Exodus (Interview)
Das Interview mit den Machern von Exodus ist 2016 auf dem Phantastikon erschienen. Da dieser seine Pforten geschlossen hat, stelle ich das Interview hier noch mal ein.
Michael Schmidt: EXODUS ist ein Magazin für Science Fiction und Grafiken. Auf was darf sich der geneigte Leser einstellen?
EXODUS/René Moreau: Richtigerweise heißt es »Science Fiction Stories & phantastische Grafik«. Damit ist der Inhalt des Magazins, zumindest im Wesentlichen, schon relativ klar umrissen.
Das Magazin versteht sich in erster Linie
als Plattform zur Erhaltung und Förderung der traditionellen Kurzgeschichte in
der phantastischen
Literatur, hier insbesondere der Science Fiction. Wir publizieren in aller Regel
ausschließlich Erstveröffentlichungen. Unter
den Autoren finden sich neben bekannten Namen des Genres stets
auch beachtenswerte Newcomer.
In der Rubrik [EXODUS Essay] stellen
wir gelegentlich Sachartikel zu Themen rund um die Science Fiction und
Phantastik vor. Nebenher bietet die »Lyrik · Section«
den entsprechenden Raum für die feinsinnigere Seite des Genres.
Die phantastische Grafik
nimmt in unserem Magazin allerdings einen besonders hohen Stellenwert ein.
Neben speziell für die Stories angefertigten Illustrationen bietet EXODUS stets auch optische Leckerbissen. So
veröffentlichten neben jungen, talentierten Zeichnern schon zahlreiche
arrivierte Künstler ihre Arbeiten exklusiv in EXODUS. Zur ständigen Einrichtung gehört die »Galerie« in der Heftmitte, die jeweils einem Künstler gewidmet
ist. Und die ist inzwischen zu einer wahren Institution avanciert, denn die
Künstler stehen fast schon Schlange eben hier ihre Werke im farbigen Großformat
(auf zumeist rund 20 Seiten) einem breiteren und interessierten Publikum
vorstellen zu können. – Darüber hinaus bieten wir auch der sogenannten Neunten
Kunst, dem Comic
und der Karikatur, im Magazin eine Präsentationsplattform.
EXODUS/René Moreau:
Nein, wir waren zu dritt und sind es inzwischen wieder!
Heinz
Wipperfürth,
unser langjähriger Freund und Mitherausgeber, beendete mit dem Erscheinen der
Ausgabe 33 offiziell und auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit als aktiver
Herausgeber. Diese Entscheidung, die ihm ganz sicher nicht leicht gefallen ist,
ist einem familiären Schwerstpflegefall geschuldet. Dennoch bleibt er dem
Magazin auch weiterhin, im Rahmen seiner Möglichkeiten, »begleitend und beratend« verbunden. – Ich
übertreibe sicherlich nicht, wenn ich hier sage, dass EXODUS ihm sehr viel zu
verdanken hat. Er hat im Wesentlichen mit dazu beigetragen, das Magazin auf den
professionellen Kurs zu schalten, den die Leser heute gewohnt und auch
weiterhin erwarten dürfen.
Olaf
Kemmler (seit
2008 dabei) macht im Wesentlichen alles, was sich um das Thema Werbung &
Layout dreht. Dass diese Arbeiten absolut professionell ausfallen, ist weniger
Zufall als Ergebnis seiner beruflichen Tätigkeit: Er arbeitet hauptberuflich in
der Werbebranche und bringt somit das nötige Knowhow mit.
Fabian
Tomaschek (unser
jüngster Zugang) ist offiziell seit der Ausgabe 34 ins Herausgeber-Team
aufgestiegen. Zuvor war er jedoch schon mit Lektoraten fürs Magazin befasst.
Das macht er zurzeit auch weiterhin. Nebenher pflegt er unsere neuen Seiten auf
www.facebook.com/exodusmagazin
und www.twitter.com/ExodusMagazin
und hält sie somit auf den aktuellen Stand.
Zu Dritt gestalten wir natürlich die
Auswahl der Kurzgeschichten und tauschen unsere kreativen Ideen aus, wie es mit
dem Magazin weitergeht. – Der „ganze Rest“ liegt bei mir, wenn ich das hier mal
so ganz einfach abkürzen darf.
