A Night At The Opera - Konzeptalben, Rockopern und moderne Musicals
In Phase X 7 erschien mein Artikel Rock Opern, den ich den Lesern dieses Blogs hiermit zur Verfügung stelle.
A Night At The Opera - Konzeptalben, Rockopern und moderne Musicals
Prolog
Eine Ausgabe
»Phantastisches für die Ohren«, da darf natürlich ein Ausflug in
die Musikwelt nicht fehlen. Und die Auswahl ist beachtlich.
Konzeptalben von den Beatles, Jethro Thull, Kraftwerk, ELO, King
Diamond und tausend anderer Bands, eine schier unübersichtliche
Vielfalt quer durch alle Genres, immer mit mehr oder minder
phantastischen Inhalts.
Neben den Konzeptalben
gibt es auch die Musicals wie »West Side Story oder »My Fair Lady,
die im Laufe der Jahre immer progressiver wurden und den Zeitgeist
widerspiegelten: »Hair«‚ »The Rocky Horror Picture Show«,
»Tommy« oder »The Wall«.
Und wie man sieht, war
die Kreuzung von Konzeptalbum und Musical geschafft: Die moderne Rock
Oper entstand.
Aber auch diese
entwickelt sich weiter und endet vorläufig in den kommerziell sehr
erfolgreichen Huldigungen zweier großer Bands der Popgeschichte:
ABBA und Queens »We Will Rock You«.
Aber betrachten wir die
einzelnen Facetten der Rock Oper und erleben eine faszinierende Reise
durch Raum und Zeit.
Genesis
– The Lamb lies down on Broadway
Die englische Gruppe
Genesis begann ihre eigentliche Karriere - auch Peter Gabriel Ära
genannt - als Progressiv-Rock Band. In der Besetzung Gabriel,
Rutherford, Banks, Hackett und Collins wurde der Grundstein für eine
steile Karriere gelegt, die in den Achtzigern und Neunzigern dann
auch kommerziell überaus erfolgreich war, allerdings mit Phil
Collins als Sänger. Gabriel selbst bestreitet seit 1975 seine
Solokarriere.
»Tresspass« (1970), das
erste Album dieser Besetzung mit dem Song »The Knife« oder die
Scheibe »Nursery Crime« (1971), welches den Song »Musical Box«
enthielt, ein erstes kleines Theaterstück, zeigte die Besonderheit
der Gruppe. Sie erzählte mit ihrer Musik eine Geschichte.
»Foxtrott« (1972) bot
dann den genialen Song »Supper Ready«, der für sich alleine schon
eine Rock Oper ist. 24 Minuten lang, mit wechselnden Passagen und
einer intensiven Bühnenshow Peter Gabriels, der für die visuelle
Umsetzung der Musik sorgte, deren surreale Texte damit eine adäquate
Umsetzung fanden. Genesis bot somit ein Rock Theatre, folgerichtig
hieß so auch eine Sammlung aus dieser Periode.
1974 erlebte Genesis
ihren vorläufigen Höhepunkt. Das Konzeptalbum »The Lamb lies down
on Broadway« handelt von der fantastischen und surrealen Reise des
puertoricanischen Punks Rael in New York, der in einem
Paralleluniversum seinen Bruder John retten muss. Das Album selbst
besteht aus Rocknummern wie »In the Cage«, Balladen wie »Carpet
Crawlers« und ungewöhnlicher Stücke wie »The Grand Parade of
Lifeless Packaging«.
Leider war es das letzte
Album mit Sänger Peter Gabriel und der Stil sollte sich immer weiter
von dem orchestralen, theatralischen und progressiven Touch dieser
Jahre entfernen und in kommerzielle Popgefilde abdriften, spätestens,
nachdem auch Gittarist Steve Hackett seinen Abschied vollzog.
Leider gibt es nur
diverse Livemitschnitte eher bescheidener Qualität aus dieser Zeit.
Trotzdem sollte ein Blick auf youtube einen kleinen Einblick auf eine
faszinierende Schaffensperiode einer der größten Rockbands geben.
Zu einer Rockoper haben
es Genesis leider nie geschafft. Aber vielleicht erbarmt sich ja in
Zukunft jemand und setzt die vorhandenen Lieder in ein Rock Theatre
um. Das Potential ist auf jeden Fall vorhanden.
