Gegen unendlich 11

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Michael J. Awe, Andreas Fieberg, Joachim Pack (Hrsg.)



Phantastische Geschichten
AndroSF 71
p.machinery, Murnau, Februar 2018, 72 Seiten, Paperback
ISBN 978 3 95765 121 1 – EUR 8,90 (DE)

Mit dieser Ausgabe beginnt das Erscheinen der E-Book-Reihe GEGEN UNENDLICH auch als Buch, diesmal mit einem Schwerpunkt auf Science-Fiction. Besonders Freunde von Aliens, Raumschiffen, unendlichen Weiten, verlorenen Paradiesen und halb-virtuellen Welten kommen damit auf ihre Kosten. Außerdem wird an den nahezu vergessenen Autor von Zukunftsnovellen, Carl Grunert (1865–1918), erinnert.

DIE STORYS
Michael J. Awe: »Das Gegenteil der Mozartkugel«
Monika Niehaus: »Ein Auge für Details«
Peter Nathschläger: »Das Dorf der anderen«
Andreas Fieberg: »Rechnung mit einer Unbekannten«
Joachim Pack: »Invasion!«
Michael J. Awe: »Carl Grunert – Zukunftsnovellen vom Müggelsee«
Carl Grunert: »Heimkehr«

AUS DEM INHALT
Ein Hilferuf erreicht Außerirdische in ihrem Altersdomizil. / Industriell geführte Organfarmen und deren Kollateralschäden. / Die Flucht einer Familie vor einer weltweiten Katastrophe in ein rettendes Dorf am Amazonas, deren Besucher eine rätselhafte Verwandlung erfahren. / Wie sich Reisende durch Raum und Zeit auch nach einem Ausfall der Technik zurechtfinden. / Das Internet der Dinge als mögliches Einfallstor für ungebetene Gäste. / Einem verschlampten Genie werden buchstäblich die Augen geöffnet.

E-Book auf Amazon (nur 1,49€)



Rezension:
Das zweite Taschenbuch der Reihe Gegen unendlich ist schmal geworden. 72 Seiten zeigen aber auch, weniger ist mehr, gerade im Vergleich zu anderen Anthologien, die zwar mit ihrer Masse punkten, aber in Sachen Qualität vieles vermissen lassen.

Zu den Geschichten:
Michael J. Awe erzählt in Das Gegenteil der Mozartkugel von Raumfahrern, die ihr Rentenalter erreicht haben und auf dem nächstbesten Planeten zurük bleiben müssen. Wie man sieht, ist das nicht immer nur von Nachteil, diejenigen, die auf der Erde landen, müssen nicht nur das Raumschiff retten, sondern wollen auch bleiben. Nette Auftaktgeschichte, mehr nicht.

Monika Niehaus verbindet in Ein Auge für Details Medizin-Cyperpunk und eine recht simple Kriminalgeschichte, auch diese Story ist nicht mehr als durchschnittlich aber liest sich gut.

Die Geschichte von Peter Nathschläger Das Dorf der anderen dagegen ist wunderschön und eine deutliche Steigerung zu den ersten beiden Geschichten. Eine postapokalyptische Welt und eine Vater-Sohn Beziehung, die mit Erneuerung endet. Schöne Utopie, auch wenn das Ende eine weitere Deutung zulässt. 


Andreas Fieberg erzählt in Rechnung mit einer Unbekannten von einer gänzlich neue Variante der Suche nach Atlantis, nach dem Garten Eden. Der Antrieb des 11 Dimensionen Raumschiffes auf der Suche nach einem verlorenen Planeten. Mit sehr schönem Ende. Einzig die knarzenden Schiffsplanken stören. Sehr tolle Geschichte die leider nicht für den KLP nominiert wurde. Mal sehen ob sie der Jury vom DSFP gefällt.

Joachim Packs Invasion! ist eine bösartige Satire. Mit einer ähnlichen Geschichte über das Internet der Dinge gewann Uwe Herrmann die beiden SF Preise. Diese hier ist wesentlich böser mit einer passenden Wendung am Schluss.

Michael J. Awe: Carl Grunert – Zukunftsnovellen vom Müggelsee

Carl Grunert - Heimkehr


Artikel zum Autor und die Geschichte von Carl Grunert gefallen mir gut. Von dem Autor aus der Kaiserzeit hatte ich bisher noch nichts gelesen. Vielleicht findet sich ja in der ein oder anderen Gegen Unendlich  wieder was. Zwischen 1903 und 1914 entstanden immerhin 33 seiner Zukunftsnovellen
In der Geschichte Heimkehr geht es um eine Brille, die das wahre Wesen zeigt. Das ist natürlich nichts, was man sich im wahren Leben wünscht, aber eine sehr schöne Idee.

Fazit:
Nach dem der Band recht beschaulich anfing, legte er später los. Sehr lesenswerte Ausgabe mit wenig einladenden Titelbild.

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