Der Leser jagt die Beute!

Jedes Jahr kommen ja unzählige Bücher auf den Markt. Wie man im Börsenblatt des Deutschen Buchhandels nachlesen kann, sind 2016 84.486 Bücher auf den Markt gekommen (1951 waren es noch 14.094). Das sagt nichts über die Auflage der einzelnen Bücher aus, aber es zeigt, die Vielfalt wird bunter und bunter.
Oft ist es so, dass die Bücher, sie dann erschienen sind, wie Blei in den Regalen der Verlage und Buchhändler liegen. Sie zusammen mit dem Autor weinen die Leserwelt an, aber ihr Klagen verhallt ungehört. Wenn es dem Verlag dann zu bunt ist, nimmt er das Buch aus dem Programm. Später hat auch der Buchhändler nur noch eine leere Position in seiner Bilanz und das Buch scheint vergessen.
Vergessen?
Mitnichten.
Es gibt sie, die spät begehrten. Raritäten sind sie, die einst als Ladenhüter verendeten. Niemand weiß wie es dazu kommen konnte, aber kaum ist das Buch vom Tisch, ist es heiß begehrt und es wird zum gesuchten Liebhaberobjekt.
So war es einer der Bücher von Richard Morgan, das zur Blauen Mauritius der Science Fiction Taschenbücher mutierte. Seine Reihe um Takeshi Kovacs war erfolgreich, auch in Deutschland, doch im Gegensatz zu den Jahrzehnten früher waren die Bücher nicht massenhaft und jahrelang verfügbar und so ergab es sich, dass dieser Roman kaum auffindbar war und Sammler tief in die Tasche greifen mussten.
Natürlich gibt es auch viele Bücher, gerade im Kleinverlagsbereich, die werden künstlich verknappt, in dem sie in 666, 299, 199 oder gar in 99 Auflage angeboten wurden und sich so einer Wertsteigerung frönten. Es geht auch anders. Gerade beim Festa Verlag, wo viele Raritäten (wenn man sie so nennen will) von findigen Händlern künstlich in die Höhe getrieben werden, erschienen mit Punktown und MonstroCity zwei Bücher, die eigentlich als erfolgreich galten und recht lange auf dem Markt waren. Laut dieser Quelle war zumindest MonstroCity mit 85,98 Euro ein Schnäppchen. Mal sehen wie sich der neue erschienene Dai-oo-ika entwickelt. Im Zweifel kaufen möchte ich zurufen.
Serien, das sind die Art von Romanen, da schnalzt jeder mit der Zunge, die gehen massenhaft über den Ladentisch. Handyman Jack (repairmanjack.com) aus der Feder von F. Paul Wilson erschien auch ursprünglich in ordentlicher Auflage bei Goldmann in den 80ern und 90ern. Todessumpf ist dabei die zwangsläufige Rarität und nicht mehr für einen vernünftigen Preis erhältlich, der Link ruft einen Preis von 64,64 € auf. Bei Festa erscheinen zwar einige Bände neu, aber Todessumpf gehört nicht dazu.


Auch Zwielicht II gibt es für einen heißen Preis. Aber nicht jeder hohe Preis ist gerechtfertigt und so bekommt man das Buch auch zu  vernünftigen Konditionen. Einfach mal reinschauen.
Man sieht, zwar heißt es eigentlich, in der Ruhe liegt die Kraft, aber die Beispiele zeigen stattdessen, Zeit ist Geld.
Wer also sein gedrucktes Buch liebt, sollte im Zweifel eher schneller zugreifen. Bevor das Buch entfleucht ist.

Ein  paar ältere Gedanken zum Thema Raritäten finden sich hier.


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