Amandara M. Schulzke und Nadine Muriel (Hrsg.) - Met Magie (Acabus Verlag)
Das wundervolle gestaltete Buch aus dem Acabus Verlag hat 216 Seiten und erschien im Jahr 2022. Alle Geschichten drehen sich um Met, den beliebten Honigwein und so darf es nicht verwundern, die meisten Geschichten sind traditionelle Fantasy oder historische Phantastik, aber es gibt auch Ausnahmen. Jeder der Autoren konnte sich einen Met aussuchen und bekam diesen als Inspirationsquelle zur Verfügung gestellt. Und hier die Ergebnisse der Trinkproben.
Met-Magie beginnt mit einem Gedicht von Tommy Krappweis, für Met(h)Ode schadet der Verzehr von Skaldenmet nicht. Über die Entstehung des Met in Ägypten, darüber berichtet Herausgeberin Amandara M. Schulzke in Die Tränen des Ra. Die Jagd der Katzenfrau von Sandra Melli widmet sich nicht nur dem Waldfruchtmet, sondern des grundsätzlichen Kampf zwischen den Guten und den Bösen. Winterzauber von Mitherausgeberin Nadine Muriel ist dann der erste Höhepunkt des Bandes. Ein Barde und seine Zuneigung zum Fürst, der ein gebrochenes Herz hat, sein Geliebter hat ihn sitzen lassen und erst der Winterzauber - Met mit Apfel und Zimt - bringt die Freude zurück.
Thomas Heidemann verzichtet auf den gewohnten Humor und erzählt in Ein Hauch von Minze eine Geschichte aus dem 18. Jahrhundert und die Rückkehr eines Toten. Megan E.Moll erzählt dagegen eine Geschichte, die sich um Honig dreht, ohne den es keinen Met gibt und die Schwierigkeiten der Reise von Valerie, die ihr nicht nur Met, sondern auch einen Kobold beschehren, eine herrlich lockere Geschichte. Rainer Wüst erzählt dagegen in Du, Martin von einer Schreibblokade, die durch den Galgenstrickmetgelöst wird und ein gutes Ende findet. Und so erzählt der Autor keine Piratengeschichte, sondern eine aus dem Autorenleben selbst.
Met mit Kirsch und Chili von Mira Valentin ist sehr gut recherchiert, vergisst aber vor aller Treue zu historischen Daten, das eine Wendung dann doch eher unglücklich wirkt und eine Geschichte auch ein wenig mehr Freiheit vertragen kann. Der Berg und Prophet von Sam Feuerbach erzählt die wenig überraschende Geschichte eines Touristen in Pompeji, in der sich aber alles um Zitronemet dreht. Met für Amerika von Friedhelm Schneidewind widmet sich einem pfälzischen Auswanderer, der dank des Mets seines Onkels, auf dem Weg nach Amerika einer Schmugglerbande den Garaus macht.
Ein letzter Schluck von Stefan Cernohuby widmet sich dem Met mit Thymian und Salbei. Bei Laurence Horn dagegen ist es ein Virus, der bekämpft werden muss und Das Gegenmittel ist dann zweimal nicht das, was es war, aber der Met hilft am Ende immer, unterhaltsam und ein wenig sinnbefreit. Die Blaubeerbrücke von Petra Hartmann dagegen erzählt von einer Stadt, deren Gier die Jahrhunderte überdauert. Schottisches Blut von Astrid Rauner ist dann eher einen Innenansicht und so steckt der Kampf in uns selbst. Hüttenzauber von Ju Honisch lässt die Interpretation offen, aber ein moderner Sender, der als Flaschenpost auf die Reise geht und am Ende viele Fragen offen lässt, ist vielleicht auch dem zu starken Genuss von Met geschuldet.
Ein abwechslungsreicher Band, der überwiegend Fantasygeschichten präsentiert und Lust auf Met macht.
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