Währungssuppe
Allenthalten wird die Währungssuppe gewürzt und mit neuen Zutaten versehen. Der Euro ist und bleibt ein Aufreger. Kaum jemand, den das Thema nicht interessiert oder der nichts dazu zu sagen hat.
War das früher nicht schön. Wir hatten die D-Mark, in Schweden gab es Kronen und die Österreicher nutzten neben dem Schilling den Groschen, den es bei uns nur im Volksmund gab. Eine Vielzahl von Münzen, die den Sammler erfreuten. Schön waren die italienischen Lire und selten die Dublone, die man auf den holländischen Inseln druckte und die einen Nennwert in Gulden hatten.
Dann kommt das, was die Amerikaner schon seit Ewigkeiten machen. Sie verwenden eine Einheitswährung namens Dollar, abgeleitet vom europäischen Taler, den es auch in deutschen Landen gab.
Die deutsche Währung gibt es sowie so nicht. Es gab Taler, Heller und Pfennig, Reichsmark und Kreuzer, um mal einige zu nennen. Dabei prägen bis heute fünf Münzanstalten das Geld. Auch Deutschland hatte nicht immer eine einheitliche Währung sondern einen Flickenteppich wie es der europäische Währungsraum auch ist. Der wurde 1998 nach langer Vorbereitungszeit, ein wenig vereinheitlicht. Aus dem ECU( Europäische Currency Unit), einer Kunstwährung von der es auch Münzen gibt, wurde der EURO, die große europäische Währung aus der Taufe gehoben.
Der EURO hat eine Vielzahl an Teilnehmern. Kern sind die beiden europäischen Großmächte Frankreich und Deutschland, aber auch wirtschaftliche potente Länder wie Holland, Belgien und Luxemburg, aus dem Norden beteiligten sich Irland und Finnland, dazu kamen hoffnungsfrohe Kandidaten wie Spanien und Portugal, letzteres als EU Musterland bekannt, was nicht vor der Krise schützte.
In letzter Sekunde stieß Griechenland dazu. Sie erfüllten zwar lange nicht die Kriterien, doch sowohl EU als auch die nationale Regierung wollte wohl eine große Lösung und so schaffte das Land die Kriterien in letzter Sekunde. Kritiker behaupten wohl, sie schafften es nie.
Nun gut!
Es gab aber auch Länder, die auf eine Teilnahme verzichteten. Großbritannien, Schweden und Dänemark wollten sich partout nicht von ihrer nationalen Währung trennen.
Dafür schafften es später eine Reihe weiterer Länder wie Slowenien, Slowakei, Malta und zuletzt Estland. Diese wollten dass unbedingt, wie man sieht, ist der EURO nicht überall gut oder schlecht gelitten.
Helmut Schmidt, der gefühlte Vater der Nation, war sich sicher: Nach spätestens drei Monaten rechnen die Deutschen in Euro und haben die DM vergessen.
Weit gefehlt. Noch heute rechnen manche um.
Und in Spanien habe ich noch 2009 im Supermarkt Auszeichnungen in Peseten zu den Europreisen gefunden. Rechnen leicht gemacht, vergessen verboten.
So ein einheitlicher Währungsraum ist ja nichts Neues. Ähnlich föderal ist die BRD. Dort gibt es 16 Bundesländer. 4 zahlen (Bayern, BW, Hessen, Hamburg), 12 nehmen. Aktuell wird wieder diskutiert und vor Gericht geklagt, damit sich sowas nicht verfestigt.
Ja, schlimm wenn man immer zahlen muss. Schlimm ist aber auch, wenn manche Länder so wirtschaftlich potent sind, dass sie einen solchen Überschuss an Steuereinahmen gegenüber den ärmeren Ländern haben, dass sie jahrzehntelang die Zahlmeister der Nation sind. Wie schwer es ist, solche Unterschiede aufzubrechen und benachteiligte Regionen zu entwickeln, das zeigen die neuen Bundesländer, die gar nicht mehr so neu sind.
Dort gibt es historisch starke Gegenden wie Sachsen, die langsam aufschließen, aber immer noch weit zurück sind. Noch bis 2019 soll es den Soli geben und ob dann alles gleich ist, bleibt abzuwarten. Das allgegenwärtige Nord-Süd-Gefälle ist ebenfalls zementiert und dagegen ist auch noch keinem schlauen Politiker etwas eingefallen.
Gleiches gilt wohl für den Wirtschaftsraum Europa. Ebenso föderal, ebenso unterschiedlich. Ost hinkt hinter West, Süd hinter Nord und der kommunistische Einheitsbrei nirgends in greifbarer Nähe.
Deutschland ist im Moment die überall gelobte Supermacht, doch schaut man genau hin, trügt der Schein. In Deutschland wächst die Kluft zwischen Arm und Reich und das Vermögen teilen immer weniger Leute unter sich auf, und es steigt auch noch in der Höhe.
