Galactic Pot Healer
Ein Haufen Geschichten haben sich im Laufe der Zeit angesammelt. Geschichten verschiedenster Genres, verschiedenster Art. Zeit genug, die Geschichten Stück für Stück zu präsentieren:
Galactic Pot Healer (aus Das Alien tanzt Kastaschok)
Die Geschichte erschien im Juni 2017 und nimmt ein paar Helden der Popkultur auf die Schippe, was wohl nicht jedem gefiel, aber umso mehr Vergnügen bereitete. Und dem Autor so viel Vergnügen bereitete, das eine ganze Anzahl an Geschichten folgte wie man hier nachlesen kann.
Leseprobe:
Meine Werke
Galactic Pot Healer (aus Das Alien tanzt Kastaschok)
Die Geschichte erschien im Juni 2017 und nimmt ein paar Helden der Popkultur auf die Schippe, was wohl nicht jedem gefiel, aber umso mehr Vergnügen bereitete. Und dem Autor so viel Vergnügen bereitete, das eine ganze Anzahl an Geschichten folgte wie man hier nachlesen kann.
Leseprobe:
Berish, der Trojaner, sog
die Atmosphäre des Galactic Pot Healer wie ein Erstickender ein. Alles war so
groß, so grell, so außergewöhnlich. Die hohen Decken mit ihrem verwirrenden
Lichtspiel, das Szenen zeigte, die verblassten, kaum dass man ihnen gewahr
wurde und schon eine neue bildeten. Die unendliche Tiefe, Bezirk an Bezirk, die
erahnen ließ, wie groß das Galactic Pot Healer war, ohne es wirklich zu zeigen.
Die Wände waren aus einem fließenden Stoff, der mal welche entstehen ließ, mal
wie eine Geistererscheinung verschwand. Alles war im Fluss und die
immerwährende Bewegung von Wänden und Deckenschmuck verwirrte Berish zusehends
und so trank er einen Nazgȗl nach dem anderen.
Und dann erschien er.
Die Flügel der
Eingangstür klappten wie Seraphim Schwingen seitlich nach oben und abrupt
verstummten alle Gespräche um ihn herum.
Der Typ war riesig. Ein
wahrer Basilisk, auch breit und sein leuchtend goldener Mantel knisterte hörbar
bei jeder Bewegung. Berish sah seinen besten Kumpel Tremish an, mit Augen, die
so groß wie ein Beelenburt waren und fast aus ihrer Verankerung fielen. Fast
war er geneigt, zu Boden zu kriechen und ihm die Füße zu massieren, um ihm, dem
Legendären, Respekt zu zollen.
Aber Berish wusste auch,
was ihm auf Troja Respekt verschafft hätte, würden ihn hier unmöglich werden
lassen. Also kratzte er all seinen Mut zusammen, nahm den Nazgȗl und prostete dem Neuankömmling zu, die Hand
zitternd wie eine liebeskranke Demeter.
Unter der Krempe des
Stetson verzog dich das goldfarbene Gesicht, die Augen, grell wie eine Nova, so
hatte Berish es gehört, doch verbarg eine schwarze Sonnenbrille ihre wahre
Natur und so konnte er nur spekulieren, ob die Gerüchte stimmten. Für einen
winzigen Moment schien der Angesprochene ratlos, zumindest deutete der Trojaner
den Hauch des Zögerns so, doch dann trat er vor, ragte wie ein gewaltiger
Felsen vor Berish und nahm dem Zitternden mit einer sanft anmutenden Geste den
Nazgȗl aus der Hand.
„Prost“, erwiderte er und
kippte den Drink in einer fließenden Bewegung in seine durstige Kehle, bevor
er, ohne zurückzublicken, weiter in das Galactic Pot Healer schritt.
So kam es, das Berish,
der Trojaner, und Tremish, sein bester Kumpel, noch viele Jahre später von
ihrer Begegnung mit dem Goldenen Reiter sprachen und damit zur lokalen
Berühmtheit mutierten. Und jedes Mal tranken sie dabei reichlich Nazgȗl und überboten sich in ihren
Schilderungen.
Mich war ein Antler durch
und durch. Schmal und feingliedrig und immer für einen kleinen, amüsanten
Plausch für Zwischendurch zu haben. So war es nur folgerichtig gewesen, dass er
in diesem absolut aufregenden Laden anfing und auch hängen blieb. Mittlerweile
war es zwei Galactics her, seit er bei Galactic Pot Healer angeheuert hatte und
es gab nicht den leisten Moment, in dem er die Entscheidung bereut hatte.
Vorher war er monatelang auf Interstellarschiffen unterwegs gewesen und dafür
zuständig gewesen, die Passagiere und die Mannschaft mit seinen Zoten und
Geschichten zu unterhalten.
Aber die waren ja alle so
anspruchsvoll. Dem einen waren seine Darbietungen nicht lustig genug, dem
nächsten zu bieder, der dritte wünschte sich mehr Aktion und den Frauen fehlte
die Liebe. Irgendwann hatte er, genervt von all der Kreativität erstickenden
Kritik ausgestiegen und seitdem trieb er sein Unwesen als Barkeeper. Er mixte
die exotischsten Drinks, wusste immer, was sein Gegenüber brauchte, mal war es
Lob und ein scharfer Schnaps, mal ein wenig Reibung und ein süßer Longdrink.
Mich war in seinem Element, während er mixte, tanzte er für sein Publikum, sang
die herzerweichendsten Arien und steigerte den Umsatz in seinem Bezirk um das
Dreifache. Die anderen Bezirke hatten ihm schon eine Abreibung angedroht, aber
Bessels Schränke waren eingeschritten und seitdem wurde er von allen
Angestellten im Galactic Pot Healer hofiert, selbst von denen, die ihn
unzweifelhaft hassten.
Bessels Bezirk blühte und
war daher auch Ort der diesjährigen Runde. Und genau da fand Michs unbekümmerte
Natur ihren Totengräber. Es war erst der Schwall an so unglaublich mieser Luft,
das er an ein Versagen der Umwälzautomatik dachte, doch dann viel sein Blick
auf Sabber, die Wut. Das unförmige Wesen kroch auf seinen…Mich wusste nicht,
wie er es nennen sollte. Sabber glitt über den Boden, eine fäulnisverbreitende
Schleimspur hinter sich herziehend, die nichts Lebendiges mehr gedeihen ließ.
Es war Bedingung jedes Barbetreibers, dass Sabbers Reinigungsteam hinter ihm
her putzte. Trotzdem wünschte sich niemand Sabber zum Gast.
Mich war daher
ungewöhnlich stumm servierte fahrig den sorgfältig vorbereiteten Sabbertrunk
und registrierte erleichtert, dass Sabber sich artig bedankte, ein großzügiges
Trinkgeld gab, aber seinen berühmten Rülps unterdrückte.
Kaum war Sabber hinfort,
sank Mich erschöpft zu Boden. Es dauerte fast eine Stunde, bis Mich sich wieder
im Griff hatte. Und umso überdrehter waren danach seine Darbietungen.
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