Jahresrückblick 2021
Die bisherigen Jahresrückblicke finden sich hier
2021 war ein sehr gemischtes Jahr. Die Motivation fiel und stieg mit den diversen Corona Hochs und Tiefs. Bei den Kurzgeschichten gab es insgesamt sechs neue Veröffentlichungen. Man sieht, die gewonnene Zeit hat sich auch dort wiedergefunden und die Zeit wurde zur Kreativität genutzt. Dabei, das muss ich zugeben, sind die veröffentlichten Geschichten alle aus der Zeit vor Corona oder im letzten Jahr entstanden.
Im März erschien Faith Healer in Nova 30. Und zeigt das ganze Dilemma eines Kurzgeschichtenautors. Die Zusage erhielt ich am 23.12.2019, am 14.06.2019 hatte ich sie weggeschickt und im März 2021 ist sie dann erschienen. Stolz war ich in der Jubiläunsausgabe vertreten zu sein, in einer Autorenschar, die doch sehr erlesen war. Am 9.04.2021 war dann der Skandal perfekt, der schwarze Schwan hatte Nova 30 in die rechte Ecke verschoben und so blieb die öffentliche Auseinandersetzung mit den Geschichten doch eher marginal und aus der Freude wurde eine Mischung aus Entsetzen und Resignation. Eine Kurzgeschichtenveröffentlichung, auf die man sich gefreut hat, die aber eher nach hinten los ging und wohl alles andere als Ruhm und Ehre bringt.
Das ist wirklich schade, Nova 30 ist eine äußerst gelungene Ausgabe und strahlt im Universum der Anhologien so hell, dass sie wohl verstrahlt ist, bevor das jemand objektiv zur Kenntnis nehmen wird.
Im September wurde es dann heiß. War bis dahin nur eine Geschichte frisch erschienen, kamen vier weitere auf einen Schlag. Anfang September machte Das geheime Sanatorium den Anfang. Jeder Autor hat mal ein Tief und er sollte glücklich sein, wenn er in dieser Zeit an das Herausgeberpaar Nadine Muriel und Rainer Wüst gelangt. Die Zusammenarbeit war sehr angenehm und aus der ursprünglich einen Geschichten wurden zwei. Hämatophobie und Femme Fatale waren dann Stories, die sich miteinander und mit der Anthologie an sich verbanden. Zu Femme Fatale kam eine kritische Anmerkung, die hatte ich fast erwartet, wir leben schließlich in der Cancel Culture, ansonsten kam die Story gut an. Hämatophobie kam dagegen eher mäßig weg, das hat mich ein wenig überrascht. Da hatte ich mir persönlich mehr erhofft. Aber so kann es gehen und da sollte man einfach nicht lange enttäuscht bleiben.
Unter Umständen gibt es einen weiteren Band, das ist aber noch nicht spruchreif.
Am 12.05.2019 kam dann die Einladung zu 1001 Nacht. Die daraus resultierende Geschichte Wüstenfuchs aus Die goldene Feder erschien dann in dem recht sonderbaren Hardcoverformat von pmachinery und ob jemand die 24,90 € investiert und das Buch erwirbt, darf als fraglich angesehen werden. Immerhin gab es eine Leserunde und meine Geschichte wurde zumindest freundlich aufgenommen.
Fast gleichzeitg erschien im gleichen Format Über die Grenzen des Todes in Die Residenz in den Highlands. Meine kurze Geschichte kam überraschend gut an. Das freut das Autorenherz.
Aber man sieht, drei Bücher mit vier Geschichten, allesamt kurz hintereinander, das gibt den Büchern keine Zeit zur Entfaltung. Da wünscht man sich generell ein besseres Timing. Einfluss hat man als Verfasser da überhaupt nicht und so liegt die Befürchtung nahe, das die Geschichten doch ein wenig untergingen und zumindest die beiden Hardcovervarianten freuen zwar das Herz des Autors, machen aber eine größere Leserschaft eher unwahrscheinlich.