Michael Schmidt: In EXODUS 34 bringt ihr eine Geschichte von Andreas Eschbach. Wie kam es dazu und auf was darf sich der Leser in der Ausgabe freuen?
EXODUS/René Moreau:
Wir haben Andreas auf dem WetzKon II (60 Jahre SFCD) in der Phantastischen Bibliothek
Wetzlar kennengelernt. Im Verlaufe eines ebenso lockeren wie interessanten
Gespräches haben wir ihm zwei Ausgaben des Magazins in die Hand gedrückt. Diese müssen ihn doch sehr beeindruckt
haben: Jedenfalls zeigte er uns gleich einen hochgehaltenen Daumen und sagte
spontan zu eine Geschichte (ja, wir waren so unverfroren danach zu fragen!) für
EXODUS beizusteuern.
Was die finanzielle Seite anbelangt, so war dem Autor unsere Situation wohl
von Anfang an klar: »Ich
nehme dasselbe wie die anderen Autoren ... :-)« lautete seine augenzwinkernde
Antwort auf meine konkrete Anfrage. »Es war von Anfang an klar, dass das ein
Liebhaberprojekt ist, von Eurer Seite und von meiner eben auch. Also: null problemo.
(Meine Sorge ist eher, jemandem den Platz WEGZUNEHMEN.)«, ergänzte er in
einer späteren Mail. – In meinen Augen ein
überaus sympathisches Statement. Mich hat´s jedenfalls sehr beeindruckt!
Neben seiner exklusiven Geschichte »Acapulco! Acapulco!« gibt es natürlich auch in dieser
Ausgabe die gewohnte Mischung aus SF-Literatur & Grafik. Also ausreichend interessanten
Stoff – sowohl für den Denkapparat als auch für´s Auge!
Michael Schmidt: Wann erscheint EXODUS 35 und sucht ihr noch Beiträge? Wenn ja, wie kann man am besten mit euch in Kontakt treten?
EXODUS/René Moreau:
Die Ausgabe 35 ist soeben auf dem BuCon 2016 in Dreieich erschienen. Wer sich
dafür interessiert findet die nötigen Infos auf unserer Homepage. Literarisch
wie auch grafisch haben wir wieder einige absolute Leckerbissen vorbereitet. Leser und Abonnenten dürfen sich also freuen.
Für die Ausgabe 36, die wir etwa für Mai
2017 planen, ist die inhaltliche Auswahl zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls so
gut wie abgeschlossen. Dieser Band wird eine Themenausgabe werden. Und Du
darfst Dich glücklich schätzen, da Du der erste „Außenstehende“ bist, der
dieses Thema hiermit offiziell lüften und verkünden darf. (Außer den
beteiligten Autoren und Grafikern weiß noch niemand, worum es dabei geht.)
Für das Thema »DIE PHANTASTISCHE BIBLIOTHEK« haben wir erstmals gezielt Autorinnen
und Autoren eingeladen. Und die haben einen großartigen Job geleistet, denn es
ist ein wahres Feuerwerk an faszinierenden und wirklich interessanten Geschichten
zusammengekommen. Der Band wird wohl, wie es derzeit ausschaut, den Rahmen
einer üblichen Ausgabe sprengen. Preislich werden wir das sicherlich irgendwie
auffangen müssen. – Der Abonnement-Preis bleibt jedoch hiervon unberührt! (Es lohnt also in doppelter Hinsicht sich
bereits jetzt ein Abo zu sichern.)
Bis
Ende Februar 2017
können zu dieser Ausgabe allerdings noch Cover-Vorschläge
eingereicht werden. Wer sich hierfür interessiert und die Modalitäten zum Thema
und Format abfragen möchte, wendet sich bitte gleich an mich: rene.moreau@exodusmagazin.de
Ansonsten kann man uns natürlich jederzeit
gute und unveröffentlichte (was allerdings auch Online-Veröffentlichungen einschließt)
Beiträge zusenden, sollte dabei aber eine gute Portion Geduld mitbringen! Da
uns immer mehr Texteinsendungen erreichen, die alle auf Eignung für einen
etwaigen Abdruck im Magazin geprüft werden müssen, kommt es zu erheblichen Verzögerungen, bis
wir uns diesbezüglich überhaupt rückmelden. Wir arbeiten heute bereits mit
einem zeitlichen Vorlauf von etwa einem bis eineinhalb Jahren!
