Interview mit Björn Ian Craig
Das Interview erschien 2013 anlässlich des Gewinns des Vincent Preis Beste Grafik. Da die Originalquelle gesperrt ist (hier), habe ich das Interview mal hier vor geholt.
Michael Schmidt: Hallo Björn, das Titelbild von Dhromenghruul ist aus deiner Feder und hat den Vincent Preis 2012 gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!
Björn Ian Craig: Vielen lieben Dank! Ich hab überhaupt nicht damit gerechnet. Ich weiß, das sagen viele Gewinner, aber diesmal stimmt’s tatsächlich. Eigentlich war schon die Nominierung unter die besten fünf für mich ein riesen Highlight; schließlich waren jede Menge tolle Leute und Arbeiten dabei und nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass die Leute mein Cover für das beste halten. Als das Resultat dann feststand und ich im Horror-Forum über meinen Namen stolperte, war ich mehr als sprachlos. Man muss schließlich bedenken, dass ich das Illustrieren in meiner Freizeit ausübe und nicht ganz so viel Zeit dafür erübrigen kann wie jemand, der das beispielsweise hauptberuflich macht.
Michael Schmidt: Was bedeutet dir dieser Preis?
Björn Ian Craig: Der Preis ist für mich eine große Anerkennung für meine Arbeit. Umso mehr, da ich keinen großen Output vorzuweisen habe. Zwei bis höchstens drei Covers plus eine Handvoll Illustrationen entstehen in einem Jahr. Das ist nicht viel. Und dass ich mich dann mit einer dieser wenigen Arbeiten dann gleich behaupten kann ist eine riesige Freude.
Michael Schmidt: Erzähl doch mal wie es zu dem Titelbild kam!
Björn Ian Craig: Ich war schon lange ein Bewunderer von Maltes Schreibkunst und die meisten seiner Werke sind dementsprechend Teil meiner Büchersammlung. Als dann eines Abends plötzlich ein Mail von ihm einging war ich erstmals überrascht und als ich dann den Inhalt las war ich erst recht sprachlos. Ich sollte für seine neue Kurzgeschichtensammlung Zeichnungen beisteuern. Der Verleger von Eloy Edictions hatte mich empfohlen. Für ihn hatte ich bereits das Cover zu CASUS BELLI entworfen. Aber bis auf jenes, kannte Malte so gut wie nichts von mir. Da ich also keine Homepage mein Eigen nenne, wo man sich Arbeiten von mir anschauen kann, hab ich ihm einfach ein paar meiner Arbeiten zusammengestellt und zugeschickt. Postwendend kam dann das „Go“ von ihm und ich legte los.
Michael Schmidt: Ist das die Regel, dass du mit den Auftraggebern kommunizierst wie hier mit dem Autor oder gibt es auch Arbeiten, da wird einfach ein fertiges Bild von dir genommen?
Björn Ian Craig: Das ist in der Tat immer unterschiedlich. Oftmals lasse ich mir was einfallen und das wird dann auch genommen. In wenigen Fällen findet aber auch tatsächlich ein kreativer Austausch mit dem Schriftsteller statt. Bei DHORMENGRHUUL war das was ganz Spezielles, da ja auch Malte ausgebildeter Grafiker ist und so genau weiß wovon er redet. Der gegenseitige Austausch hat denn auch tatsächlich dazu geführt, dass ich noch viel mehr auf Details Wert gelegt habe. Es hat mir den Ansporn gegeben, noch mehr aus mir rauszuholen und das bestmögliche abzuliefern, was mir möglich war. Ohne Maltes kritischen Blick und seine Anregungen wäre es nicht und da bin ich mir sicher – das Gewinnerbild geworden, das es jetzt ist. Von daher gehört der Preis sicher zu einem guten Teil auch Malte!
Michael Schmidt: Casus Belli erreichte im Vorjahr den zweiten Platz beim Vincent Preis 2011. Erzähl doch mal das Entstehen. Das Bild war ja eine wirkliche Augenweide.
Björn Ian Craig: Freut mich, dass es Dir gefallen hat. Ich muss sagen, dass es auch bei mir einen ganz besonderen Stellenwert hat. Nicht nur, dass es das erste Cover war, das für den Vincent Preis nominiert worden ist, sondern es ist auch eines meiner absoluten Lieblingsbilder, was Motiv und Farbigkeit anbelangt – eines jener Werke mit dem man nahezu 100%ig zufrieden ist.
