Silvia Moreno-Garcia - Die Tochter des Doktor Moreau

 


Die Tochter des Doktor Moreau

Dieser Dschungel verbirgt die dunkelsten Geheimnisse: Nach »Der mexikanische Fluch« der neue Bestseller von Silvia Moreno-Garcia!

Mexiko, Ende des 19. Jahrhunderts: Carlota Moreau wächst fern von der zivilisierten Welt im Dschungel der Halbinsel Yucatán auf. Sie ist die Tochter eines begabten Wissenschaftlers, der auf seinem Anwesen geheime Experimente durchführt. Als Eduardo Lizalde, der Sohn von Doktor Moreaus Geldgeber, eintrifft und Carlota den Hof macht, scheint ihr Weg in die feine Gesellschaft vorgezeichnet. Doch die dunklen Labore verbergen unzählige Geheimnisse – und das gefährlichste von ihnen ist Carlota selbst.

Die Tochter des Doktor Moreau wurde für diverse Preise nominiert wie man hier nachlesen kann. Der Roman basiert lose auf H.G. Wells Die Insel des Dr. Moreau, erzählt aber eine eigenständige Geschichte. Die Halbinsel Yucatán gehört noch überwiegend zu Mexiko, sieht man von Britisch-Honduras ab. Rebellen sind dort aktiv und streben nach Unabhängigkeit. Dort, fernab der Zivilisation, aber nahe der Rebellengruppe, unterhält Doktor Moreau ein Anwesen, wo er mit Tieren experimentiert. Er hat Hybriden erschaffen, Kreuzungen zwischen Menschen und Tieren, von Schweinen ausgetragen, die mehr oder minder gut gelungen sind. Die Ergebnisse seiner Experimente werden besser, aber sein Förderer dreht ihm den Geldhahn zu. Da trifft es sich gut, das sein Sohn sich in Carlota Moreau verliebt, die geheimnisvolle Tochter des Forschers. Sie ist mit zwei Hybriden aufgewachsen und hat niemals was anderes gesehen als diesen Ort und erliegt dem Charme von Eduardo. Doch der hat anderes im Sinn als unter Hybriden zu leben und so kommt es zum Konflikt zwischen Eduardo, seinem Vater und den Moreaus. 

Der Roman ist eine wilde Mischung aus Gesellschaftsroman, Liebeschnulze und einer Horrorgeschichte auf Science Fiction Basis. Die Geschichte ist gemächlich erzählt und zwischendrin zieht es sich, wenn Carlota und Eduardo ihr Techtelmechtel beginne und sich Standesdenken, gesellschaftliche Konventionen und der Wunsch nach körperlicher Liebe entgegenstehen. Die SF/Horrorgeschichte um die Tiermenschen ist dabei einfühlsam erzählt und man leidet mit den Hybriden, aber insgesamt kommt das alles doch sehr brav daher. 

Ein Roman, der über seine liebevollen Figuren punktet und der, wenn auch ein wenig zu breit ausgewalzt, unterhaltsam erzählt wird. 

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