Amerikanische Verhältnisse. Doch postsowjetische Lösungen bringen Europa und Deutschland auch nicht weiter. Der Kommunismus hat ja leider gezeigt, dass er nicht funktioniert und wenn doch, greift er wie China auf eine Marktwirtschaft zurück.
Die BRD hatte scheinbar eine recht gute Verteilung von Vermögen geschafft, so liest man allenthalben. Die BRD hatte aber auch kriegsbedingt ein zwanzigjähriges Wirtschaftswachstum und schon zu Zeiten der ersten Ölkrise traten Risse in der Bilderbuchwirtschaft auf. Es gab erste Entlassungswellen, Dauerarbeitslosigkeit und der Beginn des Lohndumpings.
Letztendlich ist aber eine freiheitliche Lösung immer die beste. Dazu gehört, dass in einer freien Wirtschaftsordnung den Dingen freier Lauf gewährt wird. Doch genau dort hört der Unterschied zwischen stark und schwach auf. Die ehemals Starken werden gestützt, egal ob es sich um Großbanken, Versicherungen oder gewaltige Automobilkonzerne handelt. Zu groß ist ihr Einfluss auf die Wirtschaftswelt, zu groß die Massen ihrer Belegschaft, die vor der Arbeitslosigkeit geschützt werden müssen. Auch und gerade in Deutschland, stabilisieren diese doch die Sozialkassen.
Jetzt hat man in der Vergangenheit die Starken gestützt, damit die Wirtschaft nicht zusammen bricht. Das ist auch so in Ordnung. Doch jetzt muss auch der Moment kommen, in dem man die Schwachen stützt und diese ebenfalls wieder ein Stück mehr am Wohlstand teilhaben lässt. Da muss der Staat, aber auch die Großindustrie und der Geldadel investieren.
Gebt den Leuten Geld und gebt ihnen Arbeit. Denn sonst wird es nicht lange dauern, bevor die nächste Schieflage erreicht ist. Denn die immer reicher werdende Elite wird nicht für Wachstum sorgen. Ohne Umverteilung funktioniert das nicht.
Und dann können auch die Staaten, langsam aber sicher ihre Verbindlichkeiten herunter fahren. Ohne sich tot zu sparen.
So wie es jetzt in Griechenland und anderen Ländern läuft, machen wir uns nur kaputt. Und schießen den Euro damit zwangsläufig auf das Totenbett der Geschichte.
War das früher nicht schön. Wir hatten die D-Mark, in Schweden gab es Kronen und die Österreicher nutzten neben dem Schilling den Groschen, den es bei uns nur im Volksmund gab. Eine Vielzahl von Münzen, die den Sammler erfreuten. Schön waren die italienischen Lire und selten die Dublone, die man auf den holländischen Inseln druckte und die einen Nennwert in Gulden hatten.
Dann kommt das, was die Amerikaner schon seit Ewigkeiten machen. Sie verwenden eine Einheitswährung namens Dollar, abgeleitet vom europäischen Taler, den es auch in deutschen Landen gab.
Die deutsche Währung gibt es sowie so nicht. Es gab Taler, Heller und Pfennig, Reichsmark und Kreuzer, um mal einige zu nennen. Dabei prägen bis heute fünf Münzanstalten das Geld. Auch Deutschland hatte nicht immer eine einheitliche Währung sondern einen Flickenteppich wie es der europäische Währungsraum auch ist. Der wurde 1998 nach langer Vorbereitungszeit, ein wenig vereinheitlicht. Aus dem ECU( Europäische Currency Unit), einer Kunstwährung von der es auch Münzen gibt, wurde der EURO, die große europäische Währung aus der Taufe gehoben.
Der EURO hat eine Vielzahl an Teilnehmern. Kern sind die beiden europäischen Großmächte Frankreich und Deutschland, aber auch wirtschaftliche potente Länder wie Holland, Belgien und Luxemburg, aus dem Norden beteiligten sich Irland und Finnland, dazu kamen hoffnungsfrohe Kandidaten wie Spanien und Portugal, letzteres als EU Musterland bekannt, was nicht vor der Krise schützte.
In letzter Sekunde stieß Griechenland dazu. Sie erfüllten zwar lange nicht die Kriterien, doch sowohl EU als auch die nationale Regierung wollte wohl eine große Lösung und so schaffte das Land die Kriterien in letzter Sekunde. Kritiker behaupten wohl, sie schafften es nie.
Nun gut!
Es gab aber auch Länder, die auf eine Teilnahme verzichteten. Großbritannien, Schweden und Dänemark wollten sich partout nicht von ihrer nationalen Währung trennen.
