Vincent Voss (Interview)
Vincent Voss:
Girl in the well! ist die englische
Fassung von Ich bin böse!, meinem
Kurzroman in der HORROR FACTORY.
Michael
Schmidt: Hast du das selbst übersetzt?
Vincent
Voss: Nein, nein, das wird im Hause Lübbe übersetzt.
Michael
Schmidt: Wie kam es denn überhaupt zu der Reihe Psycho Thrill und wo erscheint diese?
Vincent Voss: Also ehrlich gesagt, so viel kann ich darüber gar nicht berichten. Ich wurde von Frau Herber, der internationalen Projektmanagerin bei Bastei Entertainment, informiert, dass Ich bin böse! übersetzt werden wird und in der Reihe Psycho Thrill an den Start geht. Diese Reihe soll rechtzeitig vor Halloween kommen. Und wie es zu der Reihe kam, weiß ich nicht, du kannst mir glauben, ich bin froh, dass sie kommt!
Vincent Voss: Also ehrlich gesagt, so viel kann ich darüber gar nicht berichten. Ich wurde von Frau Herber, der internationalen Projektmanagerin bei Bastei Entertainment, informiert, dass Ich bin böse! übersetzt werden wird und in der Reihe Psycho Thrill an den Start geht. Diese Reihe soll rechtzeitig vor Halloween kommen. Und wie es zu der Reihe kam, weiß ich nicht, du kannst mir glauben, ich bin froh, dass sie kommt!
Michael
Schmidt: Okay, fangen wir vorne an. „Ich bin böse“ erschien in der Horror
Factory. Ist ja schon eine Weile her. Bist du zufrieden? Bevölkern die
weiblichen Groupies jetzt die norddeutsche Tiefebene und sorgen für bleibende
Unruhe im Familienleben des Vincent Voss?
Vincent
Voss: Nein, weibliche Groupies gab´s ja schon vorher. So ist das einfach als
Horror-Autor. ;) Ich habe eher das Gefühl, dass es immer mehr Fliegen werden…
Aber ansonsten bin ich zufrieden mit der Geschichte. Ich habe sie jetzt auch
schon mehrmals vorgetragen, und sie funktioniert auch laut gelesen sehr gut.
Michael
Schmidt: Worum geht es in der Geschichte eigentlich?
Vincent
Voss: Es ist eine Exorzismus-Geschichte, die bei mir um die Ecke spielt. Eine
Familie kauft sich einen leerstehenden Resthof, verliebt sich in diesen, doch
dann beginnt es zu spuken. Die Kinder bemerken es zuerst, aber… So, und
Schluss! Vielleicht will das ja noch jemand lesen.
Michael
Schmidt: Einmal ist keinmal. Wann kommt die nächste Horror Factory?
Vincent
Voss: Ich hoffe, bald!
Michael
Schmidt: Du bist sehr produktiv. Faulfleisch,
172,3, Tötet John Bender und Ich bin
böse! Heißen die vier Romane, die bisher erschiene sind. Welcher ist dein
persönlicher Favorit und warum?
Vincent
Voss: Puh, schwer zu sagen. Ich bin böse!
funktioniert sehr gut und wurde von Uwe Voehl verdammt gut überarbeitet. Das
merke ich deutlich.
An Faulfleisch arbeite ich derzeit sehr
intensiv, weil wir es als Performancegruppe „Hackepeter“ auf die Bühne bringen
wollen und das macht richtig Spaß. Erstens hat meine Lektorin die Textszenen
genial zusammengestellt, zweitens hatte ich Gänsehaut, als Maschine Nitrox den
Gerichtsmediziner gelesen hat, drittens ist der Soundmaster Kojote einfach
wahnsinnig, viertens haben wir noch nicht mal komplett geprobt, es wird also
noch besser und fünftens wird es einen Trailer dazu von Holger Bopp und seinem
Team geben, auf den ich mich schon sehr, sehr freue. Da denke ich, wie geil ist
das denn, dass du immer noch was von dem leckeren Faulfleisch hast…
Michael
Schmidt: Deutschsprachiger Horror, wo gehst du hin war mal eine Frage, die auch
von dir losgetreten wurde. Jetzt, Romane und Übersetzungen weiter, wie würdest
du die aktuelle Situation beschreiben? Was hat sich die letzten drei bis vier
Jahre geändert bzw. was hat sich nicht geändert?
