Lena Richter - Dies ist mein letztes Lied


 „Ich denke an alle Lieder, die ich gespielt habe. Alles, was ich gelernt habe, verlernt, verloren. Alles, was dazu geführt hat, dass ich jetzt hier sitze, allein vor Hunderttausend, die Sensation des Abends für sie, der Abschied für mich. Ein letztes Mal bin ich Teil von etwas. Ein letztes Mal werde ich spielen. Wenn die Musik verklungen ist, trete ich durch das Tor und ...“

Eine Novelle über Kunst und ihre Grenzen, über Hoffnung und Hilfslosigkeit, über das Zuhören und das Finden der eigenen Melodie.

Erhältlich im Verlag Ohne Ohren

Dies ist mein letztes Lied ist der erste Satz im Buch und ist ein Rückblick, bevor mit dem ersten von acht Liedern die Geschichte beginnt. Qui, vom Planeten Deriton 5, ein wenig verzweifelt im Alltag, gefangen in schlecht bezahltem Job und ohne große Hoffnung. Qui gibt ihrem Leben eine neue Note, in dem sie, wie in jungen Jahren, als sie noch in Visionen schwelgte, wieder zu musizieren beginnt. Und das Wunder geschieht. Eines der sagenumwobenen Tore öffnet sich und katapultiert Qui in eine andere Welt. Dort landet sie, sucht nach dem tieferen Sinn, der sie dorthin gebracht hatte, versucht ihre Aufgabe zu erfüllen und einen ewigen Krieg zu beenden. Allerdings muss sie erkennen, die Reise an sich ist das Ziel. Der Krieg ist nicht zu beenden und diese Erkenntnis öffnet zusammen mit dem nächsten Lied erneut ein Tor und so erlebt der Leser eine Reise durch die exotische Vielfalt des Universums. 

Die Geschichte ist gendergerecht geschrieben. Vor jedem Lied gibt es Inhaltshinweise, für diejenigen zu warnen, die mit manchem Probleme haben.

Dies ist mein letztes Lied ist eine Reise, die einen an verschiedene Plätze bringt, aber auch Qui vor verschiedene Herausforderungen bringt, eine Reise ins Innere Ich. Das ist sehr poetisch und man lernt viele liebenswürdige Wesen kennen, aber auch viele Begebenheiten, die einen anrühren aber auch entsetzen. Wenn ein Planet untergeht und man nur ein Teil der Bevölkerung retten kann, weil die Bereitschaft der galaktischen Gemeinschaft fehlt und jeder doch nur an sich denkt.

Am Ende verirrt sich die Geschichte ein wenig im Nirgendwo. Jedes Lied eröffnet ein neues Tor, eine neue Welt und eine neue Situation. Das Warum und das wohin bleiben am Ende genauso vage wie man es aus dem richtigen Leben kennt.

Dies ist mein letztes Lied ist eine anrührende Geschichte, poetisch und ergreifend. Einfach liebens- und lesenswert!

 


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