Neue Mode

Es gibt eine neue Mode. Wurden früher Trainer kurzfristig gefeuert, geschieht dieses jetzt zum Saisonende. Manchmal sogar auf Wunsch des Übungsleiters, wenn das auch wohl nur die offizielle Variante ist.

Veh schmeißt zum Sommer hin, van Gaal dagegen wird hingeschmissen und beim Magath wissen sie es noch nicht so wirklich.

Magath ist der Favorit für die Veh Nachfolge, zumindest bei zahlreichen HSV Fans. Der Vorstand dagegen favorisiert wohl eher Ralf Rangnick, der aber auch bei Wolfsburg im Gespräch ist. Die Trainerei war schon mal Gegenstand dieses Blogs.

Neben den im Januar von mir favorisierten könnte man sich auch die Trainer von Augsburg und Düsseldorf vorstellen. Gerade Norbert Meier ist ein sehr erfahrener Mann und ein solider Arbeiter.

Aber meine Trainerwünsche werden wohl kaum erfüllt. Stattdessen werden noch Namen wie Laudrup und van Gaal eingeworfen, da wird mir eher flau im Magen.

Der HSV sollte Abstand davon nehmen, große Namen zu verpflichten und stattdessen den Sachverstand in den Vordergrund stellen.

2:4 heißt das wenig verheißungsvolle Ergebnis des Heimspiels am Sonntag. Ich hatte die ersten 28. Minuten verpasst und sah gerade die Mainzer Großchance, die Rost bravourös vereitelte. Bis zur Pause sah ich einen sicher stehenden HSV, der wenig anbrennen ließ, aber sich auch keine große Chancen erarbeitete. Einzig Pitroipa fiel durch zwei Fouls auf und sah erst den gelben Karton, dann die Dusche zur Halbzeitpause. Mit ihm ging Torschütze Jansen, der eins erzielte, dass eindeutig keines war.

Die zweite Halbzeit, es kamen Trochowski und Ben-Hatira, begann schwungvoll. Guerrero kämpfte, auch Petric erkannte, dass Fußball ein Laufspiel ist und so brannte es lichterloh in der Mainzer Abwehr. Guerro tankte sich im Strafraum durch und wurde gefoult. Die Blindschleiche von Schiri war wohl der einzige Mensch, der das nicht gesehen hat.

Plötzlich verpuffte der Angriffselan. Trochowski zeigte seine gewohnten Schwächen. Es grenzt schon an Schauspielerleistung, wenn er in den Zweikampf geht und so flankte der Mainzer unbedrängt, Mathjisens Stellungsfehler und Aogos Zweikampfschwäche ergänzten dies und es stand 1:1.

Die Stimmung war im Keller. Doch schnellte bald wieder hoch. Guerro setzt sich gut durch und legt auf Petric, der zur erneuten Führung ein netzte.

Alles klar, der Sieg schien sicher.

Wäre schön.

Stattdessen sorgten die gefühlt tausend Abspielfehler von Westermann, der ewig lange Bälle schlug und die schlampigen Abspiele von ZeRoberto in Verbund mit Untertauchtrochowski für das was wohl kommen musste. Drei Gegentore. Der HSV spielte förmlich ohne Außenverteidiger, die wohl nicht wissen, was es heißt, die Seiten zuzumachen. Flanken können sie auch nicht.

Dazu kam der doppelte Kacar, der erst ein unglückliches Eigentor fabrizierte, dann per Stellungsfehler das vierte Tor mit verschuldete (wenn auch die Einleitung von Nationalspieler Westermann kam).

2:4, am Ende verdient. Zweimal geführt, doch die Defensivleistung ist eher unterirdisch und hatte kein Bundesliganiveau.

Zu allem Überfluss zerfleischen sich die Vereinsverantwortlichen. Ob Hoffmann und Co. am Ende des Jahres gehen, weiß immer noch niemand, ebenso unbekannt sind potentielle Nachfolger. Ist ja auch noch ein wenig früh. Manager Arnesen, der ja einen unheimlich wichtigen Job in London hat, kommt ja erst im Sommer. Warum, das versteht ja wirklich kein Mensch. Bis dahin ist das Schiff HSV auf Grund gelaufen. Der Mann muss sofort kommen oder soll es lassen.

Bis-Saisonende-Trainer Veh hat das Vergnügen, sich am Samstag in Bayern abschlachten lassen zu können. Die Bayern werden ihren Frust an der Alte Herren Mannschaft der Hamburger auslassen und danach kann der gebürtige Augsburger sofort in der Heimat bleiben. Wird gefeuert, da bin ich mir fast sicher.

Einzige Chance gegen die Bayern: die letzten Jahre sahen wir gut gegen die aus und vielleicht sind die Ballkünstler von der Elbe ausnahmsweise mal gewillt, ein wenig aus der Komfortzone herauszukommen und den Kampf gegen die Superstars aus München aufzunehmen.

Letztendlich ist das Ergebnis egal. Der HSV hätte heute noch alle Chancen – theoretisch! – auf den 5. Platz, aber realistisches Saisonziel ist der 9. Platz. Und das ist immerhin einstellig.

Haken wir die Saison ab. Nächstes Jahr wird es vielleicht nicht besser, aber zumindest anders. Ach nein, der heißt ja Arnesen, nicht Anders.

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