The Rocky
Horror Picture Show
»The Rocky Horror
Picture Show« startete als Musical, ehe die Geschichte durch ihre
Verfilmung unsterblich wurde. »The Rocky Horror Picture Show« ist
ein Crossover zwischen Musik, SF, Horror; Parodie und der sexuellen
Revolution der 68er, gespickt mit zahlreichen Anspielungen auf
»Dracula«, »Frankenstein« und den Pulps der Zwanziger Jahre des
letzten Jahrhunderts.
Sollte sich jemand eine
Vorführung des Films oder des Musicals ansehen: Bitte nicht wundern,
wenn zwischendurch Reis, Toast oder Spielkarten geworfen werden. »The
Rocky Horror Picture Show« wird von der treuen Fangemeinde nicht nur
konsumiert, sondern mit gelebt und mit gespielt und ist somit ein
ganz besonderes Erlebnis.
Brad Majors und seine
Verlobte Janet Weiss (Susan Sarandon), zwei gewöhnliche Spießer,
landen während einer sturmumtosten Regennacht in einem unheimlichen
Schloss. Sie werden von dem unheimlichen Diener Riff Raff
eingelassen, die ganze Szenerie erinnert an alte Frankensteinfilme in
Schwarz-weiß. Unsere rechtschaffenen Bürger haben sich verfahren
und das kann man auch sinnbildlich sehen. Riff Raff und das
Dienstmädchen Magenta führen sie durch das Schloss und plötzlich
befinden sie sich mitten in einer exzessiven Party und treffen auf
schrille Gestalten wie Columbia. Ihre Moral wird auf eine erste Probe
gestellt, doch noch bleiben sie standhaft. Kaum wollen sie sich
unauffällig aus dem Staub machen, tritt Dr. Frank´N`Furter auf den
Plan.
Er kommt auf hochhackigen
Schuhen hereinstolziert, gekleidet in Mieder und Strapse und bietet
damit das genaue Gegenteil unseres spießigen Pärchens. Schon hier
zeigen die zwei – vor allem Janet - eine fast magische Faszination
auf die außergewöhnlichen Eindrücke, die sie erhalten. Die Saat
der Sünde ist gelegt.
Dr. Frank´N`Furter führt
sie in sein Labor und erschafft das Wesen Rocky. Die Partygäste sind
fast außer sich und die Party erlebt einen ersten Höhepunkt. Doch
dann erscheint Rockys Vorgänger in Form von Eddie (Meat Loaf),
Magentas Liebling. Dr. Frank´N`Furter vernichtet sein letzt jähriges
Geschöpf und zeigt damit zum ersten Mal sein wahres Gesicht.
In der Folgezeit stellt
Dr. Frank´N`Furter Brad und Janet auf die Probe und wie
vorauszusehen war, verfallen sie der dunklen Seite in Form sexueller
Verführung. Transylvania ist wörtlich zunehmen. Die Außerirdischen,
um nichts anderes handelt es sich bei der Partygesellschaft, sind
transsexuell. Sowohl Janet als auch Brad erliegen den
Verführungskünsten Dr. Frank´N`Furters. Die sexuelle Revolution
hat über den bürgerlichen Mief gesiegt. Doch Furter freut sich zu
früh. Das böse Ende kommt noch.
Die Musik von » The
Rocky Horror Picture Show « orientiert sich noch stark an der
Musical Kultur (»Touch-a, Touch-a, Touch-a, Touch Me«), hat aber
schon deutliche Einflüsse von Rock (»The Time Warp«). Kult ist
natürlich Meat Loafs Auftritt als Eddie (»Hot Patootie - Bless My
Soul«).
Sensationell ist die
Aufmachung der Außerirdischen aus Transylvania mit Strapsen und
Miedern, ein illustre Theatergesellschaft, deren Stück die
Transsexualität ist. Der Film spielt mit dem Gegensatz einer
zügellosen Gesellschaft zum gewöhnlichen Spießertum. Ein
Gegensatz, der heute noch besteht und zwei unversöhnliche Lager
findet, die immer weiter auseinanderdriften. Die Spannungen zwischen
der islamischen und der westlichen Welt untermauern dies leider
eindrucksvoll.
Selbst heute noch gibt es
Aufführungen des Musicals, die man nur wärmstens empfehlen kann.
