Michael Siefener - Der Ausbruch

 

Michael Siefener - Der Ausbruch 

188 Seiten. Gebunden in schwarzes Kunstleder, Goldprägung auf dem Buchrücken, mit Leseband und im beidseitig offenem  Kartonschuber. Illustriert von Jörg Kleudgen,  limitiert auf 100 Exemplar und signiert von Autor und Illustrator, 34,00 €, Edition Dunkelgestirn.

Inhalt:

Erwarten Sie das Unerwartbare! Hören Sie das Unhörbare! Wagen Sie den Ausbruch.

Als Quirin zur Wohnung seines Vaters, dem Biographen Bent Brenner, gerufen wird, kann er noch nicht ahnen, wie sehr dieser Besuch sein Leben verändern wird. Sein Vater scheint verschwunden zu sein und alles deutet daraufhin, dass ein geheimnisvolles Buch mit dem Titel »Der Ausbruch« damit zu tun hat. Auf der Suche nach der Wahrheit gerät Quirin immer mehr in einen Strudel seltsamer und bizarrer Ereignisse, dessen Sog er schon nach kurzer Zeit nicht mehr entkommen kann.

Die Edition Dunkelgestirn ist ein erlesener Kleinverlag. Der Ausbruch ist das zweite Buch des Verlages, beide waren limitiert und sind mittlerweile vergriffen. Die Aufmachung ist exquisit, ähnlich wie die Bücher, von denen die Geschichte handelt.

Brenner hat ein Buch entdeckt. Der Verfasser ist unbekannt und unbenannt vor allem, aber scheinbar allgegenwärtig. Das Buch selbst ist flüchtig, also immer präsent aber niemals wirklich da. Ein geheimnisvoller Verfasser hat es einem Kleinverlag, der eindeutig an die Edition Dunkelgestirn erinnert, aber genausogut im Dunstkreis des Verlag Lindenstruth zu finden sein könnte, veröffentlicht das Manuskript, doch alle 50 Ausgaben gehen verloren. 49 werden gestohlen und 1 hat der Verleger im Cafe Numquam an einen Boten des Autoren übergeben, ohne diesen zu treffen. Das Buch selbst ist ein schlechtes Omen, schlließlich sterben oder verschwinden Menschen...

Es ist eine Buch im Buch erzählung. Der Ausbruch ist ein Teil der Geschichte, dazu kommen die Aufzeichnungen des Bent Brenner, das Tagebuch des verschwundenen Büchernarrs Vincent von Tinius (eine Karrikatur von Lars Dangel? Oder Robert N. Bloch?) und natürlich die vielfältigen Verbindungen. Der Ausbruch hat dabei den Stellenwert eines Rollenspielbuches, das man selbst beeinflusst, so ergeht es zumindest Tinius und den beiden Brenners, entsprechenrobeert n d ändert sich die Geschichte von Der Ausbruch. Der Ausbruch selbst ist wie ein Buch im Buch dargestellt, hat einen eigenen Schriftsatz und ist auch so wie eine Novelle ohne den Schutzband eingebunden. Schöne Idee.

Wer die Geschichten von Michael Siefener kennt, wird hier nicht überrascht. Der stetige Verlust an Realität, die bibliomane Liebe und das Buch und seine Begleiterscheinungen (Verleger, Antiquare, Sammlungen) sind immer der Dreh- und Angelpunkt und lassen den Buchliebhaber auch nicht kalt.

Lesenswerte Geschichte, die auf bekannten Pfaden bleibt, aber nichtsdestotrotz lesenswert ist.



Michael Siefener in Zwielicht

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