Harry Stephan Keeler - Die sieben Spatzen (Bastei Kriminal-Roman 112)



Harry Stephen Keeler, Bastei hat aus dem Stephen ein Stephan gemacht, wurde zuletzt von der Edition Phantasia in mittlerweile drei Bücher wiederentdeckt. zusätzlich erschienen diverse Kurzgeschichten im Edition Phantasia Almanach, Ausgabe 11 von 2013 ist sogar eine Ausgabe, die völlig dem Autor gewidmet ist und viele Hintergrundinformationen zum Autor bringt.

Im Bastei Kriminal-Roman erschienen unter Harry Stephan Keeler folgende Bände
74 Der Angeklagte schweigt! Teil 2 
(Das geheimnisvolle Netz 1938/The Amazing Web 1930)
112 Die sieben Spatzen (The Voice of the Seven Sparrows 1924)

Die sieben Spatzen ist das Debüt des Autors und erschien auf Deutsch erstmals 1938. Das vorliegende Heft ist laut Joachim Körber eine gekürzte Fassung (siehe Phantasia Almanach 11). Das Heft ist auf jeden Fall ziemlich voller Text, Werbung und Vorankündigungen fehlen, letztere ist auf der Umschlaginnenseite gedruckt. Ansonsten sind es 63 Heftromanseiten voll gepackt.

Die Ingredenzien der Geschichte sind typisch für Keeler. Chinesen spielen eine nicht unerhebliche Rolle, auch ein chinesisches Kartenspiel. Eine geheimnisvolle Frau mit doppeltem Boden, einem Zeitungsmann mit dem Namen Absalom Smith, dessen Allerweltsnachnamen ein Teil einer vielschächtigen Verwechslungskomödie ist. Wie eine Komödie kommt die Geschichte auch rüber, dabei ist die Handlung durchaus brutal, es gibt Morde, Unterschlagungen, und gekämpft wird mit harten Bandagen.

Der Roman spielt in New York, Chicago und New Orleans und ist wirklich sehr lesenswert, aber Keelers Stil ist bedächtig und für Action-Liebhaber ist die vorliegende Posse eher nichts. Alle anderen werden ihre helle Freude an  Die sieben Spatzen haben.

Thema im Roman ist auch der allgegenwärtige Rassismus gegen die Chinesen. Keelers Meinung dazu ist nicht vollkommen klar. Die Chinesen in seinem Roman dienen mal als Böse , z.B. Die sieben Spatzen, Leonard Wong - der Achtelchinese, mal als gute Sarah Fu, aber gerade bei letztere tritt am Ende ja die Transformation ein, die es wieder relativiert. Insgesamt scheint der Autor aber, das sieht man auch daran, dass er das Chinesen-Thema in späteren Romanen immer wieder aufgreift, eher angetan von der chinesischen Kultur, und er nutzt die Vorurteile gegen sie eher als Stilmittel, gegebenenfalls auch als Kritik gegen die Einstellung der Amerikaner gegenüber den Chinesen.

Meine Kurzrezensionen

Die Rückseite des Romanheftes:


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