Klassenerhalt die x-te

Der HSV hat sich in letzter Sekunde gerettet.
Nach zwei Relegationskämpfen in Folge, der Rettung am vorletzten Spieltag der letzten Saison war der HSV mit dem Ziel angetreten, besser als das Jahr davor abzuschließen. Ein einstelliger Tabellenplatz sollte es sein, insgeheim wohl mit dem Ziel, die EL Qualifikation zu erreichen, wenn es gut läuft sogar mehr.
Schnell stellte man fest, der Kader genügte nicht den Ansprüchen. Das musste zuerst Labbadia mit seiner Entlassung bezahlen, später dann Vorsitzender und Sportchef Beiersdorfer, der insgesamt seit seinem Wiederantritt in HSV eine traurige Figur abgab.

Neutrainer Gisdol führte die Misere erst einmal weiter und nach zehn Spielen und zwei Punkten war der HSV klinisch tot.
In der Winterpause wurde dann erneut groß investiert und tatsächlich die Schwachstellen der Mannschaft ausgebessert. Zumindest in der Abwehr, dort konnte Papadopoulos und Mavraj die Defensive stabilisieren. Durch das 0:8 in Bayern versaute man sich die Bilanz, aber es waren trotzdem drei Gegentore weniger. Rückrundenplatz 7.
Insgesamt wurde man 14. 10 Siege, 8 Unentschieden und 16 Niederlagen. 33:61 Tore. Man schoss die zweitwenigsten und fing die zweitmeisten.
Die Rettung erfolgte wie immer beim HSV. In letzter Sekunde. Zuhause lag man im Abstiegsendspiel schon 1:0 zurück, schaffte noch vor der Pause den Ausgleich, zierte sich aber bis zur 88. Minute, bevor Lucas Waldschmidt per Kopf den Klassenerhalt sicherstellte. Das aus Frankfurt gekommene Talent konnte sich zu keiner Phase in der Saison durchsetzen, schaffte dann aber den Lucky Punch.

Der HSV war dem Bundesligatod nochmal von der Schippe gesprungen. Das unselige Dino Maskottchen bleibt, das ist der einzige Makel.


Der HSV geht jetzt mit runderneuter Führung in die Saison 2017/2018. Vorstandsvorsitzender Bruchhagen, Sportdirektor Tod und Trainer Gisdol. Man wünscht sich unweigerlich Konstanz, hört aber schon erste kritische Stimmen. Nun, bevor kein wesentlich besseres Personal in Aussicht steht, wozu wechseln? Das Präsident/Sportchef/Trainer Hopping der letzten Jahre hat nur Chaos verursacht. Zusammenhalt ist jetzt gefragt.


Bei den Spielern steht noch nicht fest wie groß der Umbruch wird. Adler, Ostrzolek und Djourou werden den Verein verlassen, Neuzugänge stehen naturgemäß noch nicht fest.
Wichtig wird es sein, die vorhandenen Spieler weiter zu integrieren. Die beiden brasilianischen Goldmedaillengewinner haben ihre Leistungsfähigkeit bisher noch nicht abgerufen, dazu kommen zahlreiche Nachwuchskicker, die auf dem Sprung sind und auch schon erste Gehversuche in der Bundesliga vollzogen haben.


Wenn der HSV jetzt aus der Basis, die vorhanden ist, eine schlagkräftige Truppe formt und auch die Ruhe bewahrt, kann auf Dauer dort wieder eine gute Mannschaft entstehen. Ob die Verantwortlichen und das Umfeld diese Ruhe bewahren werden, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

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