Vincent
Voss: Ich denke, es ist immer noch schwer, aber es bessert sich aus meiner
Sicht. HORROR, darf man langsam als Wort
wieder in den Mund nehmen, aber englischsprachige Autoren scheinen nach wie vor
eine größere Akzeptanz zu haben, auch bei Kleinstverlagen, die mal mehrheitlich
deutschsprachig verlegt haben, wandelt es sich stark, den Torsten-Low-Verlag
als älteren Verlag mal ausgenommen, der ist sich treu geblieben. Und das liegt
wahrscheinlich daran, dass es kurzfristig lukrativer ist, Rechte aufzukaufen
und Werke übersetzen zu lassen. Andererseits werden wir Horror-Autoren allesamt
immer besser, da kommt noch was, aber es dauert halt länger.
Michael
Schmidt: Ein Tipp an die Heerscharen aufstrebender Horrorautoren!
Vincent
Voss: Weitermachen und nicht beirren lassen.
Michael
Schmidt: Buch oder E-Book? Was favorisierst du?
Vincent Voss:
Ich favorisiere das Buch, habe aber keinen Platz mehr und nutze mehr und mehr
den Reader. Aber… da gebe ich nicht 23,99€ für ein E-Book aus, wenn das HC
24,99€ kostet. Da lese ich dann ganz, ganz viele Werke aus Verlagen, die das
anders angehen. Nichtsdestotrotz stelle ich fest, dass es um Längen gruseliger
ist, in völliger Dunkelheit auf dem Reader zu lesen.
Michael
Schmidt: In Zwielicht IV erzählst du von Rotkäppchen
und Dr. Wolf. Wie kommt man auf die Idee eine versaute Rotkäppchen
Geschichte zu schreiben und wie viel Spaß hat dir die Geschichte gemacht?
Vincent
Voss: Ich finde sie nicht so versaut. Ich habe, das ist kein Witz, ein wenig
nach der Mythenanalyse Lévi-Strauss` gearbeitet, der in seiner Strukturanalyse zu
Märchen diametrale, anthropologische Paare herausgearbeitet hat. Daran habe ich
mich erinnert, als die Maden bei Rotkäppchen… egal. Kurzum: Kotzen und Gebären stehen in einem
Zusammenhang.
Es hat sehr
viel Spaß gemacht, diese Geschichte zu schreiben, aber ich bin da auch ein
wenig an einer eigenen Grenze entlang gewandert. Aber das macht es ja eben auch
aus.
Michael
Schmidt: Du warst des Öfteren für den Vincent Preis nominiert. Mit Eine kurze Geschichte über den Tod und den Untod hast du dann
endlich gewonnen in der Kategorie Beste Kurzgeschichte. Was hat die Geschichte
was andere nicht haben und was bedeutet dir diese Auszeichnung?
Vincent
Voss: Also ich kann nur sagen, was die Geschichte hat und nicht, was andere
nicht haben. Eine kurze
Geschichte über den Tod und den Untod atmet verdammt viel Verzweiflung und dennoch auch Hoffnung, denn die
Ausgangssituation der Protagonistin ist ja eigentlich eine positive. Ja,
verdammt, in ihr steckt eine Menge Gefühl und davon kann es für mich aktuell
nicht zu viel geben. Was mir die Auszeichnung bedeutet? Sehr, sehr viel, denn
für mich ist der Vincent-Preis der Horror-Preis für den deutschsprachigen Raum.
Und wenn ich mal berühmt sein sollte und schon eine Burg, ein Auto, eine Insel
und ein Pferd von meinen Tantiemen gekauft habe, dann werde ich den
Vincent-Preis auch finanziell unterstützen.
Michael
Schmidt: Ich habe festgestellt, du warst produktiv. Bleibst du auch produktiv
und was erscheint demnächst bzw. ist in Planung?
Vincent
Voss: Also ich habe mir angewöhnt, nur noch das anzukündigen, wo es einen
fertigen Vertrag zu gibt. Es kommen bald
eine Reihe völlig unterschiedlicher Kurzgeschichten auf die ich mich schon alle
sehr freue. Und dann kommt Anfang 2015 „Wasser“ im Torsten-Low-Verlag und auf
diesen Roman… Mannomann, ich kann es selbst kaum noch erwarten!
Michael
Schmidt: Noch ein Wort an die Leute dort draußen?
Vincent
Voss: ENDE
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