Für Texteinsendungen lautet die Anschrift: stories@exodusmagazin.de
Michael Schmidt: 35 Ausgaben sind ja eine Menge. Gerade wenn man bedenkt, dass Kurzgeschichten nicht gerade der Bestseller sind. Wie fing alles an und welche Wandlungen hat EXODUS bis zur aktuellen Ausgabe vollzogen? Inhaltlich und auch von der äußeren Form her gesehen.
EXODUS/René Moreau:
EXODUS erschien erstmals im Jahre 1975 (als direkter Nachfolger der Fanzine-Vorläufer
PROCON & PROCON-Story-Magazin) mit einer (man bedenke!) als Einzelausgabe geplanten
»Nullnummer«. Bis 1980 folgten 13 Ausgaben und ein weiterer Sonderband zusammen
mit der PHALANX-Redaktion (da waren die Macher Helmut Ehls und der erst kürzlich
verstorbene Manfred Borchard) aus Freiburg. – Danach ging uns irgendwann die
Luft aus, was sicherlich aber auch damit zusammenhängt, dass man im Alter
„Anfang-20“ andere Interessen entwickelt und sich Prioritäten ganz zwangsweise
verschieben. Während dieser Zeit erschien das Fanzine allerdings bereits im
Offset-Druck und wie heute im A4-Format, allerdings in S/W. Neben dem gewohnten
Inhalt gab es auch Rezensionen, sekundärliterarische Artikel zum Genre, einige
Interviews u. a.
Nach ganzen 23 Jahren „schöpferischer Pause“
hat mich 2003 die Liebhaberei zum Genre »phantastische Kurzgeschichte und
Illustration« wieder gepackt … was sich daraus entwickelt hat, ist das Magazin wie
es sich heute präsentiert.
Michael Schmidt: Ihr oder Beiträge aus EXODUS sind mehrfach für die Deutschen SF Preise DSFP und KLP nominiert worden bzw. haben gewonnen. Was bedeuten euch diese Ehren und gibt es eine, die euch besonders gefreut hat?
EXODUS/René Moreau: Schön, dass man uns
beim Kurd-Laßwitz-Preis inzwischen mit dem »Sonderpreis für langjährige
herausragende Leistungen im Bereich der deutschsprachigen SF« (für die
Publikation von EXODUS als hochwertigem Magazin für die SF-Kurzgeschichte), so
die offizielle Version, bedacht hat. Zeigt dies doch, dass die Qualität unserer
redaktionellen Arbeit „draussen“ zumindest wahrgenommen wird.
Viel wichtiger sind aber die Nominierungen und Preise, die
unsere Autoren und Grafiker für Ihre Werke wahr- und entgegen nehmen können.
Denn um die geht es letztlich: Sie füllen das was man als die „deutsche Science
Fiction“ (und Kunst) bezeichnet mit Inhalt und Leben.
Michael Schmidt: Ihr seid ein SF Magazin. Heißt das, alles im Heft dreht sich um SF oder kümmert ihr euch auch um andere Strömungen der Phantastik?
EXODUS/René Moreau:
Wie bereits erwähnt: die Science Fiction ist sicherlich das tragende Genre im
Magazin. Dennoch verschließen wir uns nicht gegen gute Phantastik. Beiträge,
die hingegen klar dem Horror- oder Fantasy-Bereich zuzurechnen sind, sind nicht
unser Ding.
Michael Schmidt: In welcher Regelmäßigkeit erscheint EXODUS und wo kann man es beziehen?
EXODUS/René Moreau:
Im Impressum heißt es schon seit jeher ein- bis zweimal im Jahr. In der
Vergangenheit haben wir meistens 8 bis 9 Monate für eine einzige Ausgabe
benötigt, also fast genauso lange wie es braucht ein neues Menschenkind zur
Welt zu bringen … ;)) – Inzwischen erscheint das Magazin aber nahezu pünktlich
alle 6 (max. 7) Monate mit einer neuen Ausgabe.