Zu Beginn eines Auftrages bekomme ich ja meistens den gesamten Text oder wie bei CASUS BELLI einzelne Geschichten vorab zum Lesen zugeschickt. So weiß ich, um was es in dem Buch geht und kann mir ein Bild von der Stimmung des Buches machen. Das wiederum ist sehr wichtig um das passende Cover zu kreieren. Dann versuche ich Szenen und Bilder vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen, die zuerst an die Texte angelehnt sind, mit der Zeit dann aber sich verselbständigen und sich zu ganz eigenen Bildideen wandeln. Im Falle von CASUS BELLI habe ich dann zwei Entwürfe skizziert, grob koloriert und Torsten vorgelegt. Neben demjenigen, der nun das Cover ziert gab es noch einen, dar das Portrait eines dämonenartigen Soldaten zeigte. Dasjenige das Torsten dann aussuchte war auch mein Favorit.
Michael Schmidt: Welche anderen Werke kann man von dir bestaunen?
Björn Ian Craig: Nun ja, da ich das ganze nebenberuflich und aus reiner Liebe zum phantastischen Genre mache, gibt es in der Tat nicht allzu viel von mir zu bestaunen. Aber das eine oder andere kann man aber doch finden. Das erste Cover, das ich überhaupt zeichnen durfte war für Stephan Peters ASCHERMITTWOCH, ein Buch mit unheimlichen und makabren Geschichten, das ich sehr empfehlen kann. Für Markus K. Korbs DIE
Björn Ian Craig: Vielen lieben Dank! Ich hab überhaupt nicht damit gerechnet. Ich weiß, das sagen viele Gewinner, aber diesmal stimmt’s tatsächlich. Eigentlich war schon die Nominierung unter die besten fünf für mich ein riesen Highlight; schließlich waren jede Menge tolle Leute und Arbeiten dabei und nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass die Leute mein Cover für das beste halten. Als das Resultat dann feststand und ich im Horror-Forum über meinen Namen stolperte, war ich mehr als sprachlos. Man muss schließlich bedenken, dass ich das Illustrieren in meiner Freizeit ausübe und nicht ganz so viel Zeit dafür erübrigen kann wie jemand, der das beispielsweise hauptberuflich macht.
Michael Schmidt: Was bedeutet dir dieser Preis?
Björn Ian Craig: Der Preis ist für mich eine große Anerkennung für meine Arbeit. Umso mehr, da ich keinen großen Output vorzuweisen habe. Zwei bis höchstens drei Covers plus eine Handvoll Illustrationen entstehen in einem Jahr. Das ist nicht viel. Und dass ich mich dann mit einer dieser wenigen Arbeiten dann gleich behaupten kann ist eine riesige Freude.
Michael Schmidt: Erzähl doch mal wie es zu dem Titelbild kam!
Björn Ian Craig: Ich war schon lange ein Bewunderer von Maltes Schreibkunst und die meisten seiner Werke sind dementsprechend Teil meiner Büchersammlung. Als dann eines Abends plötzlich ein Mail von ihm einging war ich erstmals überrascht und als ich dann den Inhalt las war ich erst recht sprachlos. Ich sollte für seine neue Kurzgeschichtensammlung Zeichnungen beisteuern. Der Verleger von Eloy Edictions hatte mich empfohlen. Für ihn hatte ich bereits das Cover zu CASUS BELLI entworfen. Aber bis auf jenes, kannte Malte so gut wie nichts von mir. Da ich also keine Homepage mein Eigen nenne, wo man sich Arbeiten von mir anschauen kann, hab ich ihm einfach ein paar meiner Arbeiten zusammengestellt und zugeschickt. Postwendend kam dann das „Go“ von ihm und ich legte los.
Michael Schmidt: Ist das die Regel, dass du mit den Auftraggebern kommunizierst wie hier mit dem Autor oder gibt es auch Arbeiten, da wird einfach ein fertiges Bild von dir genommen?
Björn Ian Craig: Das ist in der Tat immer unterschiedlich. Oftmals lasse ich mir was einfallen und das wird dann auch genommen. In wenigen Fällen findet aber auch tatsächlich ein kreativer Austausch mit dem Schriftsteller statt. Bei DHORMENGRHUUL war das was ganz Spezielles, da ja auch Malte ausgebildeter Grafiker ist und so genau weiß wovon er redet. Der gegenseitige Austausch hat denn auch tatsächlich dazu geführt, dass ich noch viel mehr auf Details Wert gelegt habe. Es hat mir den Ansporn gegeben, noch mehr aus mir rauszuholen und das bestmögliche abzuliefern, was mir möglich war. Ohne Maltes kritischen Blick und seine Anregungen wäre es nicht und da bin ich mir sicher – das Gewinnerbild geworden, das es jetzt ist. Von daher gehört der Preis sicher zu einem guten Teil auch Malte!
