Friedrich Thieme - Das lebende Bild
Das Buch Das lebende Bild ist auf 90 Exemplare limitiert und erscheint bei Robert N. Bloch. Autor ist Friedrich Thieme ((*23. November 1862 in Burgstädt; †1945 in Jena), ein früherer Bestsellerautor.
Enthalten sind drei Geschichten. Die Titelgeschichte erschien unter dem Pseudonym Hermann Roemer im Band Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens 1909 Band 6.
Lord Palmerston, ein reicher englischer Adliger, verliebt sich in einer Ausstellung in das Bild Die Waldnymphe. Als er erfährt das in Paris ein Wissenschaftler es geschafft hat, gemaltes Obst mittels Chemikalien lebendig zu machen. Er sucht ihn auf und sie werden sich einig. Viel Geld und fast eineinhalb Jahre später gelingt die Sensation: Das ;Mädchen aus dem Bild wird lebendig.
Die Geschichte Das lebende Bild lebt von philosophischen Betrachtungen. Wie lebendig ist Nymphe? Wie eigenständig ist sie und welche Ansprüche hat Lord Palmerston an sein Geschöpf?
Auch die fehlende Seele von Nymphe ist ein wiederkehrendes Thema, genauso die Diskrepanz zwischen gesellschaftlichen Lebens und der Natürlichkeit der Waldnymphe und der Natur an sich. Als dann das Vorbild des Bildes ins Spiel kommt, wird es ein wenig kitschig und die Romantiker unter den Lesern kommen voll auf ihre Kosten.
Das ändert aber nicht daran, das es eine großartige Geschichte ist.
Die zweite Geschichte § 185 aus Simplicissimus, 13 Jahrgang, 1908, Heft 35, erzählt vom Wahn eines Juristen, dem die Bürokratie zu Kopf gestiegen ist, der schwächste, aber auch kürzeste Beitrag der Sammlung.
Der Reisekamerad erschien in Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens 1910 Band 12 erzählt von der Besteigung eines Berges und einem sonderbaren Führer, die der ICH Erzähler nur mit Mühe überlebt. Sein Begleiter ist ein besonderer und auch wenn es nach Zwei Drittel klar ist, um wen es sich handelt, ist es eine unterhaltsame und lebendige Geschichte, auch wenn sie mit Das lebende Bild nicht mithalten kann.
Sehr schöner Band und schade, das er nur in kleiner Auflage erscheint.
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