Zwischenergebnis der Autorenumfrage


 Am 22. März habe ich eine Autorenumfrage gestartet. Hier das Zwischenergebnis:

Seit 2003 bin ich Herausgeber von Anthologien und da wurde es Zeit eine Umfrage unter Autoren zu erheben. Hier das Zwischenergebnis, bei dem sich 34 Autorinnen und Autoren beteiligt haben. 

Davon haben rund 40% Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht, bei der Mehrzahl der anderen 60%, die bisher nur Kurzgeschichten veröffentlicht haben, ist ein Roman aber entweder schon fertig oder in der Mache. Durchschnittlich haben die Autoren ca. 50 Kurzgeschichten veröffentlicht, wobei die Mehrzahl davon keinen hundertprozentigen Überblick über die genaue Anzahl hat. 17% hatten weniger als 10 Kurzgeschichten veröffentlicht, 24% mehr als 80.

91% geben an, die Publikationen, in denen sie veröffentlichen, auch zu lesen.

70% geben an, ähnliche Publikationen zu kaufen/lesen und sich damit ihre Konkurrenz anzuschauen.

Auf die Frage, Würdet ihr Zwielicht/die Publikation in der im Vergleich zu ähnlichen Publikationen bewerten? (0= Schlechter, 1=gleich, 2= besser) antworteten 10% gar nicht, 90 kamen auf einen Durchschnittswert von 1,5, was darauf schließen lässt, die Mehrheit ist mit der Publikation, in der sie veröffentlicht hat, zufrieden.

Über 80% der Teilnehmer fanden es wichtiger Rezensionen bzw. Rückmeldungen zu bekommen, nur 10% bevorzugten eine Tantieme. 10% enthielte sich. Hört man ansonsten oft, dass die Tantieme das wichtigste beim Schreiben ist, sieht man hier, dass bei einer Anthologie das Feedback doch wichtiger ist als eine eher überschaubare Bezahlung. Wobei natürlich ein Belegexemplar als Standard angesehen wird und wenn die zu erzielenden Tantiemen größer wären, sich die Gewichtung ändern würde.

Bei der Frage Sichtbarkeit/Lektorat waren sich 30% einig, das ist keine Entweder/Oder Frage sondern beides ist unabdingbar. Immerhin 27% entschieden sich für die Sichtbarkeit, 38% für das Lektorat und 3% machten keine Angabe. Wie das Ergebnis zeigt, ist die Mehrheit sich einig, dass es beides braucht. Eine qualitativ schlechte Anthologie mit hoher Verbreitung ist genauso wenig Wunsch der Autoren wie ein tolles Buch, das niemand wahrnimmt. Diese Einschätzung wurde auch so öfters als Kommentar der Antwort zugefügt.

Die Frage, ob die Autoren sich in der Kurzgeschichtenszene auskennen und ob sie sich vergleichen, wurde oft unklar beantwortet. Viele sahen das als Aufforderung an, sich selbst zu bewerten und dementsprechend war das Ergebnis nicht eindeutig identifizierbar. Zwar kam im Durchschnitt eine 2 (gefragt war eine Skala von 1-3) heraus, ob aber damit das Kennen der Peer-Group oder die eigene Wertung der Einschätzung zu den Autorenkollegen gemeint war, verwischte sich.

Bei den Wunschpublikationen der Autoren gab es keine wirkliche Präferenz. Bekannte Publikationen wie Nova, Zwielicht oder Exodus wurden mehrfach erwähnt, überwiegend hatten die Autoren aber ihre eigene Qualitätsauswahl, abhängig von Thema und Genre, ein Teilnehmer wünscht sich eine englischsprachige Publikation als Veröffentlichungsort.

Bei den Vorbildern war es bunt gemischt. Einerseits Hemingway und Bukowski, ansonsten Autoren wie Poe, HPL, Dick, Dahl, Barker, Bradbury oder Chiang, je nach persönlichen Genrevorlieben, gleiches bei den deutschsprachigen Autoren, am häufigsten wurde Küper und Marrak genannt, aber alles im Rahmen eher zufälliger Häufung.

61% gaben an, quer durch die Genres zu schreiben, 27% halten sich an Genrekonventionen und 6% sowohl als auch.

Ein Drittel der Autoren will Grenzen mit seinen Texten einreißen, 50% vor allem unterhalten und 17% haben beides als Ziel, wobei viele die Rückmeldung gaben, das man dies nicht völlig voneinander trennen kann.

23% der Autoren sehen Literaturpreise als Ziel, wenn auch indirekt, also sie schreiben nicht unbedingt mit dem Ziel, einen zu erlangen, würden sich aber über eine Auszeichnung freuen. 64% haben definitiv nicht das Ziel einen Literaturpreis zu erlangen. Häufig kam dabei Kritik an den Preisen und ihrem zustande kommen zum Vorschein.

Bei fehlenden Angaben zu 100% gab es Enthaltungen bzw. fehlende Rückmeldungen.


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