Michael Schmidt: Casus Belli erreichte im Vorjahr den zweiten Platz beim Vincent Preis 2011. Erzähl doch mal das Entstehen. Das Bild war ja eine wirkliche Augenweide.
Björn Ian Craig: Freut mich, dass es Dir gefallen hat. Ich muss sagen, dass es auch bei mir einen ganz besonderen Stellenwert hat. Nicht nur, dass es das erste Cover war, das für den Vincent Preis nominiert worden ist, sondern es ist auch eines meiner absoluten Lieblingsbilder, was Motiv und Farbigkeit anbelangt – eines jener Werke mit dem man nahezu 100%ig zufrieden ist.
Zu Beginn eines Auftrages bekomme ich ja meistens den gesamten Text oder wie bei CASUS BELLI einzelne Geschichten vorab zum Lesen zugeschickt. So weiß ich, um was es in dem Buch geht und kann mir ein Bild von der Stimmung des Buches machen. Das wiederum ist sehr wichtig um das passende Cover zu kreieren. Dann versuche ich Szenen und Bilder vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen, die zuerst an die Texte angelehnt sind, mit der Zeit dann aber sich verselbständigen und sich zu ganz eigenen Bildideen wandeln. Im Falle von CASUS BELLI habe ich dann zwei Entwürfe skizziert, grob koloriert und Torsten vorgelegt. Neben demjenigen, der nun das Cover ziert gab es noch einen, dar das Portrait eines dämonenartigen Soldaten zeigte. Dasjenige das Torsten dann aussuchte war auch mein Favorit.
Michael Schmidt: Welche anderen Werke kann man von dir bestaunen?
Björn Ian Craig: Nun ja, da ich das ganze nebenberuflich und aus reiner Liebe zum phantastischen Genre mache, gibt es in der Tat nicht allzu viel von mir zu bestaunen. Aber das eine oder andere kann man aber doch finden. Das erste Cover, das ich überhaupt zeichnen durfte war für Stephan Peters ASCHERMITTWOCH, ein Buch mit unheimlichen und makabren Geschichten, das ich sehr empfehlen kann. Für Markus K. Korbs DIE
ERNTEN DES SCHRECKENS durfte ich Innenillustrationen zeichnen, für die ich in Zusammenarbeit mit Markus einen speziellen, groben skizzenartigen Stil angewandt habe. Auch im ersten Band des Fantasyguide-Buches DER WAHRE SCHATZ findet man diverse Illustrationen von mir. Gerade erst ist ZWIELICHT 3 in gedruckter Ausgabe erschienen. Auch dort stammt das Cover von mir. Dieses gefällt mir auch sehr.
Michael Schmidt: Du hast auch die neue Urkunde für den Vincent Preis gestaltet. Wie kam es zu dem Motiv?
Björn Ian Craig: Zunächst mal muss man im Kopf haben, dass im Motiv ja noch die ganzen Informationen wie Preisträger, Kategorie und Platzierung drin Platz haben müssen, die dann nachträglich eingedruckt werden. Zuerst überlegte ich mir mit dem Namensvetter, also dem Konterfei des richtigen Vincent Price etwas zu machen, aber verwarf diesen Ansatz aber so schnell, wie er gekommen war. Ich kam dann ziemlich bald mit der Idee auf, einen Spiegel des Grauens zu zeichnen – eine Art Portal in eine andere Welt als Sinnbild für all die Leute, die dann als Preisträger auch dort drin genannt werden. Da ich ja aus den zuvor genannten Gründen nichts innerhalb des Spiegels einbauen konnte, konzentrierte ich mich darauf, das Äußere des Spiegels mit möglichst vielen merkwürdigen Kreaturen zu bestücken. Sie sollten sich dann zu eben diesem Höllenspiegel zusammensetzen. Ich muss zugeben, dass beim fertigen Motiv diese Kernidee etwas verloren gegangen ist, aber ich hoffe dennoch, dass es den Leuten gefällt.