»The Rocky Horror Picture Show« ist auch ein Zeichen für den
Einfluss einer treuen Fangemeinde. Nachdem der Film im
Erscheinungsjahr 1975 zuerst floppte, sorgten die hartnäckigen Fans,
die sich die Vorstellungen ein um das andere Mal ansahen, für einen
erst mit der Zeit überwältigenden Erfolg. »The Rocky Horror
Picture Show« wird auch heute noch aufgeführt, in München seit
1977 ohne Unterbrechung. Der Film übrigens ist komplett in Englisch
und das sorgt für ein zusätzliches und besonderes Flair.
The Who – Tommy
»Tommy« ist neben dem
kommerziell weniger erfolgreichen Film »Quadrophenia« das Opus, das
man mit der britischen Rockgruppe »The Who« in Verbindung bringt.
Das Doppelalbum erschien 1969 und fand 1975 seine filmische
Umsetzung.
Für das Verständnis von
»Tommy« ist wichtig, dass Pete Townshend ein Anhänger des
indischen Mystikers Meher
Baba war. Das Werk »Tommy« ist
beeinflusst von dessen Lehren.
Dreh –und Angelpunkt
ist der taube, stumme und blinde Junge Tommy, gespielt von Sänger
Roger Daltrey. Der Vater im Krieg verschollen, kehrt zurück und wird
von dem Geliebten der Mutter erschlagen (in der Ursprungsfassung 1969
war es genau umgekehrt). Fortan zieht sich Tommy in seine eigene,
innere Welt zurück. Alle Versuche, ihn von dort zu befreien,
entfernen ihn nur noch weiter von der realen Welt. Trotzdem wird er
durch seine Leidenschaft des Flipperspielens berühmt. Er ist der
berühmte »Pinball Wizard« mit Scharen von Fans, die ihn anhimmeln
und ihn zum Zentrum eines Kultes machen. Als Tommy dann nach Jahren
des Leidens und auf dem Höhepunkt seines Ruhmes von seiner Isolation
befreit wird, verehren ihn seine Fans wie einen Messias. Doch Tommy
erleidet das Schicksal jedes Heilands: Heute gefeiert, morgen
verteufelt. Und so nimmt die Geschichte ein bitteres Ende.
Es gibt diverse
Unterschiede zwischen der eigentlichen Geschichte des Albums und der
späteren im Film gezeigten, die vor allem von der geänderten
Reihenfolge der Lieder herrühren. Für den Film wurde das Album neu
eingespielt, mit von der Partie waren Eric Clapton, Tina Turner und
Elton John, die auch auf der Leinwand zu bewundern sind. Dazu kommt
Jack Nicholson, der einen Arzt spielt und die Rockband »The Who«
themself, die ebenfalls ihren Auftritt haben. Hauptdarsteller Roger
Daltrey allerdings taumelt als Tommy manchmal recht unmotiviert durch
das Bild und bietet leider kein Ausbund an Schauspielkunst.
Dagegen sind gerade die
Szenen um Tina Turner (»Acid Queen«) und Elton John (»Pinball
Wizard«) die Highlights des Films. Diverse Anspielungen auf
Idolverehrung (eine große, an Marylin Monroe erinnernde Statue, der
in einer Kirche gehuldigt wird) runden einen sehr intensiven Film ab,
der einen Highlight der Rock Oper darstellt.
Allerdings folgt der Film
diversen Zwängen, die leider eine Höchstnote verhindern. Die Story
an sich steht an mancher Stelle doch auf sehr tönernen Füßen.
In überarbeiteter Form
fand »Tommy« dann 1993 den Weg zum Broadway und sorgte auch dort
für Furore.
Die Stärken von »Tommy«
sind neben der Musik stimmungsvolle Bilder und zahlreiche Parodien
auf die allgegenwärtige Pop- und Werbekultur. »Tommy« wäre ein
geeigneter Kandidat für eine Neuverfilmung. Tommys Isolation und die
Mauer, die er gegen seine Umwelt aufbaut, sind eine gelungene
Überleitung zum nächsten Film.
Pink Floyd – The
Wall
»The Wall« ist das
weltberühmte Konzeptalbum der englischen Gruppe Pink Floyd. Neben
»Dark Side of the Moon« ist es das kommerziell erfolgreichste Werk
der Band. Das Stück »Another Brick in the Wall (Part 2)« wurde als
Single und Musikvideo weltbekannt und gibt einen passenden Eindruck
auf das, was den Zuschauer im Film erwartet.
