C.V. Rock - Hotel-Pension St. Pauli (Bastei Kriminal-Roman 69)


C.V. Rock war das Pseudonym von Kurt Walter Roecken. Kurt Walter Roecken begann in den frühen Dreißigerjahren eine künstlerische Ausbildung an einer Kunstakademie. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung musste Roecken, der mit einer Jüdin verheiratet war, auf Druck der neuen Machthaber die Akademie verlassen. Er versuchte sich als Buchillustrator, Umschlaggestalter sowie als Verfasser von Unterhaltungsromanen, die unter dem Pseudonym C.V. Rock erschienen. Nachdem er im Selbststudium Englisch gelernt hatte, beschäftigte er sich – unter anderem als Übersetzer – mit dem zeitgenössischen amerikanischen Kriminalroman, der zur entscheidenden Anregung für sein weiteres Schaffen wurde. 

Ursprünglich erschien der Roman 1938. Hotel-Pension St. Pauli wurde danach als Bastei Kriminal-Roman 69 veröffentlicht, hat 56 Seiten und kostete 50 Pfennige. Ermittelnder Polizeibeamte ist Petersen von der Hamburger Polizei.

Das Milieu von St.Pauli und der Reeperbahn der 30er Jahre findet sich im Roman wieder. Helene Hoesch wohnt bei Frau Chors, die eine Pension unterhält, und arbeitet als Tanzmädchen. Sie lernt den Seemann Christian Flügger kennen und lieben und hofft durch ihn, ein bürgerliches Leben führen zu können. Blennemann, Flüggers Kollege auf dem Schiff, hat ebenfalls ein Auge auf das Mädchen geworfen, aber einen Korb erhalten. 

In der Nacht, bevor die Matrosen Hamburg verlassen, sind beide bei Helene. Am nächsten Abend erscheint diese nicht auf Arbeit und die Kollegin, die ebenfalls im Cafe Goßler arbeitet, macht sich sorgen. Sie öffnen die verschlossene Tür, in der Pension sind diese normalerweise nie verschlossen, und machen eine grausige Entdeckung: Die Hoesch wurde ermordet.

Neben den beiden Matrosen ist der Schlosser Stülken verdächtig, denn dieser flieht Hals über Kopf als die Polizei eintrifft. Peterson ermittelt in alle Richtungen. Die Schilderung der Ermittlungen wirkt sehr realistisch und der staubig-spröde Stil von C.V. Rock ist sehr passend. 

Am Ende ist es ein Hehler, denn die Hotel-Pension hat noch andere, vordergründig harmlos wirkende Gäste und das spannende Finale im Hafen bringt die Auflösung. 

Schöne Schilderung des Milieus, in dem die Menschen noch gerade so der Bürgerlichkeit verhaftet sind, die Pensionswirtin Angst hat, in Verruf zu geraten und die Mädchen sich ihrer Herkunft und ihres Berufs schämen. Der Absturz ist nur ein Schritt weit entfernt und so kommt es hier auch zu diesem Todesfall. Im Innenteil findet sich eine Vorstellung des Autors.


Bisher gelesene Romane von C.V. Rock:

69 C.V. Rock - Hotel-Pension St.Pauli

89 C.V. Rock - Der mordende Geist (Reg Chappel 4)

96 C.V. Rock - Der Schuß auf den Redner (Reg Chappell 7)

99 C.V. Rock - 67 Minuten im Tresor (Reg Chappell 8)

158 C.V. Rock - Die Kanister-Bande (Reg Chappell 11)

Der Bastei Kriminal-Roman

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