Michael Schmidt: Das Titelbild zu „Am Ende des Regens“, der SF Anthologie, die demnächst bei www.pmachinery.de erscheint, hast du ebenfalls erstellt. Es ist aber eher ein SF Bild. Wie vielseitig ist deine Schaffenskraft und wie würdest du deinen besonderen Stil umreißen?
Björn Ian Craig: Es ist in der Tat eine SF Anthologie, aber ich war froh, als man mich nicht bat Raumschiffe und die unendlichen Weiten zu malen. Ehrlich gesagt bin ich weder besonders gut darin noch mache ich es wirklich gerne. Mein präferiertes Gebiet ist nun mal die unheimliche Phantastik und da ich bei diesem Projekt absolut freie Hand hatte, habe ich versucht dem Cover meinen ganz eigenen Horror-Touch zu verleihen. Man wird sehen, ob mir das gelungen ist. Sobald das Buch erschienen ist wird es mir ja dann zu Ohren kommen…
Michael Schmidt: Mittlerweile gibt es viele Computerbilder, da sieht man sich oft satt dran. Fluch oder Segen für dich?
Björn Ian Craig: Also ganz ehrlich, ich kann mit den aus Computer gerenderten Bildern überhaupt nichts anfangen. Das wirkt auf mich alles viel zu steril und kommt recht ausdruckslos rüber. Vor allem hat es für mich auch immer einen billigen Touch. Am besten sieht man das wenn auch die Menschen aus dem Computerprogramm stammen. Für mich ist das nichts. Es ist aber nicht so, dass ich gegen Computer bin, so finalisiere ich auch alle meine Cover auf einem Mac. Nur steht bei mir an erster Stelle die Idee und eine Handskizze, bevor ich dann die Weiterbearbeitung digital weiterführe wo Farbe, Struktur und teilweise auch Fotoschnipsel hinzugefügt werden.
Michael Schmidt: Hast du künstlerische Vorbilder?
Björn Ian Craig: Als Schweizer muss ich da selbstverständlich zuerst mal H.R. Giger nennen. Seine Arbeiten bewundere ich schon seit ich ein kleiner Junge bin. Allerdings bin ich erst vor ein paar Wochen zum ersten Mal in seinem Museum im Schweizerischen Gruyère gewesen. Das war ein echtes Erlebnis. Ich kann wirklich jedem empfehlen einmal seine Werke in Natura zu sehen. Man entdeckt Details, die in den verkleinerten Reproduktionen komplett untergehen.
Alfred Kubin ist ebenfalls ein Künstler, den ich äußerst schätze. Seine schwarz-weißen Zeichnungen sind einfach nur grandios.
Wenn wir weiter von der bildnerischen Kunst reden müsste ich sicherlich noch Zdzislaw Beksinski, Salvador Dali, Francis Bacon, Edvard Munch, René Magritte und Max Ernst nennen. Aber das ist wirklich nur die Spitze des Eisbergs.
Michael Schmidt: Was sind die nächsten Projekte die anstehen?
Björn Ian Craig: Wie du bereits selbst angetönt hast, steht mit AM ENDE DES REGENS das zweite Fantasyguide Buch auf dem Plan. Da bin ich auf die Reaktion der Leser gespannt, ob für sie das Cover mehr zu SF oder doch zu Horror tendiert. Seit den letzten drei Ausgaben zeichne ich auch für das ARCANA Magazin aus dem Hause Lindenstruth. An einer weiteren Illustration für die nächste Ausgabe, die im Herbst erscheinen wird, bin ich zurzeit dran und werde sie in den nächsten Tagen beenden. Außerdem arbeite ich am Cover für einen Verlag, für den ich schon lange mal arbeiten wollte. Endlich hat es mal geklappt und das Buch wird was ganz Besonderes.
Michael Schmidt: Du hast auch die neue Urkunde für den Vincent Preis gestaltet. Wie kam es zu dem Motiv?