Dafür schafften es später eine Reihe weiterer Länder wie Slowenien, Slowakei, Malta und zuletzt Estland. Diese wollten dass unbedingt, wie man sieht, ist der EURO nicht überall gut oder schlecht gelitten.
Helmut Schmidt, der gefühlte Vater der Nation, war sich sicher: Nach spätestens drei Monaten rechnen die Deutschen in Euro und haben die DM vergessen.
Weit gefehlt. Noch heute rechnen manche um.
Und in Spanien habe ich noch 2009 im Supermarkt Auszeichnungen in Peseten zu den Europreisen gefunden. Rechnen leicht gemacht, vergessen verboten.
So ein einheitlicher Währungsraum ist ja nichts Neues. Ähnlich föderal ist die BRD. Dort gibt es 16 Bundesländer. 4 zahlen (Bayern, BW, Hessen, Hamburg), 12 nehmen. Aktuell wird wieder diskutiert und vor Gericht geklagt, damit sich sowas nicht verfestigt.
Ja, schlimm wenn man immer zahlen muss. Schlimm ist aber auch, wenn manche Länder so wirtschaftlich potent sind, dass sie einen solchen Überschuss an Steuereinahmen gegenüber den ärmeren Ländern haben, dass sie jahrzehntelang die Zahlmeister der Nation sind. Wie schwer es ist, solche Unterschiede aufzubrechen und benachteiligte Regionen zu entwickeln, das zeigen die neuen Bundesländer, die gar nicht mehr so neu sind.
Dort gibt es historisch starke Gegenden wie Sachsen, die langsam aufschließen, aber immer noch weit zurück sind. Noch bis 2019 soll es den Soli geben und ob dann alles gleich ist, bleibt abzuwarten. Das allgegenwärtige Nord-Süd-Gefälle ist ebenfalls zementiert und dagegen ist auch noch keinem schlauen Politiker etwas eingefallen.
Gleiches gilt wohl für den Wirtschaftsraum Europa. Ebenso föderal, ebenso unterschiedlich. Ost hinkt hinter West, Süd hinter Nord und der kommunistische Einheitsbrei nirgends in greifbarer Nähe.
Deutschland ist im Moment die überall gelobte Supermacht, doch schaut man genau hin, trügt der Schein. In Deutschland wächst die Kluft zwischen Arm und Reich und das Vermögen teilen immer weniger Leute unter sich auf, und es steigt auch noch in der Höhe.
Amerikanische Verhältnisse. Doch postsowjetische Lösungen bringen Europa und Deutschland auch nicht weiter. Der Kommunismus hat ja leider gezeigt, dass er nicht funktioniert und wenn doch, greift er wie China auf eine Marktwirtschaft zurück.
Die BRD hatte scheinbar eine recht gute Verteilung von Vermögen geschafft, so liest man allenthalben. Die BRD hatte aber auch kriegsbedingt ein zwanzigjähriges Wirtschaftswachstum und schon zu Zeiten der ersten Ölkrise traten Risse in der Bilderbuchwirtschaft auf. Es gab erste Entlassungswellen, Dauerarbeitslosigkeit und der Beginn des Lohndumpings.
Letztendlich ist aber eine freiheitliche Lösung immer die beste. Dazu gehört, dass in einer freien Wirtschaftsordnung den Dingen freier Lauf gewährt wird. Doch genau dort hört der Unterschied zwischen stark und schwach auf. Die ehemals Starken werden gestützt, egal ob es sich um Großbanken, Versicherungen oder gewaltige Automobilkonzerne handelt. Zu groß ist ihr Einfluss auf die Wirtschaftswelt, zu groß die Massen ihrer Belegschaft, die vor der Arbeitslosigkeit geschützt werden müssen. Auch und gerade in Deutschland, stabilisieren diese doch die Sozialkassen.
Jetzt hat man in der Vergangenheit die Starken gestützt, damit die Wirtschaft nicht zusammen bricht. Das ist auch so in Ordnung. Doch jetzt muss auch der Moment kommen, in dem man die Schwachen stützt und diese ebenfalls wieder ein Stück mehr am Wohlstand teilhaben lässt. Da muss der Staat, aber auch die Großindustrie und der Geldadel investieren.
Gebt den Leuten Geld und gebt ihnen Arbeit. Denn sonst wird es nicht lange dauern, bevor die nächste Schieflage erreicht ist. Denn die immer reicher werdende Elite wird nicht für Wachstum sorgen. Ohne Umverteilung funktioniert das nicht.
Und dann können auch die Staaten, langsam aber sicher ihre Verbindlichkeiten herunter fahren. Ohne sich tot zu sparen.
So wie es jetzt in Griechenland und anderen Ländern läuft, machen wir uns nur kaputt. Und schießen den Euro damit zwangsläufig auf das Totenbett der Geschichte.
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