Carter Brown - Mörder sterben nicht im Bett

Carter Brown (* 1. August 1923 in London, England unter dem Namen Alan Geoffrey Yates; † 5. Mai 1985 in Sydney, Australien) war einer der erfolgreichsten australischen Kriminalautoren des 20. Jahrhunderts. Heute ist er weitgehend unbekannt. In den Jahren von 1953 bis 1981 schrieb er etwa 200 Romane .

Bisher hatte ich Mörderischer Blues (1961) und Für Leichen zahlt man bar (1965) mit dem Privatdetektiv Danny Boyd gelesen. Beide Romane waren unterhaltsam, spannend und ein wenig frivol. Frivol, ein Wort, das man heute kaum noch nutzen kann, denn entweder ist es ziemlich direkt oder absolut prüde.
Bei beiden Romanen zeigt es sich darin, dass sie zwar ins Genre Sex and Crime passen, aber eher durch Andeutungen, also alles sehr harmlos. Eigentlich sind es ganz normale Krimis, einzig der Detektiv flirtet recht oft.
Mörder sterben nicht im Bett (The Early Boyd) von 1975 ist da ein ganz anderes Kaliber. Es geht um Sex, Sex, Sex und alles sind entweder extrem freizügig oder lieben besondere Praktiken.
Boyd hat von seiner Auftraggeberin Louise d´Avenzi den Auftrag, nach Santo Bahia zu gehen und sich auf die Suche nach ihr zu machen. Ihre Beweggründe bleiben unklar, und wenn man es genau nimmt, bleibt das bis zum Schluss so.
Boyd klappert eine Liste von Bekannten ab und scheucht alle ein wenig auf und schaut sich die Reaktion an. Er trifft da auf Sado-Maso, auf Lesben, auf frigide Frauen und ein Bordell. Dabei geht Boyd nicht mit Raffinesse vor, die ist hier wohl auch unangebracht. Er tritt allen kräftig auf die Füße und provoziert diese Gruppe an Reichen, denen ihre Leidenschaften zum Verhängnis werden und in der alle irgendwie Dreck am Stecken haben.

Wie gesagt, spannend, aber insgesamt ziemlich sinnlos. Die dünne Handlung dient eigentlich nur dazu, die Perversität der handelnden Personen zu transportieren.

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