Hinrunde des Grauens

Die Hinrunde ist beendet und der HSV hat eine Bilanz des Grauens. 16 Punkte, Tabellenplatz 14.

4 Siege, 4 Unentschieden, 9 Niederlagen!
33:38 Tore
Da kann nur Hoffenheim mithalten, die haben aber 3 Tore mehr geschossen und 2 Punkte mehr geholt. 

Und der HSV steht vollkommen zu Recht da. Mit dem Zweikampfverhalten einer Schülermannschaft, den handlungslangsamsten Spielern und insgesamt ohne jeglichen Zug zur Bundesligaspitze hat sich diese Mannschaft in den Abgrund gespielt.

Dabei wurde in der Hinrunde alles versucht. Statt Fink kam Bert, der Neue. In der Abwehr versuchte man es mit dem 17jährigen Tah, der seine Sache, sieht man vom Hinrundenfinale gegen Mainz ab, seine Sache recht gut machte. Notendurchschnitt 3,77, 14 Spiele für jemand, der letztes Jahr noch A-Jugend spielte. Besser kam in der Abwehr nur Jansen weg. Djourou kam auf einen Kicker-Schnitt von 4,05, das muss man erstmal erreichen. Der Spieler ist von Arsenal London ausgeliehen und seine 13 Spiele für den HSV wecken nicht die Begehrlichkeit, dies über den Sommer fortzusetzen.
Allerdings konnten seine Konkurrenten Westermann, Rajkovic und Mancienne die letzten Jahre keine bessere Leistung zeigen und auch Neuzugang Sobiech zeigte seine Bundesligatauglichkeit nicht.
Da fragt man sich natürlich, ob es an der Qualität der einzelnen Spieler, an der Zusammenstellung der Abwehr oder am Defensiverhalten der ganzen Mannschaft liegt. Ich behaupte mal, da ist alles drei zutreffend.
Rechtsverteidiger ist auch eine schwierige Position. Dennis Diekmeier, gefühlter Rechtsaußen, zeigte dort hin und wieder herausragende Spiele, aber auch schülerhaftes Verhalten im Zweikampf und bei der Verteidigung allgemein. Aushilfsverteidiger Westermann zeigte zwar auch ein wenig Schatten, aber überwiegend Licht. Die Aushilfe der Aushilfe heißt Tomas Rincon und zeigt im Moment nicht, warum man seinen Vertrag verlängern sollte. Ich würde eine sofortige Trennung in der Winterpause empfehlen.

Im Mittelfeld ist Primaballerina angesagt. Calhanoglu, Arslan, Badelj, van der Vaart, das sind alles wahre Künstler und so treten sie sich selbst auf die Füße. Skeljbred, haben sie schon nach Berlin verliehen, die Art von Spieler ist leider zu einseitig für eine Fußballmannschaft. Dazu die beiden Außenstürmer Beister, Zoua und Ilicevic, es wundert einen nicht, das die HSV Abwehr überfordert ist.

Vorne der Lichtblick. Rudnevs, schussgewaltiger Stürmer der letzte Saison, schmort auf der Bank. Klar, der 22jährige Lassogga ist ebenso eigensinnig wie der Lette, hat aber einen Lauf seit er in Hamburg gelandet ist. 13 Spiele, 9 Tore, das soll erstmal einer nachmachen.

Ansonsten trafen van der Vaart (7) sowie Calhanoglu (5) und Beister (5). van der Vaart ist auch bester Scorer mit 13 Torbeteiligungen.

14. Tabellenplatz, das bedeutet Abstiegskampf. Personell wird sich wohl nicht viel ändern. Der HSV hat rund 10 Millionen Verlust erwirtschaftet, und bevor nicht Spieler abgegeben werden, dürfte kein Geld für Neue da sein. Aus der 2. Mannschaft scheint sich gerade auch keiner anzubieten. 
Bleibt in der Rückrunde das Prinzip Hoffnung. Hoffnung, das die jungen Leute ihre Lektion gelernt haben und sehen, das Worte keine Spiele gewinnen und man nur Punkte bekommt, wenn man darum kämpft. Die unübersehbare Gefahr besteht, dass der HSV im Glaube seiner vermeintlichen Stärke, nicht wirklich um jeden Punkt kämpft und dann ist man schnell dort, wo die letzten Jahre schon Mannschaften wie Kaiserslautern, Frankfurt und Hertha trotz angeblich starkem Kader landeten. In der 2. Liga.

Die sportliche Führung hatte es nach den eher lässigen Auftritten der Vergangenheit vor dem Mainz Spiel mit Druck versucht. Ehrlich, es war ja abzusehen, aber der Schuss ging jetzt wirklich nach hinten los.

Hoffen wir, das uns die Jungs ab Ende Januar das Gegenteil beweisen.

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