Rainer Zuch - Nosferatus Schatten (Goblin Press)

 

Nosferatus Schatten ist eine Novelle, die im Frühjahr bei Goblin Press erschienen ist. Rainer Zuch habe ich für den Vincent Preis interviewt. Nach  Planet des Dunklen Horizonts und Thronos handelt es sich um das dritte Buch aus der Feder des Autors. Wie bei Thronos arbeitet der Autor mit der Fotografin Angelika Schönbom zusammen:

Dic Bücher sind wie immer in Handarbeit gemacht, Verleger Jörg Kleudgen erschafft diese in Eigenarbeit. Worum es geht?

Theresa wandelt auf den Spuren des Films Nosferatu. Die Geschichte wird parallel in drei Ebenen erzählt. Einmal aus Sicht von Theresa, die alle Filmorte besichtigt. Dann in ihren schriftlichen Ausführungen zum Film und den Hintergründen, da erfährt man viel über Nosferatu, seine Wirkungen und Absichten. Dazu werden immer wieder Filmsequenzen beschrieben und diese vermischen sich immer mehr mit Theresas Realität. Theresa, frisch getrennt von ihrem Freund Thomas, ist depressiv und die Reise in das Jahr 1922 verstrickt sie immer mehr in die Sphäre zwischen Wahn und Wirklichkeit. Am Ende findet sie einen Weg, ob der in den Abgrund oder aus ihm herausführt, das verrate ich nicht.

Nosferatus Schatten ist ein Stimmungsbild, aber keine typische Gruselgeschichte. Dieser ungewöhnliche Ansatz mit seinen drei Erzählstrategien nimmt den Leser unwillkürlich gefangen und verbreitet eine düstere und einnehmende Atmosphäre. Ob man das gelungen findet oder nicht, liegt mit Sicherheit im Auge des Betrachters. Mir hat dieser ungewöhnliche Ansatz sehr gut gefallen, untermalt mit Schönborns Fotografien wird Nosferatus Schatten zu einem künstlerisch-literarischem Meisterwerk, das mir schöne Lesestunden bereitet hat und sich gut einreiht in die beiden lesenswerten Vorgänger von Rainer Zuch und beweist, es gibt sie noch, die Bücher abseits des Horrormainstream.