Björn Ian Craig: Zunächst mal muss man im Kopf haben, dass im Motiv ja noch die ganzen Informationen wie Preisträger, Kategorie und Platzierung drin Platz haben müssen, die dann nachträglich eingedruckt werden. Zuerst überlegte ich mir mit dem Namensvetter, also dem Konterfei des richtigen Vincent Price etwas zu machen, aber verwarf diesen Ansatz aber so schnell, wie er gekommen war. Ich kam dann ziemlich bald mit der Idee auf, einen Spiegel des Grauens zu zeichnen – eine Art Portal in eine andere Welt als Sinnbild für all die Leute, die dann als Preisträger auch dort drin genannt werden. Da ich ja aus den zuvor genannten Gründen nichts innerhalb des Spiegels einbauen konnte, konzentrierte ich mich darauf, das Äußere des Spiegels mit möglichst vielen merkwürdigen Kreaturen zu bestücken. Sie sollten sich dann zu eben diesem Höllenspiegel zusammensetzen. Ich muss zugeben, dass beim fertigen Motiv diese Kernidee etwas verloren gegangen ist, aber ich hoffe dennoch, dass es den Leuten gefällt.
Michael Schmidt: Das Titelbild zu „Am Ende des Regens“, der SF Anthologie, die demnächst bei www.pmachinery.de erscheint, hast du ebenfalls erstellt. Es ist aber eher ein SF Bild. Wie vielseitig ist deine Schaffenskraft und wie würdest du deinen besonderen Stil umreißen?
Björn Ian Craig: Es ist in der Tat eine SF Anthologie, aber ich war froh, als man mich nicht bat Raumschiffe und die unendlichen Weiten zu malen. Ehrlich gesagt bin ich weder besonders gut darin noch mache ich es wirklich gerne. Mein präferiertes Gebiet ist nun mal die unheimliche Phantastik und da ich bei diesem Projekt absolut freie Hand hatte, habe ich versucht dem Cover meinen ganz eigenen Horror-Touch zu verleihen. Man wird sehen, ob mir das gelungen ist. Sobald das Buch erschienen ist wird es mir ja dann zu Ohren kommen…
Michael Schmidt: Mittlerweile gibt es viele Computerbilder, da sieht man sich oft satt dran. Fluch oder Segen für dich?
Björn Ian Craig: Also ganz ehrlich, ich kann mit den aus Computer gerenderten Bildern überhaupt nichts anfangen. Das wirkt auf mich alles viel zu steril und kommt recht ausdruckslos rüber. Vor allem hat es für mich auch immer einen billigen Touch. Am besten sieht man das wenn auch die Menschen aus dem Computerprogramm stammen. Für mich ist das nichts. Es ist aber nicht so, dass ich gegen Computer bin, so finalisiere ich auch alle meine Cover auf einem Mac. Nur steht bei mir an erster Stelle die Idee und eine Handskizze, bevor ich dann die Weiterbearbeitung digital weiterführe wo Farbe, Struktur und teilweise auch Fotoschnipsel hinzugefügt werden.
Michael Schmidt: Hast du künstlerische Vorbilder?
Björn Ian Craig: Als Schweizer muss ich da selbstverständlich zuerst mal H.R. Giger nennen. Seine Arbeiten bewundere ich schon seit ich ein kleiner Junge bin. Allerdings bin ich erst vor ein paar Wochen zum ersten Mal in seinem Museum im Schweizerischen Gruyère gewesen. Das war ein echtes Erlebnis. Ich kann wirklich jedem empfehlen einmal seine Werke in Natura zu sehen. Man entdeckt Details, die in den verkleinerten Reproduktionen komplett untergehen.
Alfred Kubin ist ebenfalls ein Künstler, den ich äußerst schätze. Seine schwarz-weißen Zeichnungen sind einfach nur grandios.
Wenn wir weiter von der bildnerischen Kunst reden müsste ich sicherlich noch Zdzislaw Beksinski, Salvador Dali, Francis Bacon, Edvard Munch, René Magritte und Max Ernst nennen. Aber das ist wirklich nur die Spitze des Eisbergs.
Michael Schmidt: Was sind die nächsten Projekte die anstehen?
Björn Ian Craig: Wie du bereits selbst angetönt hast, steht mit AM ENDE DES REGENS das zweite Fantasyguide Buch auf dem Plan. Da bin ich auf die Reaktion der Leser gespannt, ob für sie das Cover mehr zu SF oder doch zu Horror tendiert. Seit den letzten drei Ausgaben zeichne ich auch für das ARCANA Magazin aus dem Hause Lindenstruth. An einer weiteren Illustration für die nächste Ausgabe, die im Herbst erscheinen wird, bin ich zurzeit dran und werde sie in den nächsten Tagen beenden. Außerdem arbeite ich am Cover für einen Verlag, für den ich schon lange mal arbeiten wollte. Endlich hat es mal geklappt und das Buch wird was ganz Besonderes.
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