Faith Healer



Ein Haufen Geschichten haben sich im Laufe der Zeit angesammelt. Geschichten verschiedenster Genres, verschiedenster Art. Zeit genug, die Geschichten Stück für Stück zu präsentieren. 

Die Geschichte Faith Healer, spielt in der Galactic Pot Healer Bar. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind dabei nicht von der Hand zu weisen. Die Kurzgeschichte ist bisher zweimal erschienen. Hier die Leseprobe:

Faith Healer aus Nova 30 und Galactic Pot Healer


Stellen Sie sich eine Raumflotte vor. Und zwar eine intergalaktische Raumflotte. Raumer vom Orion, Kreuzer aus dem Shit, Zerstörer der Off-Klasse und Aufklärer der Orthoden. Unzählige verschiedene Rassen und Kulturen, entsprechend die unterschiedlichsten, exotischsten und absonderlichsten Fluggeräte.

Wenn diese Phalanx an Raumschiffen in den Strudel eines Schwarzen Loches geraten würde, dieses Potpourri an Technik auseinanderbräche und ein Teil davon vom Ereignishorizont der Singularität verschont worden wäre, die gewaltige Energie aber dafür sorgen würde, dass der Weltraumschrott aneinandergeschweißt würde, dann haben sie eine ungefähre Vorstellung wie der Satellit aussah, der den Planeten JOE umkreiste. Dieser Satellit war nicht irgendein Satellit sondern in der ganzen bekannten Galaxis berühmt und noch mehr berüchtigt. Fixstern für alle Herumtreiber, Verlorenen, Abenteurer, Glücksritter, Sinnsuchenden und Exoten.

Das Galactic Pot Healer.

Die Galactic Pot Healer Bar war riesig und unübersichtlich. Sie zog sich über einen nicht unerheblichen Teil des Galactic Pot Healer Satelliten, umfasste aber nur eine Ebene. Die Galactic Pot Healer Bar war eigentlich ein Sammelsurium an verschiedenen Etablissements, entstanden irgendwann vor langer Zeit aus der Keimzelle, einer eher gewöhnlichen kleinen Bar, hatte sich dann aber wie ein Krebsgeschwür ausgebreitet und mit diesem rasante Wachstum sich einen Ruf erarbeitet, der die eine Hälfte der Galaktiker abstieß, aber die anderen umso mächtiger anzog, ebenso wie ein Schwarzes Loch die Materie an sich riss. Unter all seinen Bars, Discos, Pups, Bühnen und Separees gab es aber Bereiche, die ein wirklicher Hotspot waren und sich gegenseitig Konkurrenz bereiteten. Ganz weit oben auf der Liste der hippsten Schuppen stand das Tivoli, ein wahrer Vulkan unter den Bars.



Eruptiv, eng, laut und man brauchte mehr als gute Beziehung um eingelassen zu werden. Borison, der Mayor von BSE, hatte all sein politisches Gewicht in die Waagschale geworfen. Er hatte den Oberhahn von Nova, den Wipper Furth von Exodus sowie den Krakeler von Propaganda um ausstehende Gefallen gebeten, und selbst das hatte nicht gereicht. Erst als Bloc von den Zwei Planeten sich für ihn einsetzte, eine Gefälligkeit, die ihn mehr kostete, als er eigentlich bereit war zu investieren, bekam er eine Eintrittskarte und hoffte, das sich der Einsatz lohnte.



Jetzt stand er hier. In dem engen, verkommenen, verwinkelten und versifften Etablissement, in dem die Schwaden von Rauch und Körperausdünstung der diversen Rassen seine feine Nase beleidigten. Über allem lag sowas wie einer Art Multifunktionsnebel, der nicht nur duftete, und das gar nicht so übel, sondern auch gewisse emotionale Beschränkungen aufheben sollte. Von diesem Multifunktionsnebel spürte Borison allerdings noch überhaupt nichts, noch fühlte er sich nüchtern und steif. Versuchsweise berauschte er sich an dem exodisch-novatischen Dandypop und betanzte eine engelsgleiche Valentinade vom Planeten Opera. Ja, das gefiel ihm, da kam sein blaues Blut in Wallung. Die Dame war weiß wie ein Neutronenstern und mindestens genauso heiß. Ihr langes schwarzes Haar umfing ihn im Rhythmus des Dandypop und er nahm die Einladung dankend an. Er sprang quantengleich an sie ran, ihre Becken kollidierten im Beat und er züngelte mit seinem sagenumwobenen Lappen um ihre Attraktivität zu unterstreichen. Doch so schnell wie sich seine Hormone auf Hochgeschwindigkeitsfahrt befanden, so abrupt verharrten sie in der Bewegungslosigkeit. Es klatschte dreimal kräftig, dann verschwand die Lady, deren blasse Haut blau aufleuchtete, wild schimpfend in der Menge und beschwerte sich bei der Aufsicht. Die Security kam schnell zur Sache, nahm ihn in die Mitte und beförderte ihn in hohem Bogen aus dem Tivoli.




Der Abend war ja ein voller Erfolg. So viel Mühe er gehabt hatte, Einlass zu finden, so mühelos wurde er wieder herauskomplementiert.

Er fluchte. Fluchte zum wiederholten Male über den Spektator. Denn der war an allem schuld. Er hatte das Weib schon so weit, hatte ihre Bereitschaft gespürt, ihn an sich heran zu lassen, da war ihm die Zunge rausgerutscht, gänzlich ohne seinen Willen. Es war der Spektator, der ihn immer wieder über die Stränge schlagen ließ, sodass er sich am Ende für sich selbst schämen musste. Jetzt konnte er sehen wie er seine Spannung wieder loswurde.

Der Spektator würde büßen. Dieses Mal endgültig. Er hatte genug. Wirklich genug. Und eine Lösung war in Sichtweise.

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