DSF

Politisch soll sie sein die Deutsche Science Fiction, war Thema in Exodus 38. Ob der Dirk Alt wusste, auf was er sich da einließ?

Was auch immer die Deutsche Science Fiction ist, ihre sichtbaren Streiter sind da zum Teil alles andere als unpolitisch und wenn man dann sieht, wofür die stehen, will man gar keine politische SF. Da wird der Fortschritt verweigert, LKW´s brauchen keine Abbiegeassistenten, die gab es ja die letzten zwanzig Jahre auch nicht, und D ging nicht unter. Versauerung ist ein Begriff der Großen Verschwörung namens Lüge des mensch-gemachten Klimawandels und Frauen und SF, das braucht ja wirklich keiner. Elvis lebt und die DSF steht stramm.

Früher war das umgekehrt. Neue DSF wollte stramm links sein. Ihr glaubt das nicht? Lest einfach mal die SF Times. Dort erkennt man, das Spannungsfeld der DSF Rechten und Linken war schon immer gegeben, und hatte zu Zeiten von Krieg der Sterne einen seiner Höhepunkte erreicht.

Interessant an dem Thema ist, das sich gerade in einer zukunftsgerichteten Literaturgattung wie Utopische Literatur die Ewig Gestrigen versammeln. Am Liebsten würden die sich wieder ums Lagerfeuer scharren und mündlich Geschichten über den Weltraum und seine unendlichen Fernen erzählen. 

Natürlich ist es ein Spiegelbild der Gesellschaft. Der Trend zur Vergangenheit, Retro und Vintage, sind allgegenwärtig und manifestieren sich in politischen Parteien wie den Linken und der AfD. Überhaupt machen aktuelle Populisten nichts anderes, als zu sagen, früher war alles besser, wählt mich und wir schreiten zurück in die Vergangenheit und das im Sauseschritt.

Wenn es überhaupt einen Trend nach vorne in der SF gibt, kommt der Einfluss wie immer von Außen. Liebesromane im SF-Gewand, weibliche Schriftsteller als Heilsbringer. Da scheint zumindest kein SF Thema aufzukommen, eher eine Mischung aus Soap und Fantasy im Weltraumgewand.
Roboter und KI sind ein brandaktuelles Thema, auch wenn es das schon zu Asimovs Zeiten gab. Bei dem Thema besteht immer das Problem, das man eine Geschichte erzählt wie man sie immer erzählt hat. Einzig den menschlichen Protagonisten durch einen Roboter oder eine KI zu ersetzen, wirklich innovativ ist das nicht.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Tom Hillebrands Hologrammactica ist ein gutes Beispiel, wie man Zukunftsthemen in eine rasante Thrillerhandlung integriert und damit der DSF ein tolles Gesicht gibt. Die Verbindung von Nazideutschland und dem Internet, wie es Eschbach macht, wirkt da auf mich nicht so interessant, ist aber natürlich hochpolitisch und wenn man die Meinungen im Netz zu Grunde liegt, auch hoch kontrovers.
Wenn ich mir es so recht überlege, ist DSF doch am Puls der Zeit. Nur ihre Fans, da muss man sich doch echt überlegen, ob man die noch als zeitgemäß einordnen kann. 
Oder ob doch besser der Ruf ertönt: Ein neues Fandom braucht das Land!

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