Gedanken zum Literaturbetrieb

Es heißt ja immer, die Intellektuellen sind Sinnbild für den Zustand einer Gesellschaft. Sollte die schreibende Zunft gemeint sein, scheint mir der Himmel Schwarz und ein Gewitter mit Blitz und Donner steht kurz bevor.
Aber das ist wohl nur der Eindruck, wenn man manchen Autorenseelen auf Foren oder sozialen Netzwerken folgt. Lassen wir das, es bringt nichts.

Trotzdem habe ich ein paar interessante Erkenntnisse über Autoren, Verleger und Leser zusammengetragen, die ich euch nicht vorenthalten will.
Hier die zehn Thesen, mit Sicherheit überspitzt, aber in Satire steckt ja immer ein wahrer Kern:


1. Der Autor ist eine Memme. Er sonnt sich im Lob und bei Kritik und schlechter Bewertung zeigt er seinen wahren Charakter. Das gilt übrigens auch für Herausgeber, Verleger, Illustratoren, Kritiker und Lesern. Selbst Blogger werden von Autoren kritisiert und fangen an zu Weinen.

2. Zum Lesen sind die anderen da. Ich schreibe, verlege oder gebe heraus. Benchmarking ist kein Instrument der Literatur, es sei denn, es dient zum Kopieren.

3. Wer Amazon Rezensionen für bare Münze nimmt glaubt auch an den Weihnachtsmann. Bewertungen mit einem Schnitt von nahe 4 und besser sind entweder erlogen oder erkauft.  In der BILD Zeitung steht auf jeden Fall mehr Wahres als in einer Amazon Rezension.

4. Wenn jemand sagt, er mag ehrliche Kritik, heißt das: Lob mich, aber bitte so, das es glaubhaft rüber kommt.

5. Literaturpreise sind dazu da, manipuliert zu werden. Schließlich ist jeder seines Glückes Schmied und die anderen machen es schließlich auch.

6. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Wer mich kritisiert, bei dem räche ich mich! 

7. Der Leser glaubt an den Geschmack. Vielleicht. Der Autor/Herausgeber/Verleger dagegen an die Unumstößlichkeit seiner richtigen und einzig wahren Meinung! Meinungsvielfalt ist verboten. Wer nicht für mich ist, ist gegen mich.

8. Sag nie offen deine Meinung als Literaturschaffender! Es könnte schließlich dein Nachteil sein.

9. Die meisten Literaturschaffenden kopieren bekanntes, obwohl sie nicht müde werden zu wiederholen, sie bieten die einzig innovative und neuartige Literatur.

10.  Der Werbung ist alles andere unterzuordnen. Kauf oder stirb! Und wehe, du schreibst keine Rezension nach dem Erwerb des kostenlosen E-Book. Das ist unanständig!

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