»The Wall« erzählt die
Geschichte von Pink (Bob Geldorf), einem umjubelten Rockstar, der auf
Grund seiner Popularität alle Grenzen überschreitet und in einen
Sumpf aus Sex, Drugs and Rock´N`Roll abgleitet.
Aber es sind die
Erlebnisse aus der Vergangenheit, die ihn zu einem Wrack machen: Der
Vater ist im Krieg gestorben. Das autoritäre Schulsystem hat den
sensiblen Pink gebrochen und eine Mauer um ihn aufgebaut. Seine
Agonie findet ihren Höhepunkt in einem Hotelzimmer, in dem Pink im
Anschluss an ein Konzert einsam und vollgepumpt mit Drogen seine
innere Hölle durchlebt.
Sein Lehrer aus der
Schule malträtiert ihn, er findet sich als Junge in den
Schützengräben des 2. Weltkriegs wieder oder durchlebt für ihn
einschneidende Momente aus seiner Kindheit. Und immer wieder dreht
sich die Welt um Frauen, Sex und Alkohol.
Zwischendurch wechselt
der Film immer wieder vom Realfilm zur Zeichentricksequenz. Es
erscheinen surreale Bilder von lebenden Toten, zerstörter Erde und
der immer gegenwärtigen Mauer, die gen Horizont wächst. Am Ende
sprengt Pink die Mauer und führt in seinen Träumen ein
faschistisches Regime an. Die schlummernde Gewalt eines
Unterdrückten, die deutliche Anleihen zum schwärzesten Kapitel
deutscher Geschichte zeigt, aber auch Parallelen zu den Amokläufen
der jüngsten Vergangenheit im In- und Ausland.
Während eines
freudigeren Kapitels deutscher Geschichte fand eine imposante
Aufführung von »The Wall« statt. Am 21.7.1990 fand auf dem
Potsdamer Platz eine Show der Superlative statt, genau zwischen
Mauerfall und Wiedervereinigung. Schätzungsweise 300.000 Menschen –
es wurden 120.000 Karten verkauft aber nachdem der Einlass geöffnet
wurde, sollen noch 180.000 Zuschauer auf das Gelände geströmt sein
- versammelten sich in Berlin und erlebten neben Cindy Lauper, den
Scorpions und Brian Adams eine grandiose Aufführung von »The Wall«
mit riesigen Bildschirmen, echten Helikoptern und vom Himmel
regnenden Fallschirmen.
Ich war mittendrin und
erlebte meine persönliche Abwendung von der Gigatomie. Der Sound war
stellenweise mies, die Bühne nur zur erahnen und die schiere Masse
an Leuten fast schon furchteinflößend. Ein Erlebnis war es aber
allemal.
Der Film »The Wall« ist
aufpeitschend, ergreifend, brutal und verstörend. Eine Mischung aus
Horror, Alternativweltgeschichte und Inner Space. Erschreckend sind
die inneren Abgründe, die sich beispielhaft an der Person Pink
finden, die aber in jedem von uns stecken könnten. Oder in jedem
unserer Nachbarn. »The Wall« ist ein wahrhaft besonderes Erlebnis,
das einen so schnell nicht wieder loslässt.
Ich gebe offen zu, die
Musik alleine rührt bei mir nichts. Doch in Verbindung mit der
visuellen Gewalt wirklich mitreißender Bilder und einer stimmigen
Geschichte ist »The Wall« ein Kunstwerk, das seinesgleichen sucht.
Unbedingt ansehen!
We Will Rock You
Die britische Band Queen
ist logischer Protagonist unseres Artikels. John Deacon, Brian May,
Freddy Mercury und Roger Taylor gründeten 1971 die Rockgruppe Queen.
die bis zum Tod des Sängers Freddy in dieser Besetzung bestehen
blieb und weltweit für Furore sorgte. Queen waren eine sehr
abwechslungsreiche Band, stilistisch zwischen Hardrock und Pop
angesiedelt, und bestachen neben dem guten Songwriting vor allem
durch ihre Vielfalt. Eine Band, die nie stehen blieb, sondern sich
immer weiterentwickelte, ohne jedoch ihre Wurzeln aus den Augen zu
verlieren.
