Kerstin Ehmer - Die schwarze Fee


Kerstin Ehmer, Berlinerin, hat mit ihrem Krimidebüt Der weiße Affe völlig zurecht die Szene gerockt. 
Ihr neuer Roman Die schwarze Fee spielt wie Der weiße Affe im Berlin der Goldenen Zwanziger.

Verlagsangabe:
Berlin tanzt auf dem Vulkan. Glitzernde Tanzpaläste, wilde Partys, Drogen, sexuelle Freizügigkeit – die deutsche Hauptstadt gilt zur Zeit der Weimarer Republik als eine der aufregendsten Städte Europas. Russische Emi­granten, darunter Schriftsteller, Gelehrte, Politiker und Anarchisten, haben nach der Revolution in Berlin Zuflucht gefunden vor dem Zugriff der sowjetischen Geheimpolizei. Mittendrin Kommissar Ariel Spiro, den zwei Giftmorde ins russische Milieu führen. Und dann ist da noch Nike, seine große Liebe, die ihn um Hilfe bei der Suche nach ihrem neuen Freund Anton bittet. Unversehens geraten beide in einen Strudel aus Politik und Gewalt.



Ariel Spiro ermittelt zum zweiten Mal. Der Ermittler steht dabei nicht alleine im Mittelpunkt. Die Geschichte wird wechselseitig aus vielen Perspektiven erzählt, das führt anfangs ein wenig zur Verwirrung, doch schnell ist man im Sog der Geschehnisse gefangen. Rechtsradikale Schlägertrupps, Künstlerinnen, Bankierstöchter in den Armenviertel und in der Ausbildung zur Ärztin, Jungenbanden im Wedding, Russische Anarchisten und überhaupt der Untergang des Zarenreiches: Die Geschichte wird vielfältig erzählt, wandert zwischen hoher Politik und dem Menschen und seine tägliche Herausforderung.
Das ganze ist raffiniert erzählt, die Autorin Kerstin Ehmer brilliert mit einem ganz eigenen Stil, lyrisch-ironisch, und natürlich schimmert in all den großen und kleine Geschichten die Leidenschaften und die Liebe durch.

Die schwarze Fee ist ein kleines Meisterwerk und fügt sich gut zu Der weiße Affe. Wer glaubt, deutsche Krimis verharren auf dem Niveau des sonntäglichen Tatorts sollte diese Wissenslücke schleunigst schließen und Kerstin Ehmers Meisterwerke goutieren.
Es lohnt sich!

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