Arkadi Strugazki and Boris Strugazki - Picknick am Wegesrand/Stalker


Klappentext Picknick am Wegesrand (1981):

Außerirdische Wesen haben gegen Ende unseres Jahrhunderts die Erde besucht. Niemand hat sie gesehen, keiner weiß, woher sie kamen und wohin sie gegangen sind, doch in sechs Gebieten auf unserem Planeten haben sie unerklärliche Gegenstände und Erscheinungen zurückgelassen, eine Herausforderung an die irdische Wissenschaft.

 1972 erschien Пикник на обочине?, deutschen Lesern seit 1976 als Picknick am Wegesrand bekannt und viermal in der DDR erschienen, übersetzt von Aljonna Möckel. In Westdeuschland (bzw. Gesamtdeutschland) erschien der Roman sechsmal bei Suhrkamp, ein weiteres Mal als Sammelband mit anderen Romanen, ebenfalls übersetzt von Aljonna Möckel. 2010 erschien bei Heyne eine Ausgabe der beiden russischen Autoren, Band 1 enthält ebenfalls den Roman. 2021 erschien eine Neuauflage bei Heyne unter dem Titel Stalker, übersetzt von  David Drevs.


Klappentext Stalker (2021): Red Shewhart ist ein Stalker, ein Glücksritter, der illegal immer wieder in die Sperrzone eindringt, in der einst die Aliens gelandet sind. Dort spürt er die Hinterlassenschaften der Außerirdischen auf, um sie auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Niemand weiß, wie diese Artefakte funktionieren und wozu sie einmal gedient haben. Manche von ihnen bergen tödliche Gefahren, während andere die Unsterblichkeit versprechen. Red und sein Freund Kirill suchen nach einem ganz besonderen Gegenstand, der sie so reich machen wird, dass sich die Stalker nie wieder ins Sperrgebiet wagen müssen. Doch die Zone gibt ihre Geheimnisse nicht so einfach preis ...

In der Neuauflage Stalker sind neben einen Vorwort von Waldimir Kaminer ein Kommentar von Boris Strugatki und das Arbeitstagebuch der Brüder Strugatzki enthalten. Auf Grund der Zensur in der UDSSR erschien der Roman nicht wie von den Autoren gewünscht und nach dem Fall der Sowjetunion wurde der Roman in der ursprünglich geplanten Version neu veröffentlicht. Zusätzlich findet sich im Band dieGeschchte Die Wunschmaschine sowie der Artikel Stalker: Ein multimediales Phänomen.

Die Neuübersetzung ist ebenfalls anders als die Ursprungsübersetzung. Statt Schatzräuber heißt es Stalker, statt zweihundert Scheinchen wird von zweihundert Geld gesprochen, statt Ramsch heißt es jetzt Habar.

Harmont, Kanada. Die Zone ist ein sonderbarer Ort. Es gibt Stellen von Schwerkraftkonzentration, Felder, die Knochen zermalmen oder zersetzen und niemand weiß vorher genau, wo diese Phänomene stattfinden. Die Stalker, Glücksritter, die in die Zone gehen und Hinterlassenschaften der Außerirdischen suchenn, um diese zu Geld zu machen. Stalker leben meist nicht lange, dafür ist die Zone zu gefährlich. Oder sie landen im Gefängnis, da das Betreten der Zone verboten ist und nur für die Wissenschaftler erlaubt. Red Shewhart ist so ein Stalker, und an ihm wird exemplarisch das Leben rund um die Zone beschrieben. Er ist ein Abenteurer, ein Trinker, heiratet und bekommt ein mutiertes Kind (der Einfluss der Zone), landet im Gefängnis und geht am Ende wieder in die Zone, um einen letzten besonderen Gegenstand herauszufischen. 

Der Roman gilt als Klassiker der russischen SF. Der Roman wurde als Stalker verfilmt und es gibt ein Computerspiel. Ausreichend fortschrittliche Technik ist von Magie nicht zu unterscheiden ist ein Ausspruch, der  Arthur C. Clarke zugesprochen wird und den man hier gut anwenden kann. Stalker  ist ein düsteres Literaturwerk, in dem die Toten wieder lebendig werden. In einer eher hoffungslosen Welt, in dem die meisten ums überleben kämpfen, landen Außerirdische in sechs Zonen und verschwinden wieder, als würden sie sich überhaupt nicht für die Krone der Schöpfung interessieren. Wie bei einem Picknick hinterlassen sie ihren Müll(?) und diese Dinge haben ein geheimnisvolles Eigenleben. 

So ist Stalker eine Mischung aus Science Fiction und Horror, düster, bildgewaltig und mit einer pessimistischen Grundstimmung. Am Ende präsentieren die Autoren keine Lösung, sondern lassen es dem Leser offen, ob die Hoffnung auf eine bessere Welt bestehen bleibt, zumindest für den Hauptprotagonisten Red. Ein sehr lesenswerter Roman, der allerdings auch im Ungefähren bleibt und den Leser mit einem bitteren Geschmack zurück lässt.


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