John Ball - Totes Zebra zugelaufen
Sun Valley Lodge ist ein Nudistencamp in Kalifornien. Dort dürfen nur Paare, nichts einzelne Ehepartner Mitglied werden und bei den Singles wählt man ganz gezielt. Nacktsein heißt nicht, das dort keine anständigen Menschen verkehren. Doch plötzlich schwimmt ein Zebra im Pool. Zebra, so nennen die Nudisten Menschen, die nicht nahtlos braun sind und entsprechend weiße Streifen tragen, wo die Badehose die Sonne abhält. Und das Zebra ist tot.
Virgil Tibbs, Kriminalbeamter aus Pasadena, übernimmt den Fall. Schnell wird ihm klar, die Nudisten sind ebenso Opfer wie der Tote und haben mit dem Fall nichts zu tun. Der Tote, dem man nicht nur die Kleider, sondern auch die Zähne entfernt hat, ist schwer zu identifizieren. Eine Spur sind die Kontaktlinsen, führen aber in die Irre. Der Tote wirkt wohlhabend, aber nicht so, als wäre er in der Tretmühle der Arbeitswelt. Und scheint von Außen gekommen zu sein, denn Mitglied der Nudisten ist er garantiert nicht. Doch die Tochter der Sun Valley Lodge Besitzer hat den rettenden Einfall. Wenn der Mann von außerhalb kommt, muss er irgendwo ein Zimmer gebucht haben. Und das bringt Tibbs auf die richtige Spur. Das Motiv: Als Geldgier getarnte Eitelkeit.
Der Kriminalfall ist eigentlich eher simpel. Die Erzählung nimmt Kraft aus der Situation, das sowohl die Nudisten als auch der schwarze Kriminalbeamte Tibbs Außenseiter sind und gerade diese beiden das Herz am rechten Fleck haben.
Lesenswerter Krimi, dem es allerdings ein wenig an Spannung mangelt.
John Ball war ein amerikanischer Autor, dessen erster Roman In der Hitze der Nacht (In the Heat of the Night) 1965 erschien. Das Buch gewann den Edgar Allan Poe Award für den besten Debütroman der Mystery Writers of America und den britischen Dagger Award als bester ausländischer Kriminalroman. Insgesamt erschienen neun Romane mit dem Mordermittler Virgil Tibbs. Von dem Roman wurden 73 Ausgaben zwischen 1965 und 2016 in 13 Sprachen veröffentlicht (Quelle).
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