Schon das erste Album
»Queen« bietet neben Rocknummern wie »Keep Yourself Alive« auch
orchestralen Sound z.B. in »My Fairy King«. »Queen II« bietet
1974 dann ein Konzeptalbum. Der Auftakt mit dem eher bedächtigen
»Father To Son«, steigert sich die Spannung bis zu »Ogre Battle«
(ein Song, der auch den Weg ins Queen Musical fand) und findet dann
furiose Wechsel mit dem aufwühlenden »The Fairy Feller’s
Master-Stroke«, dem Zwischenspiel »Nevermore« bevor es über das
treibende »The March of the Black Queen« in den Schlussakkord
»Funny How Love Is« mündet. Rasche Wechsel zwischen schnellen und
langsamen Stücken, die orchestrale Gitarre und der vielstimmige
Hintergrundgesang von May, Mercury und Taylor, der spätestens seit
»Bohemian Rapsody« weltberühmt ist, schreien förmlich nach einer
Bilderflut, die die Phantasie förmlich jagen lässt. Das Album ist
sehr ungewöhnlich und bietet nicht unbedingt das, was man später
mit dem Begriff Queen verbindet.
Nachdem »Sheer Heart
Attack« fast schon ein Heavy Metal Album ist, kommen mit »A Day At
The Races« und vor allem »A Night At The Opera« wieder Alben
heraus, die das Zeug zum Musical hätten. Gerade »A Night At The
Opera« mit Liedern wie »Death On Two Legs«, »Prophets Song« oder
das weltberühmte »Bohemian Rapsody« knüpfen an die Tradition von
»Queen II« an. In der weiteren Bandgeschichte bleibt die Musik
abwechslungsreich und bietet viele Welthits. Allerdings gibt es statt
eines Musicals Soundtracks wie »Flash Gordon« oder »A Kind Of
Magic«, bei letzterem Album versammeln sich die Songs aus dem
Blockbuster »Highlander«. Besondere Erwähnung sollte auch »Radio
Gaga« aus dem Album »The Works« finden. Das Video könnte als
Lehrbeispiel für eine Rockoper herhalten und nutzt die Kulisse aus
»Metropolis« von Fritz Lang.
Die Queen Rock Oper
konnte dann Sänger Freddie Mercury leider nicht mehr erleben. AIDS
war sein Schicksal, doch mit seiner Präsenz und seinen Songs wird er
für seine Fans immer unsterblich bleiben.
Das Queen Musical »We
Will Rock You« wurde 2002 uraufgeführt. In einer fernen Zukunft auf
dem Planeten e.bay, der von der Firma Globalsoft unter der Leitung
der Killer Queen diktatorisch regiert wird, ist ehrliche handgemachte
Musik verboten und schon fast in Vergessenheit geraten. Stattdessen
wird der gleichgeschalteten Gesellschaft monotone, computererzeugte
GaGa-Musik diktiert. Wer Parallelen zur momentanen Superstarwelle
sieht, sollte sich nicht wundern. Rebellierende Jugendliche namens
Bohemians sehnen sich nach Freiheit und Individualität. Die Suche
nach dem heiligen Artefakt – Brian Mays Gitarre – wird zu einem
Wettlauf gegen das Establishment.
Der Grundgedanke des
Musicals ist klasse und hochaktuelle. Leider verzettelt sich die
Aufführung, die ich in Köln zu sehen bekam, in manch plattem Witz
z. B. über Dieter Bohlen und Daniel Kübelböck, die anfangs noch
lustig waren, mit der Zeit aber eher nervten. Dazu kommt die doch der
Best Of Playliste angepasste Geschichte, in der die Storyline den
Liedern folgt und nicht umgekehrt und somit manches eher konstruiert
als zwingend logisch erscheint. Insgesamt war der Besuch in Köln
lohnenswert, aber für eine Wiederholung reicht es nicht. Mithalten
mit »The Rocky Horror Picture Show« oder dem »Starlight Express«
aus Bochum kann »We Will Rock You« nicht. Das Musical lebt zu sehr
von der Qualität der Queen Songs. Es bleibt zu hoffen, dass das
Potential, das auf jeden Fall vorhanden ist, durch eine Überarbeitung
der Geschichte mehr Geltung findet.
Der Grundgedanke hätte
dies mehr als verdient.
Epilog
Die Reise ist zu Ende.
