Kurzbeschreibung
Das Leben des Anderen
Simon hat
einen Menschen getötet. In Notwehr hat er den Mann erschlagen, der nachts die
Tür zu seiner Bude aufgebrochen und ihn brutal attackiert hat. Jetzt steht er
atemlos über der Leiche und überlegt, was zu tun ist. Er zweifelt an seinem
Verstand. Denn der Tote wirkt vertraut. Und Simon weiß auch, warum: Sein
Angreifer ist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten.
Wer war der
mysteriöse Doppelgänger und was wollte er? Auf der Suche nach Antworten gerät
Simon in einen Strudel der Ereignisse, der ihn unaufhaltsam in den Abgrund
reißt.
Meinung:
Ein sehr innovativer Ansatz. Ein Mann übernimmt die Rolle eines anderen. Eines Mannes, der ihm ähnlich sieht. Die Geschichte beginnt ein wenig zäh, doch schnell ist man in den Geschehnissen drin und kann sich gar nicht mehr davon lösen.
Insgesamt ist es, so viel kann schon verraten werden, gar nicht so innovativ. Aber wie Ryan David Jahn die Geschichte aufbaut, wie er Elemente einstreut, die direkt von SF Autor Philip K. Dick stammen könnten, das ist schon sehr großes Kino. Immer wieder spielt er mit den Erwartungen des Lesers, verschwimmen Realität und Wahn in einem fein gewobenen Netz.
Der Roman lässt sich auch schwer in eine Kategorie pressen. Es ist eigentlich kein typischer Psycho Thriller. Aber auf jeden Fall einer der besten Romane, den ich die letzten Jahre gelesen habe.
Und mit
Die zweite Haut tritt Jahn in die Fußstapfen des berühmten Autors
Cornell Woolrich, der mit ähnlichen Geschichten das Genre
Krimi Noir erschaffen und berühmt gemacht hat. Würde
Cornell Woolrich heute noch schreiben, wäre
Die zweite Haus eine Blaupause dafür.