Wie lange wir dieses Tempo allerdings beibehalten
können (und auch wollen) steht derzeit noch in den Sternen. Denn alle Arbeiten
Rund ums Magazin werden von uns in der knapp bemessenen Freizeit bewältigt … und
das Arbeitspensum ist immens hoch!
Zurzeit suchen wir ganz dringend jemanden,
der sich dazu berufen fühlt, unsere offizielle Homepage zu betreuen. Natürlich
sollte der-/diejenige über die nötigen technischen Kenntnisse verfügen (unsere
Page ist im JOOMLA-System erstellt), und sich auch über die hohe Verantwortung
im klaren sein, die eine solche Aufgabe mit sich bringt.
Mir selbst bleibt, neben den vielen Arbeiten,
die ich ansonsten für das Magazin zu bewältigen habe, hierfür kaum mehr Zeit …
eine Entlastung in diesem Bereich käme EXODUS sicherlich ganz enorm zugute!
Beziehen kann man EXODUS über unsere
Homepage www.exodusmagazin.de oder
bei einigen wenigen Szene-Händlern und kleineren Buchhandlungen.
Michael Schmidt: Haben irgendwelche Vorbilder Pate bei Exodus gestanden oder habt ihr etwas vollkommen Eigenes kreiert?
EXODUS/René Moreau:
Ganz sicherlich haben wir mit EXODUS das Rad nicht neu erfunden.
Schon in den 70er-Jahren gab es innerhalb
des SFCD zum Beispiel das STORY CENTER. Damals noch im Spiritus-Umdruck
herausgegeben, brachte dieses Fanzine Stories deutscher Nachwuchs-Autoren, die
teilweise sehr schön illustriert wurden. Ich erinnere mich sogar daran, dass es
hinten im Heft meist einen mehrseitigen (abgezeichneten) SF-Comic gab … In diesem Druckverfahren eine wahre Herausforderung!
Der damalige Herausgeber hieß Jürgen Mayer, wenn ich mich recht entsinne. Er
hat großartiges geleistet, berücksichtigt man die Möglichkeiten, die es zu
dieser Zeit gab.
Im Wesentlichen übernimmt jedes
Story-Magazin ein derartiges Grundkonzept und wandelt für sich das eine oder
andere ab. Bei EXODUS kommt halt neben der literarischen Seite die recht
ausgeprägte grafische Komponente hinzu. Inzwischen hat sich dies zu einem recht
erfolgreichen Konzept entwickelt.
Michael Schmidt: Es gibt ja in der Szene einiges: Nova, phantastisch!, diverse Themenanthologien, E-Zine, Websites. Warum sollte man trotzdem zu EXODUS greifen, und wie hebt ihr euch von den anderen ab?
EXODUS/René Moreau:
Alle genannten leisten eine großartige Arbeit!
phantastisch! ist im wahrsten Sinne des
Wortes ein phantastisches Magazin,
das sehr umfassend und dabei äußerst fundiert über sämtliche Bereiche des Genres informiert. Chapeau! Da sollte eigentlich jeder, der sich ernsthafter interessiert,
schon lange abonniert haben.
Die Kollegen von Nova kämpfen an der gleichen (schwierigen) Story-„Front“ wie wir,
die von den gewinnorientiert arbeitenden Verlage schon lange der Kleinverlagsszene
überlassen wurde. – Dennoch beobachten uns die „großen“ mit Argusaugen und
verfolgen, was sich in der Szene tut, denn die meisten bekannten Verlage stehen
auf der Liste der zahlenden EXODUS-Abonnenten.
Mit E-Zines habe ich selbst – sorry – rein gar nichts am Hut. Ich
„lese“ nicht am PC. Es reicht mir, wenn ich von Berufswegen her den ganzen Tag
vor einem solchen „gefesselt“ bin. Ich besitze nicht einmal einen eBook-Reader.
Warum also ausgerechnet EXODUS?
Unsere Kurzgeschichten werden sorgfältig
ausgewählt und dazu sehr professionell lektoriert. Dabei wird jede einzelne
Geschichte adäquat illustriert. Als großformatiges Hochglanzmagazin in bester
Farbdruckqualität bietet das Magazin also nicht nur eine interessante und
anregende Lektüre, sondern darüber hinaus auch einen optischen Genuss. – Eine
unserer Leserinnen formulierte einmal »Jede EXODUS-Ausgabe ist wie ein
Gesamtkunstwerk!« Von daher verbietet sich für uns im Übrigen auch das
eBook-Format … das würde wenig Sinn machen.
