Ende ist man fast enttäuscht, das Buch zur Seite legen zu
müssen und es verlangt einem nach weiterem Lesestoff aus der Feder von Erik
Hauser.
Sehr
empfehlenswert!
Dementsprechend habe ich Jenseits des Rheins in meine Liste empfehlenswerter Storysammlungen aufgenommen.
Dementsprechend habe ich Jenseits des Rheins in meine Liste empfehlenswerter Storysammlungen aufgenommen.
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