Recht kurzfristig erschien dann meine Geschichte Isobel Goudie im Neuen Stern 74. Kaum abgeschickt, kam die Zusage und nicht allzuviel später die Veröffentlichung So wünscht es sich der Autor. Dann noch zusammen mit Michael Siefener in einem Band, nahezu perfekt, wäre da nicht eine kleine Einschränkung. Der Band erschien zum PentaCon und war am gleichen Tag ausverkauft. Na, ich hoffe trotzdem, dass jemand meine Geschichte, die zurück in die Stadt Silbermond führt,liest und sie das Leserherz erfreuen wird. Und vielleicht wird es weitere Abenteuer mit Albert Eins geben.
Das war es schon an eigenen Veröffentlichungen.
Als Herausgeber habe ich viermal zugeschlagen. Fantastic Pulp 2 erschien im Frühjahr im Blitz Verlag und die Reihe scheint immer mehr Leser zu finden und kann als Erfolg gebucht werden. Für 2022 ist ein dritter Band fest eingeplant.
Wolfsbrut ist eine Sammlung von Werwolfkurzgeschichten und ist bisher unter Wert geschlagen worden. Da hatte ich mir mehr Leser versprochen. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Der Band selbst ist sehr interessant. Viele Erstübersetzungen sowie Nachdrucke deutscher Geschichten und ein paar exklusiven Beiträgen. Ob es einen Nachfolgeband geben wird, steht aber in den Sternen.
Zwielicht Classic 16 ist der Comeback Band nach zweijähriger Pause. Wie immer verziert mit einem ungewönlichen Titelbild von Oliver Pflug. Ich denke, nächstes Jahr wird ein weiterer Band folgen.
Zwielicht 16 ist eine sehr gelungene Ausgabe und ich hoffe, das werden die Leser honorieren. Aktuell erscheint es mir, dass die Zwielicht Ausgaben immer interessanter werden und wir viele neue, aber auch etablierten Autoren eine Plattform bieten. Ob dies honoriert wird? Die Verkaufszahlen von Zwielicht verharren auf einem bescheidenen Niveau. Die Anzahl der veröffentlichten Bücher, die mit Zwielicht in Konkurrenz stehen, wächst doch jedes Jahr und es wird immer schwerer, seinen Platz bei den Lesern zu behaupten. 2021 verspricht zwar ein Rekordjahr bei den Verkäufen zu werden, aber den richtigen Durchbruch gibt es bisher nicht. Wahrscheinlich wäre es besser, limitierte Auflagen für den Sammlermarkt zu generieren. Da werden die Autoren zwar noch weniger gelesen, aber da scheint entweder die Auflage, oder zumindest der Verdienst, höher zu sein. Eine Anthologiereihe, die sich als Ziel setzt, eine wachsende Gruppe an Lesern zu erreichen, ist da wohl außer Reichweite des Möglichen.
Den Vincent Preis habe ich übrigens auch wieder zu verantworten und dort stehen einige Ausgaben zur Auswahl. Man darf gespannt sein wie sich die Wahl entwickelt. Nachdem sie letztes Jahr ersatzlos abgebrochen wurde, hatte dieses Jahr Markus Lawo das Heft in die Hand genommen, aber dann doch die Segel gestrichen. Ich hoffe, der Preis übersteht auch diese Krise und die Wahl wird eine unter gleichen sein. Für mich ist es der zehnte von vierzehn Vincent Preis Runden.
Im Blog läuft es gut. Dieses Jahr habe ich die zweitmeisten Post nach 2020 erstellt. Die Anzahl der Aufrufe steigt auf Rekordniveau. Nachdem seit März die Zahlen hochgingen, mit einem kurzen Einbruch im Oktober, sind sie im Dezember auf Rekordhöhen geschnellt. Was auch immer das bedeutet. Ob diese Zahlen auf neue Leser rückschließen lässt, darf bezweifelt werden. Aber man weiß ja nie.
Der beliebteste Post waren die Phantastische Neuigkeiten 05.04.21, gefolgt von Rolando vom Erdbeerhut, eine Hommage an einen im Februar verstorbenen Fussballfreund. Auf Platz 3 brachte es das Interview mit Silke Brandt. Die meisten Zugriffe kamen von Facebook, gefolgt von google und bloggger. Als erste unabhängige Seite folgt scifinet auf Platz 5.
Vorsätze für 2022 habe ich keine. Einfach so weitermachen wie es mir in den Sinn kommt und sich über positive Rückmeldungen freuen.
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