Michael Schmidt: Ihr habt ja eine Grafik Galerie. Gab es in den vergangenen Ausgaben Künstler, die ihr vorgestellt habt, über die ihr euch besonders gefreut habt? Und wen
EXODUS/René Moreau:
Nun, die Liste der Künstler, die wir im Rahmen unsere »GALERIE« vorgestellt
haben, ist inzwischen schon verdammt lang. Nicht wenige unserer Cover wurden
prämiert – im Falle der Ausgabe 29 (Thomas Franke) sogar Cover und Galerie!
Wir bemühen uns gerade auch im grafischen
Bereich um größtmögliche Abwechslung. Sowohl was die Kunstrichtung, wie auch
die Machart, sprich: die Technik in der die Bilder entstehen, anbelangt. Gerade
jetzt in der aktuellen 35 bieten wir mit den Werken des jungen, ukrainischen Künstlers
Stas Rosin stilistisch mal wieder etwas völlig Anderes.
Für die kommenden drei, vier Galerien ist
ebenfalls schon vorgesorgt. Inzwischen sprechen uns viele Künstler direkt an –
da brauchen wir selbst kaum mehr auf die Suche zu gehen.
Michael Schmidt: Ein Magazin lebt ja immer. Manche durch Beständigkeit, andere durch den Wandel. Wie sieht es bei EXODUS aus. Habt ihr Änderungen geplant für die mittelfristige Zukunft?
EXODUS/René Moreau:
Änderungen am Konzept wohl eher weniger. Dieses hat sich als durchaus stabil
und in dem Nischenbereich, den wir bedienen, als durchaus erfolgreich erwiesen.
Drucktechnisch gibt es da ebenfalls wohl kaum noch etwas zu verbessern. Vielleicht
sollte man mal über eine Hardcover-Version des Magazins nachdenken. – Die
Auswahl der Autoren und Geschichten kann sich sehen lassen und braucht keinen
Vergleich mit den wenigen wirklich guten kommerziellen Veröffentlichungen zu
scheuen.
Dennoch: für gute und interessante Ideen
sind wir stets offen!
Michael Schmidt: Ihr habt ja ganz unterschiedliche Autoren in eurem Magazin. Haben sich einige davon entwickelt im Laufe der Zeit und sind vielleicht sogar zu Stars der Szene geworden? Und wie seht ihr die Deutsche SF Szene im Allgemeinen?
EXODUS/René Moreau:
Da würde ich einen Blick in die komplette EXODUS-Bibliographie, die man auf unserer
Homepage downloaden kann, empfehlen. Seit 1975 kommen da viele Namen zusammen.
Ganz sicher auch einige, die später in der Szene durchaus bekannt und
erfolgreich wurden. Rainer Zubeil (alias Thomas Ziegler) hat beispielsweise
seine ersten Stories bereits ganz früh in EXODUS (und seinem direkten Vorgänger
PROCON) veröffentlicht. Thomas Frankes erste Arbeiten erschienen hier im Westen
erstmals und fortan regelmäßig in unserem Magazin. Seine Sparte „Neues aus der
DDR“ informierte damals schon recht umfassend über die Entwicklung der
phantastischen Literatur im anderen Teil Deutschlands.
Die deutsche SF-Szene nimmt inzwischen
wieder leicht an Fahrt auf. Ob das ein Strohfeuer bleibt oder sich aber mit
Bestand weiterentwickelt, wird die Zukunft zeigen. Genau mit diesem Thema haben
wir uns als Herausgeber im Editorial zur aktuellen EXODUS 35 beschäftigt. Wen´s
interessiert sollte unbedingt dort weiterlesen. Hier würde eine ausführlichere
Betrachtung zum Stand der deutschen SF ganz sicher den Rahmen sprengen.
Michael Schmidt: Noch ein Wort an die Leute dort draußen!
EXODUS/René Moreau:
Weniger Mainstream konsumieren, dafür mal wieder öfters in die deutsche
SF-Szene reinschauen! ;))
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