Natürlich sind alle Stationen in diesem Artikel willkürlich gewählt
und spiegeln den Geschmack des Verfassers wieder. Trotzdem kommt man
nicht umhin, diese Werke als Meilensteine der Rockgeschichte
anzusehen, wie Verkaufszahlen, aber auch Verfilmungen und
Musicalaufführungen aufzeigen.
Natürlich ist eine
solche Reise immer unvollständig. Doch vielleicht schaut der
geneigte Leser in seinen persönlichen Plattenschrank oder kramt in
seinen Erinnerungen, die vielleicht auch durch diesen Artikel wieder
lebendig werden und erlebt seine eigene Reise durch Raum und Zeit,
mit all den Sinnen, die Bilder in Kombination von Musik hervorrufen.
Mir hat die Reise auf
jeden Fall Spaß gemacht und natürlich besteht die persönliche
Hoffnung, dass »ABBA – der Film« nicht den Schlusspunkt für das
Crossover Musik und Film resp. Musical bildet.
Auf das uns noch heiße
Stunden mit tollen Liedern und innovativen Bildern bevorstehen.
Hier die Playlist der einzelnen Rock Opern:
Genesis
– The Lamb lies down on Broadway
The Lamb lies down on
Broadway
Fly on a Windshield
Broadway Melody of
1974
Cuckoo Cocoon
In the Cage
The Grand Parade of
Lifeless Packaging
Back in N.Y.C.
Hairless Heart
Counting out Time
The Carpet Crawlers
The Chamber of 32 Doors
Lilywhite Lilith
The Waiting Room
Anyway
Here Comes the
Supernatural Anaesthetist
The Lamia
Silent Sorrow in Empty
Boats
The Colony of Slippermen
(The Arrival/A Visit to the Doktor/Raven)
Ravine
The Light dies down on
Broadway
Riding the Scree
In the Rapids
It.
The Rocky Horror
Picture Show
Science Fiction/Double
Feature
Dammit, Janet!
Over at the Frankenstein
Place
Sweet Transvestite
The Time Warp
The Sword of Damocles
I Can Make You a Man
Hot Patootie - Bless My
Soul
I Can Make You a Man
(Reprise)
Touch-a, Touch-a, Touch-a,
Touch Me
Once in a While
Eddie
Planet Schmanet Janet
Don't Dream It, Be It
Wild and Untamed Thing
I'm Going Home
Superheroes
Science
Fiction/Double Feature (Reprise)
The Who –
Tommy
Overture
It’s A Boy
1921
Amazing Journey
Sparks
Eyesight to the Blind
Christmas
Cousin Kevin
The Acid Queen
Underture
Do You Think It’s
Alright?
Fiddle About
Pinball Wizard
There’s a Doctor
Go to the Mirror!
Tommy Can You Hear Me?
Smash the Mirror
Sensation
Miracle Cure
Sally Simpson
I’m Free
Welcome
Tommy’s Holiday Camp
We’re Not
Gonna Take It
Pink Floyd – The Wall
In the Flesh?
The Thin Ice
Another
Brick in the Wall (Part One)
The Happiest Days of our
Lives
Another
Brick in the Wall (Part Two)
Mother
Goodbye Blue Sky
Empty Spaces
Young Lust
One of My Turns
Don't Leave Me Now
Another
Brick in the Wall (Part Three)
Goodbye Cruel World
Hey You
Is There Anybody Out
There?
Nobody Home
Vera
Bring the Boys Back Home
The Show Must Go On
In the Flesh
Run Like Hell
Waiting for the Worms
Stop
The Trial
Outside the Wall
Queen –
We Will Rock You
Innuendo
Radio Ga Ga
I Want to Break Free
Somebody to Love
Killer Queen
Play the Game
Death on Two Legs
Under Pressure
A Kind of Magic
I Want It All
Headlong
No-One but You (Only the
Good Die Young)
Crazy Little Thing Called
Love
Ogre Battle
One Vision
Who Wants to Live Forever
Flash
Don’t Stop Me Now
Another One Bites the Dust
Hammer to Fall
These Are the Days of Our
Lives
Bicycle Race
Headlong (Reprise)
Brighton Rock
Tie Your Mother Down
We Will Rock You
We Are the Champions
We Will Rock You (Fast
Version)
Bohemian
Rhapsody
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