Harry Stephen Keeler - Im Zeichen der zwölf Sterne

 

Harry Stephen Keeler (1890 – 1967) ist einer der ungewöhnlichsten Autoren der USA. Mit seinen bizarren Kriminalromanen und teils grotesk phantastischen, haarsträubenden Geschichten stellt er eine Ausnahmeerscheinung dar. Seine Romane waren lange vergessen, erfreuen sich aber in den letzten Jahren im englischsprachigen Raum einer neuen, ungeahnten Popularität. Keeler-Enthusiasten haben einen eigenen Verlag gegründet, um ihn der Vergessenheit zu entreißen, und es existiert eine weltweite „Harry Stephen Keeler Society“ mit Sitz in den USA, der neben Schriftstellern wie Bill Pronzini und Jack Womack oder Kritikern wie Francis Nevins Jr. auch Edition-Phantasia-Verleger Joachim Körber angehört.

Drei Bücher sind in der Edition Phanatasia erschienen, von denen eines vergriffen ist.
Dazu noch die ein oder andere Kurzgeschichte im Phantasia Almanach. Nummer 11 ist eine Sonderausgabe zu Harry Stephen Keeler selbst.
Im Bastei Kriminal-Roman sind drei Hefte erschienen, Sieben Spatzen habe ich gelesen, sowie den Doppelband:

Im Zeichen der 12 Sterne erschien als Deutsche Erstveröffentlichung 1936. Orginal ist das 1933 als The Washington Square Engima erschienen, auch unter dem Titel Under Twelve Stars erhältlich.

Früher wurden die Romane übrigens unter Harry Stephan Keeler veröffentlicht. Die vorliegende Ausgabe erschien 1949 in der Auffenberg Verlagsanstalt.

Die Romane von Harry Stephan Keeler sind speziell. Irgendwie hängt immer alles zusammen und sowas muss man mögen. Das ist nicht an der Realität angelehnt, sondern hat eindeutig fiktive Züge

Ford Harling ist von San Franzisko nach Chikago gereist. Folgendes ist passiert. Er schwamm mit einer Dame, beide ertranken fast und er konnte sie nur mit letzter Kraft an Land retten. Er verlor die Dame aus den Augen und ging zu seinem Job als Bankangestellter und dort passierte ihm ein Unglück. Durcheinander von dem aufregenden Abenteuer steckte er den Schuldschein in ein Kuvert und vergaß es einzuschließen, stattdessen gab er es gedankenverloren an einen Mann, der es nach Chicago zu einem Herrn S.P. Bond (SR) schicken wollte. 
Harling verliert seinen Job, da ihm Unterschlagung unterstellt wird. Er fahndet in Chikago nach dem Herrn Bond, findet ihn nicht. Abgebrannt bis auf sieben Cent liest er eine Anzeige, dort wird ein Nickelstück mit zwölf Sternen gesucht, die gängigen haben dreizehn. Wer das abliefert, bekommt 5 Dollar. Harling weiß aber nicht, wie er an das Fahrgeld kommen soll, neben dem Nickel hat er nur zwei Cent. Also geht er in ein verlassenes Haus neben dem Washington Square auf der Suche nach etwas, das er zum Trödler bringen kann. Doch stattdessen findet er einen Toten.

Mehr will ich gar nicht erzählen, schließlich sind all die sonderbaren Zufälle, die danach passieren, der spezielle Reiz, den die Geschichte ausmacht. Alles hat seinen Sinn und ist Teil eines Puzzles. Wie eingangs erwähnt, das mag man oder hasst es. Ich fand es herrlich! Eine Groteske mit Herz und natürlich wird das am Ende auch vergeben.



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