Heinz Werner Höber - Wir faßten in ein Wespennest (Jerry Cotton 23)
Laut Zauberspiegel ist die dreiundzwanzigste Kriminalaffäre mit Jerry Cotton von Heinz Werner Höber. Er war der Mann, der Jerry Cotton war. Höber, ein Mann aus ärmlichen Verhältnissen, war ein ganz besonderer Typ wie man hier nachlesen kann. Interessanterweise gibt es einen englischen Wikipedia Eintrag zu Autor, die deutsche glänzt durch Abwesenheit. Dafür findet man ihn im Krimilexikon.
Wir faßten in ein Wespennest erschien auch als Leihbuch:
Das Titelbild der 2. Auflage:
Hier das Bild der 4. Auflage:
Der Roman ist von der bitteren Sorte. Ein Zeitungsjunge kontaktiert Jerry Cotton, der sich mit ihm für abends verabredet, da er pünktlich zur Arbeit will. Während Ermittlungen erfährt er die traurige Nachricht. Ben Lodgers wurde mit einer Maschinenpistole ermordet. Natürlich ermittelt Cotton und hört nur Gutes von dem Jungen. Doch wirklich weiter kommt er erst, als er nach der Beerdigung die Freundin des Vierzehnjährigen kennen lernt. Sie ist Zwölf, Jüdin und daher hatte der Vater Lodgers sie verschwiegen, denn der Junge sollte sich nicht mit ihr treffen. Hier legt Höber doch eindeutig den Finger in die Wunde Nachkriegsdeutschlands.
Was sie erzählt hat Brisanz. Ben Lodgers organisierte eine Art Gewerkschaft für die Zeitungsjungen, sorgte dafür das sie im Krankheitsfall Geld bekamen, das sich aus Beiträgen aller Zeitungsjungen zusammenstellte. Doch Gangster bekamen das mit, plünderten diese Kasse und erpressten eine Beteiligung aller Zeitungsjungen. Als bei einem Treffen der Boys unter den Augen Cottons ein Zehnjähriger ermordet wird, kennen die Polizeibehörden kein Halten mehr. Die Stadt wird durchkämmt auf der Suche nach den Kriminellen, aber es ist Cotton samt einer Bande Halbwüchsiger, welche das Mädchen, das sich mittlerweile in den Händen der Verbrecher befand, rettet und die Gangster hinter Gittern bringt.
Ein enorm emotionaler Krimi, der stellenweise zu pathetisch ist, aber einen mitreißt.
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