Hein Braun - Das große Rätsel um Rallef (Bastei Kriminal-Roman 98)


Das große Rätsel um Rallef erschien ca. 1955 in der Reihe Bastei Kriminal-Roman. Über den Autor Hein Braun ließ sich leider nichts im Netz finden. Es scheint sich auch um den einzigen Roman des Autors bzw. des Pseudonyms in der Reihe zu handeln.
Der Roman spielt in Deutschland. Kriminalkommissar Hein Balleck, der Schrecken der Unterwelt, trifft nur zufällig an den Tatort, an dem der totgeglaubte Verbrecher Alexander Rallef zu räuberischen Leben wiedererweckt wird.
Den Fall übernimmt Kommissar Birgel, der aber bei den Ermittlungen von dem Verbrecher ermordet wird. Balleck und sein Assistent Sepp Hansen schwören den Mord aufzuklären und übernehmen. Weiterer Raub und Mord können sie nicht verhindern, aber die Spur führt ins Artistengewerbe, aus dem Rallef eigentlich stammt. Obwohl Rallefs Ehefrau den Mörder erkannt hat, glaubt Balleck nicht, das es sich bei dem Verbrecher wirklich um Rallef handelt. Selbst als man seine Leiche exhumiert und einen mit Ziegelsteinen gefüllten Sarg entdeckt, rückt der Kommissar nicht von seiner Meinung ab. Als eine wunderschöne Journalistin auftaucht, spitzen sich die Ereignisse zu.


Der Roman hat seine Längen. Immer wieder finden sich Wiederholungen und der Text ist ganz allgemein ein Kind seiner Zeit. Balleck nennt seine Frau "Mutter", sie ihn "Männe", Oder folgendes Zitat:"Ich werde ihn fassen, so wahr ich Hein Balleck heiße und meines Vaters Jüngster bin." Hier und da werden dann direkt die Zeugenberichte im Text vorgelesen.
Aufgedeckt wird der Fall dann durch Fingerabdrücke an dem Taxi der Marke Wanderer, einer Automarke, die aus der deutschen Übersetzung von Rover stammte. Wanderer ging in Auto-Union auf, später in Audi und war in Chemnitz ansässig. Die Marke war mit bisher unbekannt. Hier ein paar Bilder.

Im Roman wird eine falsche Fährte gelegt. Als Assitent Sepp Hansen gerade der Lächerlichkeit preisgegeben wird, jeder denkt, das ist der typische Handlanger, wird der Leser überrascht. Am Ende rettet gerade er den Schrecken der Unterwelt Balleck und klärt den Fall auf. So gesehen hat der Roman eine gehörige Prise Ironie auf das Genre zu bieten und Hansen wird dann am Ende auch Kriminalinspektor.
So war es am Ende trotz aller Längen eine vergnügliche Reise in die Geschichte des deutschen Kriminalromans.

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